Bilanz nach zehn Monaten
Eine Milliarde Einwegflaschen und -dosen wurden bisher retourniert

Rund zehn Monate nach Einführung des neuen Einweg-Pfandsystems zieht Recycling Pfand Österreich positive Bilanz. Die angestrebte Rücklaufquote von 80 Prozent im ersten Jahr rückt damit in greifbare Nähe. 

Mit 2. Jänner 2025 startete mit dem neuen Einweg-Pfandsystem nach jahrelangen Debatten schließlich eines der bislang größten Kreislaufwirtschaftsprojekte Österreichs (LEADERSNET berichtete). Nach einigen Monaten der Übergangsphase wurde nun, rund zehn Monate nach Einführung des Systems, die Marke von einer Milliarde retournierter Pfandflaschen und -dosen geknackt.

Konkret wurden in Wien 239 Millionen Getränkeverpackungen zurückgegeben, in Niederösterreich 221 Millionen und in Oberösterreich 149 Millionen. In der Steiermark waren es 137 Millionen, in Tirol 74 Millionen, in Salzburg 69 Millionen, in Kärnten 64 Millionen sowie jeweils 40 Millionen in Vorarlberg und im Burgenland.

Bedeutsamer Meilenstein

Dieser Erfolg sei ein bedeutender Meilenstein, da durch das Zurückgeben viele wertvolle Materialien im Kreislauf gehalten und zu neuen Getränkeverpackungen recycelt werden können. Zudem wird so das Littering, sprich das achtlose Wegwerfen von Flaschen und Dosen in der Natur, reduziert, erklärt die Recycling Pfand Österreich Geschäftsführung Monika Fiala und Simon Parth: "Wir freuen uns sehr, dass mit Unterstützung der Konsument:innen nun die beachtliche Anzahl von mehr als einer Milliarde Dosen und Flaschen retourniert wurden. Das Einweg-Pfandsystem ist ein entscheidender Schritt für Umwelt und Kreislaufwirtschaft. Es sorgt dafür, dass deutlich mehr Wertstoffe gesammelt, sortenrein getrennt und hochwertig recycelt werden. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Konsument:innen, die tagtäglich ihre Gebinde zurückbringen und damit einen wichtigen Beitrag für eine saubere Umwelt in Österreich leisten."

Sammelquoten-Ziel 2025 in greifbarer Nähe

Im heurigen ersten Jahr sieht die Pfandverordnung eine Rücklaufquote von 80 Prozent vor, die bis 2027 auf 90 Prozent steigen soll. Damit würde Österreich zwei Jahre früher die von der EU bis 2029 vorgegebene Sammelquote von 90 Prozent erreichen. Laut Fiala stünden die Zeichen für das Erreichen der 80-Prozent-Marke im heurigen Jahr gut – ermittelt werden könne die Quote aber erst Anfang 2026. Grund dafür sei, dass noch viele Getränkeverpackungen im Umlauf sind, und zwischen der Erstinverkehrsetzung und Rückgabe der Pfandflaschen und -dosen im Durchschnitt sieben bis acht Wochen vergehen. Dies liege daran, dass die Verpackungen immerhin mehrere Stationen durchlaufen: Auslieferung durch die Produzenten, Einlagerung im Zentrallager der Handelsketten, Filialbestückung, Kauf durch die Konsument:innen, Konsum und schließlich die Rückgabe bei einer Rücknahmestelle. 

Konsument:innen sehen Vorteile des Systems

Dass diese Sammelquote erreicht werden kann, liege auch an der weitestgehend positiven Einstellung der Konsument:innen zum Einweg-Pfandsystem: Wie eine aktuelle Umfrage belegt, wird dieses rund drei Viertel der heimischen Bevölkerung befürwortet. Zudem geben 75 Prozent an, dass für sie vor allem entscheidend sei, dass die Materialien im Kreislauf bleiben und wiederverwendet werden, dicht gefolgt vom Vorteil einer saubereren Umwelt. "Nach zehn Monaten Einwegpfand zeigt sich: Das System wirkt. Es landen deutlich weniger Flaschen und Dosen in der Natur – ein sichtbarer Beitrag zum Schutz unserer Umwelt", so Fiala abschließend.

www.recycling-pfand.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV