Am 10. Oktober 1905 als "Salzburgische Genossenschaft-Zentral-Kassa registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung" gegründet, feiert der heutige Raiffeisenverband Salzburg (RVS) im heurigen Jahr sein 120-jähriges Bestehen. Vergangenen Freitag, dem 10. Oktober, und damit exakt 120 Jahre nach der Gründung, wurde dem zum Anlass ein Festakt im Mozarteum Salzburg abgehalten, um die Erfolgsgeschichte gemeinsam Revue passieren zu lassen und einen Ausblick in die Zukunft zu werfen. Der Einladung folgten rund 300 Gäste, darunter zahlreiche Funktionär:innen und Ehrengäste. Das Programm des Abends bot neben Festreden und musikalischen Darbietungen der Camerata Salzburg auch genügend Raum für den persönlichen Austausch.
120 Jahre Geschichte
Begrüßt wurden die Gäste durch RVS-Obmann Erich Zauner, der in seiner Festrede einen Rückblick auf die Entstehung des RVS gab: "Von der Gründung im Jahre 1905 über zwei Weltkriege, zahlreiche Wirtschaftskrisen und geopolitische Einflüsse, Auslandsengagements und die zunehmende Bedeutung von Beteiligungen – der genossenschaftlich organisierte Raiffeisenverband Salzburg ist eine Erfolgsstory. Heute beschäftigen der RVS im Bankbereich sowie die 100-prozentige-Tochter Raiffeisen Lagerhaus Salzburg GmbH rund 1.700 Mitarbeiter:innen." Darüber hinaus zeigte er sich besonders stolz, dass inzwischen 370.000 Kund:innen dem Finanzdienstleister, der im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 eine Bilanzsumme von knapp 10,8 Milliarden Euro auswies, vertrauen würden.
Generationsübergreifende Werte
Anschließend ergriff RVS-Generaldirektor Heinz Konrad das Wort und betonte, dass "die genossenschaftlichen Prinzipien von Friedrich Wilhelm Raiffeisen" das Fundament der Gründung gewesen seien – dies seien Solidarität, Selbsthilfe sowie Verantwortung gegenüber Mitgliedern und den Menschen in der Region gewesen. Gerade in Zeiten der Individualisierung, Unsicherheiten und politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen seien diese Werte heute relevanter denn je. "Dafür sind wir gut aufgestellt, der RVS hat sich über die Jahre strukturell, geschäftspolitisch und technologisch zu einem modernen, breit aufgestellten Unternehmen entwickelt. Wir sind heute – im Verbund mit den 33 selbstständigen Salzburger Raiffeisenbanken –, wenn man nur auf die regionale Wertschöpfung abstellt, Marktführer und die bedeutendste Unternehmensgruppe in Salzburg. Das zeigt schon unser Einlagenvolumen von 14,0 Milliarden Euro, mit dem wir im Wesentlichen Kredite von 12,8 Milliarden. Euro für die Menschen und Unternehmen in Salzburg refinanzieren", schlüsselt Konrad auf. Zudem habe man ein breites Beteiligungsportfolio aufgestellt: Neben der wohl wichtigsten Beteiligung an der Raiffeisen Lagerhaus Salzburg GmbH sowie zahlreichen Immobilienprojekten engagiere man sich auch stark im Tourismus, wo man einer der größten Liftbetreiber in ganz Österreich sei.
Des Weiteren betonte der RVS-Generaldirektor, dass bei aller Relevanz der Gegenwart der Blick der RVS natürlich der Zukunft gelte, wo man große Herausforderungen sehe: "Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit – das alles ist nicht nur eine Frage der ökologischen Verantwortung, sondern auch der sozialen und wirtschaftlichen Stabilität. Wir betrachten diese Herausforderungen aber als Chancen. Ich bin überzeugt, dass wir diese Chancen nutzen werden."
Hochkarätige Festredner
Auch Salzburger Landeshauptfrau Karoline Edtstadler richtete sich vor Ort an die zahlreich erschienenen Gäste und hob die Bedeutung der Salzburger Raiffeisenbankengruppe für die Entwicklung des Bundeslandes hervor. "120 Jahre Raiffeisenverband Salzburg bedeutet seit 120 Jahren einen starken Partner, als regionalen Anker zu haben, der Sicherheit gibt und ganz nah an den Menschen, ganz nahe an den Betrieben, direkt in zahlreichen Gemeinden ist."
Dem stimmte auch Generalanwalt Erwin Hameseder vom Österreichischen Raiffeisenverband zu und erklärte in seiner Rede: "Raiffeisen hat die Wirtschaft in Österreich maßgeblich mitgeprägt. Seit seiner Gründung im Jahr 1905 hat der Raiffeisenverband Salzburg fünf Währungen überdauert. Er ist und bleibt eine Konstante in einer sich wandelnden Welt."
Die abschließende Festrede hielt der frühere Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, der insbesondere die Zukunft des Genossenschaftsmodells in den Mittelpunkt rückte. "Das Genossenschaftsmodell fördert Mitbestimmung. Demokratien brauchen vor allem Demokrat:innen – und diesen Willen zur Teilhabe lernt man auch in Genossenschaften."
Spende für krebskranke Kinder
Anlässlich des Jubiläums überreichte der Raiffeisenverband Salzburg im Rahmen des Festaktes zudem 10.000 Euro an die gemeinnützige Sonneninsel GmbH in Seekirchen, deren 100-prozentiger Gesellschafter der gemeinnützige Verein Salzburger Kinderkrebshilfe ist. Zweck der Sonneninsel ist es, krebskranken Kindern und ihren Familien einen Ort der Erholung und des Krafttankens zu bieten. "Als Rückzugsort mit therapeutischem, pädagogischem und psychosozialem Fokus werden Familien während und nach der Therapie sowie in Zeiten des Verlusts eines Kindes unterstützt. Das gesamte Angebot ist kostenlos und zu 100 Prozent spendenfinanziert", erläuterte Erich Zauner abschließend.
www.raiffeisen.at/rvs
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