Neuer Fahrplan 2026
ÖBB versprechen den "Start eines neuen Zeitalters im Bahnverkehr"

| Tobias Seifried 
| 16.09.2025

Mit dem neuen Fahrplan starten die Bundesbahnen ihre größte Offensive seit Jahrzehnten. Kernelemente sind die neue Koralmbahn (Graz-Klagenfurt), mehr Verbindungen und kürzere Fahrzeiten in ganz Österreich sowie neue internationale Angebote.

Mit dem europaweiten Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 setzen die ÖBB laut eigenen Angaben einen historischen Meilenstein: Erstmals seit Jahrzehnten geht in Österreich mit der Koralmbahn eine völlig neue Bahnstrecke in Betrieb. Die Verbindung zwischen Kärnten und der Steiermark soll nicht nur deutlich kürzere Fahrzeiten bringen, sondern auch neue inneralpine Fernverkehrsangebote ermöglichen, teilte das Unternehmen am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz mit.

Mehr Tempo und Angebot auf der Südstrecke

"Mit dem Fahrplanwechsel beginnt ein neues Zeitalter des Bahnverkehrs. Noch nie zuvor gab es so viele Verbindungen nach Kärnten und in die Steiermark", erklärte Innovations- und Infrastrukturminister Peter Hanke. Die Koralmbahn verbinde Graz und Klagenfurt künftig in nur 41 Minuten und mache die Bahn zum "schnellsten und gleichzeitig klimafreundlichsten Verkehrsmittel in den Süden".

Auch ÖBB-CEO Andreas Matthä sprach von einem "bedeutenden Schritt zur Stärkung der klimafreundlichen Mobilität". Österreichweit werde das Fernverkehrsangebot um rund 30 Prozent ausgeweitet. Zwischen Wien und Klagenfurt steigert sich die Zahl der täglichen Züge von zehn auf 26, zwischen Wien und Graz entsteht praktisch ein Halbstundentakt. "Niemand fährt so oft in den Süden wie die ÖBB", betonte Matthä. Insgesamt werden auf der Südstrecke den Angaben zufolge künftig 33 tägliche Verbindungen zwischen Wien und Graz (statt bisher 18), 29 zwischen Graz und Klagenfurt (statt bisher acht Busverbindungen) und 26 zwischen Wien und Klagenfurt angeboten.

Auch das internationale Angebot wird ausgebaut. So sollen etwas schnellere Direktverbindungen mit dem RJX nach Triest und Venedig die Reisen nach Italien attraktiver machen. Zudem wird das bestehende "AIRail"-Angebot (LEADERSNET berichtete) auf Kärnten erweitert – sieben direkte Züge verbinden dann täglich den Flughafen Wien mit Kärnten.

Die Reisezeit Wien–Klagenfurt verkürzt sich demnach um 45 Minuten auf 3:10 Stunden, Wien–Venedig dauert künftig 7:10 statt 7:40 Stunden und Wien–Triest 6:38 statt 9:18 Stunden.

Neues Interregio-Netz für den Alpenraum

Mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn soll auch der inneralpine Fernverkehr aufgewertet werden. Ab Mitte Dezember 2025 verkehren neue Interregio-Züge (IR) im 1- bzw. 2-Stunden-Takt etwa zwischen Graz und Linz, Graz und Innsbruck sowie Graz und Maribor. Auf den meisten Linien kommen 27 neue barrierefreie Triebzüge mit 1.-Klasse-Bereich und Snack-Zone zum Einsatz.

Außerdem sollen Fahrgäste von einem neuen Stundentakt zwischen Villach und Salzburg sowie zusätzlichen Direktverbindungen, die Graz, Villach, Salzburg und München besser verknüpfen, profitieren.

Ausbau auch abseits der Südstrecke

Neben der neuen Südachse baut die ÖBB auch ihr grenzüberschreitendes Angebot aus. Nach Tschechien gibt es künftig einen zusätzlichen Frühzug um 05:10 Uhr ab Wien nach Prag sowie eine neue Spätverbindung ab Prag um 19:36 Uhr. Nach Polen fahren künftig vier Züge täglich nach Krakau, außerdem wird erstmals eine Direktverbindung nach Posen (Poznan) angeboten.

Einsparungen und teurere Tickets

Zu den neuen Sparmaßnahmen in Milliardenhöhe, die aufgrund der prekären Budgetlage auch beim ÖBB-Rahmenplan notwendig sind (LEADERSNET berichtete), denen einige Regionalverbindungen zum Opfer fallen könnten und die zur zeitlichen Verschiebung einiger Großprojekte führen werden, äußerten sich die ÖBB im Rahmen der Pressekonferenz nicht. Diese stand ganz im Zeichen des neuen Fahrplans und dessen neuen Angeboten – allen voran der Koralmbahn.

Matthä kündigte jedoch an, dass die Ticketpreise mit dem Start des neuen Fahrplans teurer werden. Wie hoch die Preissteigerung ausfallen wird, wollte oder konnte der ÖBB-Chef am Vormittag aber noch nicht sagen. Am Abend in der ZIB2 verkündete er dann eine Preiserhöhung von 3,5 Prozent.

www.oebb.at

Schade dass wien bozen eingestellt wird - wundern tuts mich zwar nicht… die verbindung nach wien war leider immer lotterie kommt er oder kommt er wieder mal nicht…

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