Privatinsolvenz
Gläubiger fordern 135 Millionen Euro von Klemens Hallmann

| Tobias Seifried 
| 14.10.2025

Die Prüfungstagsatzung im Sanierungsverfahren des Unternehmers und Investors brachte neue Informationen ans Licht. Nun dürften die Banken zum "Zünglein an der Waage" werden, ob die Sanierung gelingt.

Im Insolvenzverfahren von Klemens Hallmann (LEADERSNET berichtete) fand am Dienstag die Prüfungstagsatzung vor dem Handelsgericht Wien statt. Das Verfahren wird als Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung geführt. Der gerichtlich bestellte Insolvenzverwalter (RA Dr. Riel) informierte die anwesenden Gläubiger:innen über den bisherigen Verlauf und prüfte die angemeldeten Forderungen.

Forderungen

Bis zum Ablauf der Anmeldefrist am 30. September 2025 meldeten demnach 66 Gläubiger:innen Forderungen in Höhe von rund 135 Millionen Euro an. Davon wurden etwa 119 Millionen Euro anerkannt. Hallmann strebt einen Sanierungsplan an, über den am 28. Oktober 2025 abgestimmt werden soll. Vorgesehen ist das gesetzliche Mindestangebot von 30 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren. "Diesen Haftungen des Schuldners stehen überwiegend grundbücherliche Sicherstellungen der Gläubiger auf der Ebene der Projektgesellschaften gegenüber", so Tanja Schartel vom KSV1870.

Laut Insolvenzverwalter wird der eingereichte Finanzplan eingehalten; ein Entzug der Eigenverwaltung stehe derzeit nicht im Raum. Kein:e Gläubiger:in stellte einen entsprechenden Antrag oder forderte eine Unternehmensschließung.

Banken als Zünglein an der Waage

Bis zur Abstimmungstagsatzung soll der Wert des Vermögens bewertet und die Umsetzbarkeit des Sanierungsplans beurteilt werden. Hallmann plant, die Mittel aus der Verwertung seines Immobilienvermögens aufzubringen. Angesichts der angespannten Lage am Immobilienmarkt sieht der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) die Zustimmung und Erfüllung des Plans maßgeblich von der Unterstützung der beteiligten Banken abhängig.

Die endgültige Entscheidung liegt bei der Gläubigerversammlung am 28. Oktober 2025. Vor Kurzem wurde bekannt, dass die geplante Sanierung des insolventen Bauträgers Süba gescheitert ist (LEADERSNET berichtete).

www.hallmannholding.com

www.ksv.at

www.akv.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV