"Red Bull Building Drop"

Brasilianer stürzte sich mit Skateboard von 22-stöckigem Gebäude

Red Bull ist für Extremsport bekannt wie kaum ein anderes Unternehmen. Immer wieder sorgt der Getränkehersteller mit waghalsigen Projekten für Aufsehen – etwa wenn BMX- und MTB-Freestyler Dawid Godziek mit seinem Bike einen Slopestyle-Parcours auf dem Dach eines fahrenden Zuges bezwingt (LEADERSNET berichtete) oder Freestyle-Motocross-Fahrer Luc Ackermann mit einem Rückwärtssalto von einem Lkw zum nächsten springt und dabei eine neun Meter hohe Autobahnschranke überwindet (LEADERSNET berichtete).

Nun reiht sich ein weiteres Spektakel in diese Reihe ein: Vor wenigen Tagen ließ sich der brasilianische Skateboard-Profi Sandro Dias von einem 22-stöckigen Gebäude im Süden Brasiliens fallen – und brach dabei gleich zwei Guinness World Records. 

Ein wahrgewordener Traum

Seit vielen Jahren sorgt das Centro Administrativo Fernando Ferrari (CAFF) im südbrasilianischen Porto Alegre für wilde Träume bei Skater:innen rund um den Globus – das Gebäude, dessen Form an eine Quarterpipe erinnert, gilt scherzhaft als größte Skateboardrampe der Welt. Der jüngste Stunt des Extremskaters Sandro Dias ließ diese Fiktion nun erstmalig zur Realität werden: Im Rahmen des Projekts "Red Bull Building Drop" sprang der 50-Jährige mit seinem Skateboard vom Dach des 22-stöckigen Gebäudes.

Gemeistert wurde der Stunt in verschiedenen Etappen: Dabei fuhr Dias von mehreren Plattformen, die entlang der Rampe in zunehmender Höhe installiert waren und jeweils als Einstiegspunkt dienten. Von 55, 60, 65 und schließlich 70 Metern vollführte er einen sogenannten Drop-in – dabei handelt es sich um eine grundlegende Skateboard-Bewegung, bei der Skater:innen mit dem Heck des Boards auf der Kante einer Rampe aufsetzen und sich auf allen vier Rändern nach vorne lehnen, um auf dem abfallenden Gelände ordentlich Schwung zu bekommen. 

Umfassendes Sicherheitskonzept und monatelange Übung

Speziell für das Projekt wurden Sperrholzplatten entlang der Fassade angebracht, da die darunterliegende Betonoberfläche aufgrund der jahrelangen Witterung rissig und somit zu unsicher für den Skater war. Darüber hinaus wurden natürlich zahlreiche weitere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, wie etwa aufblasbare, energieabsorbierende Luftschutzzäune entlang sowie 1.800 Schaumstoffwürfel am Ende der Rampe. Zudem wurde Dias mit einem Vollvisierhelm, einem Wirbelsäulenschutz und spezieller Kleidung und Accessoires von Prada Linea Rossa ausgestattet.

Zudem bereitete sich Dias monatelang auf den Stunt vor: Bereits seit Januar diesen Jahres startete der Athlet ein intensives Trainingsprogramm, das von G-Kraft-Konditionierung bis zur Windmessung reichte und präzise Planung mit kalkuliertem Risiko verband. Mit einer 40 Kilogramm schweren Weste stürzte er sich vorab von einer modifizierten Mega-Rampe, um sein Gleichgewicht an die G-Belastung anzupassen – beim finalen Stunt musste er immerhin eine maximale G-Kraft von 3,9 g aushalten. Zusätzlich absolvierte er Geschwindigkeitstests auf einer Flughafenpiste und gewöhnte sich dabei an über 136 Kilometer pro Stunde auf dem Skateboard.

Zwei Weltrekorde auf einen Schlag

Die letzte Abfahrt aus 70 Metern, mit einem Fall von 60 Metern, hatte er während des Trainings allerdings noch nie versucht – ob es ihm tatsächlich gelingen sollte, blieb also bis zum Weltrekordversuch offen. Letztlich erreichte er eine Spitzengeschwindigkeit von 103,8 Kilometern pro Stunde und vollführte den finalen Sprung mit Bravour. Somit sicherte sich Dias gleich zwei Weltrekorde, die ihm die anwesenden Vertreter:innen von Guinness World Records nach sorgfältiger Prüfung offiziell verliehen: für den "höchsten Drop in eine temporäre Quarterpipe" sowie für das "schnellste Speed-Skateboarding auf einer temporären Quarterpipe".

 

 

 

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"Die wichtigste Botschaft, die ich vermitteln möchte, ist, dass man seine Träume nie aufgeben sollte", erklärte Dias nach seinem geglückten Stunt. "Dies ist ein Traum von mehr als 13 Jahren, den wir jetzt erreicht haben, indem wir an die Grenzen gegangen sind. Vielen Dank an alle, die mir geholfen und an meinen Traum geglaubt haben. Die brasilianische Skateboard-Szene sollte diese große Leistung feiern."

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