Fotos der Premiere im Burgtheater
"Die letzten Tage der Menschheit" entführt Publikum in eine düstere Zeit

Die von Karl Kraus in den Jahren 1915 bis 1922 geschriebene Tragödie feierte Anfang September ihre Premiere im Burgtheater. Regisseur Dušan David Pařízek zeigt dabei eine neue Fassung des Stoffes, der lange Zeit als "unaufführbar" galt.  

Theater dient nicht nur der Unterhaltung, sondern auch als Spiegel und Kritiker der Gesellschaft. So auch das Stück "Die letzten Tage der Menschheit", welches von Karl Kraus in den Jahren 1915 bis 1922 als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg geschaffen wurde. In über 200 Szenen, die im Original vielfach auf authentischen zeitgenössischen Quellen beruhen, werden demnach die Unmenschlichkeit und Absurdität des Krieges dargestellt. Kraus selbst hat das Stück zunächst für unspielbar erklärt. So schrieb er einst im Vorwort zur Buchausgabe "Die Aufführung des Dramas, dessen Umfang nach irdischem Zeitmaß etwa zehn Abende umfassen würde, ist einem Marstheater zugedacht". 

Neue Fassung

Der Regisseur Dušan David Pařízek hat sich vom Umfang nicht abhalten lassen und hat das Stück neu erarbeitet. "Die letzten Tage der Menschheit", gleicht somit einer Abrechnung mit den Schrecken des Ersten Weltkriegs – von der zynischen Verblendung der Politik über die Desinformation über die Presse bis zur dumpfen Gleichgültigkeit der Bevölkerung. Schonungslos wird aufgedeckt, wie die Verflechtung von Machtinteressen und Kriegspropaganda gemeinsam mit der Lügen-glaubenden Bevölkerung den Krieg in diesem Umfang überhaupt erst ermöglicht. Pařízek legt mit seiner neuen Fassung also die Aktualität von Kraus' Fragen frei und beschäftigt sich damit, wie Menschen für Desinformationen, Populismus und Propaganda anfällig werden. Dabei setzt er sich nicht nur mit degenerativen Phänomenen und Gegenwartserscheinungen auseinander, sondern zeigt auf, dass in Anbetracht heutiger Kriege und Krisen sowie dem Wiedererstarken des Nationalsozialismus ein:e jede:r Verantwortung trägt. 

Besetzung

In der Rolle der Kriegsberichterstatterin Alice Schalek ist Marie-Luise Stockinger zu sehen. Martin Maertens übernimmt hingegen den Part des Politikers Sigmund Schwarz-Gelber. Dörte Lyssewski verkörpert die Schauspielerin Elfriede Ritter-Schwarz-Gelber, Felix Rech den Feldkurat Anton Allmer, Elisa Plüss den Nörgler und Branko Samarovski den Patrioten Vinzenz Chramosta sowie Peter Fasching den Feldwebel Peter Sedlatschek. 

Einen Teaser sehen Sie im nachstehenden Video:

Bei der Eröffnungspremiere wurden unter anderem Stefan Bachmann (Regisseur), Danielle Spera (Geschäftsführerin von Kultur. Medien. Judentum.), Monica Rintersbacher (Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria), Gerda Holzinger-Burgerstaller (CEO & Finanzvorständin Erste Bank) sowie Agatha Kalandra (Partnerin & im Vorstand bei PwC Österreich) und viele mehr gesichtet. 

LEADERSNET besuchte die Eröffnungspremiere und hat für Sie Eindrücke in der Galerie zusammengestellt. 

www.burgtheater.at

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