hokify-Umfrage
43 Prozent nutzen KI zur Verbesserung von Bewerbungsschreiben

| Larissa Bilovits 
| 01.10.2025

Gleichzeitig befürchten mehr als zwei Drittel, dass Personalverantwortliche KI-generierte Bewerbungen sofort durchschauen, wie eine Online-Umfrage unter 1.600 Jobsuchenden aus Österreich und Deutschland zeigt. 

Künstliche Intelligenz (KI) findet im Bewerbungsverfahren inzwischen breite Anwendung – und zwar auf beiden Seiten: Während immer mehr Unternehmen KI-Tools zum Verfassen von Stellenanzeigen, zur Analyse von Bewerbungen oder zur Vorauswahl der Kandidat:innen nutzen, lassen Jobsuchende ihre Bewerbungsschreiben heutzutage vermehrt von KI-Chatbots verfassen. Und das, obwohl laut einer aktuellen hokify-Umfrage unter 1.600 Teilnehmenden aus Österreich und Deutschland eine Mehrheit davon ausgeht, dass Personalverantwortliche KI-generierte Bewerbungen sofort erkennen. 

KI als unterstützendes Tool

Insgesamt geben 43 Prozent der Befragten zu, Künstliche Intelligenz einzusetzen, um ihre Bewerbungen, beispielsweise stilistisch, zu verbessern. Gleichzeitig befürchten mehr als zwei Drittel (68 %), dass Recruiter:innen dies problemlos durchschauen – und damit deutlich mehr als noch vor zwei Jahren (53 %). Jobsuchende stufen die KI-Skills der Personaler:innen also zunehmend besser ein. Weiters meinen 38 Prozent, eine Entlarvung zu befürchten und KI trotzdem zu nutzen – ihnen scheint es also egal zu sein, ob man der eigenen Bewerbung die KI-Bearbeitung ansieht.

"Was im ersten Moment wie ein Widerspruch klingt, ist eigentlich logisch: KI wird meist unterstützend eingesetzt", erklärt Jutta Perfahl-Strilka, CEO von hokify. "Die aktuelle Studie zur Nutzung von ChatGPT zeigt, dass Schreiben und persönliche Kommunikation zu den zweithäufigsten Einsatzbereichen nach praktischen Anleitungen zählen – vor allem zum Lektorieren und Verbessern. Genau das passiert auch im Bewerbungsprozess: KI baut das Gerüst oder verbessert, doch Menschen verleihen Individualität."

Konzept der Motivationsschreiben veraltet

Am stärksten wirke sich die KI-bedingte Transformation des Bewerbungsprozesses beim klassischen Motivationsschreiben aus – dieses halten heuer nur noch 46 Prozent der Befragten für notwendig. Dementsprechend appelliert Perfahl-Strilka an heimische Unternehmen, ihre Bewerbungsverfahren zu überdenken: weg von starren Ritualen, hin zu mehr Persönlichkeit: "Unternehmen, die heute noch auf seitenlange Motivationsschreiben setzen, laufen Gefahr, seitenlange KI-generierte Motivationsschreiben zu bekommen – und dann stellt sich die Frage, welchen Zweck das noch erfüllt", so die hokify-CEO.

Stattdessen empfiehlt sie kurze Chats, Videobewerbungen oder praxisnahe Aufgabenstellungen, die Motivation und individuelle Stärken besser sichtbar machen könnten. Entscheidend sei demnach, Bewerbungsbarrieren konsequent abzubauen und den Prozess einfach, transparent und mobil zu gestalten, damit echte Talente nicht an veralteten Formalitäten scheitern.

www.hokify.at

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