Michael Lakner ist wohl das, was man einen Tausendsassa nennt. Der 1959 in Wien geborene Österreicher hat sich nämlich nicht nur als Jurist mit den Gesetzen des Landes vertraut gemacht, sondern trägt auch als Pianist, Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant zur kulturellen Vielfalt und Strahlkraft des Landes bei. Und so prägt Lakner mit seinem Verständnis von Musik und Bühnenspiel seit vielen Jahren die heimische Kulturszene. In den vergangenen achteinhalb Jahren machte er sich dabei insbesondere als Intendant der Bühne Baden verdient. Doch diese Ära findet nun ein Ende, denn der 66-Jährige legt die künstlerischen Geschicke des Hauses nieder – allerdings nicht ohne sich gebührend zu verabschieden.
Ein Abend der Anerkennung
Und so kamen erst kürzlich zahlreiche Ehrengäste und Wegbegleiter:innen zusammen, um seinen Abschied als künstlerischer Leiter der Bühne Baden zu feiern. Beim prominent besetztem Abschlusskonzert war aufgrund des bewegten Lebens Lakners auch für die ein oder andere Überraschung gesorgt. Man blickte auf seine Zeit als künstlerischer Leiter zurück, aber auch auf andere Lebensabschnitte, die von seiner Tätigkeit als Jurist über jene als Liedbegleiter bis zu seiner Rolle als Moderator und Regisseur reichten. Audioeinspielungen seines Könnens als Pianist und Mitschnitte aus Houchang Allahyaris Spielfilm "Borderline" aus dem Jahr 1988, für die der 66-Jährige nicht nur die Musik einspielte, sondern auch in der Hauptrolle zu sehen war, verdeutlichten dabei abermals die Vielseitigkeit seines Schaffens.
Lakner zu Ehren standen schließlich namhafte Solist:innen beim Abschiedskonzert auf der Bühne – darunter Daniela Fally, Cornelia Horak, Angelika Kirchschlager, Natalie Ushakova, Iurie Ciobanu, Ricardo Frenzel Baudisch, Clemens Kerschbaumer, Thomas Weinhappel und Thomas Zisterer, dessen Einlagen der Intendant von seinem speziellen "Thron" aus verfolgte. Mit ihren Gesangseinlagen sorgten sie für Gänsehautmomente bei den Anwesenden. Mit Moderator Kai Uwe Garrels sprachen sie im Anschluss über die Besonderheit, mit Michael Lakner zusammenzuarbeiten und unterstrichen seine Rolle als Förderer und Entdecker junger Künstler:innen, von versteckten darstellerischen und musikalischen Talenten, aber auch über sein Können als Regisseur, der den Menschen auf der Bühne ihre Freiräume lasse.
Persönliche Glückwünsche und Videobotschaften
Für einen weiteren Überraschungsmoment sorgte Oliver Baier, der unter anderem von Lakner die Rolle als Henry Higgins im Musical "My Fair Lady" zugesprochen bekam. Anstatt der ursprünglich angekündigten Videobotschaft zog er es vor, einen Überraschungsbesuch zu tätigen. Aber auch andere Wegbegleiter:innen wie Verena Scheitz, Georgij Makazaria und Gezim Berisha ließen es sich nicht nehmen, dem Abend beizuwohnen und sich persönlich bei Lakner, für die Chancen, die er ihnen eröffnet hat, zu bedanken.
Andere wie Ruth Brauer-Kvam, Ulrike Beimpold, Christian Floeren, Ilia Staple, Marius Burkert und Sieglinde Feldhofer entsandten ihre Dankesworte in emotionalen Videobotschaften. Und die Geschäftsführerin der Bühne Baden, Martina Malzer, sowie der neue künstlerische Leiter, Andreas Gergen, würdigten seine Zeit und die Zusammenarbeit in sehr persönlichen Ansprachen.
Zum Abschluss gab es minutenlangen Applaus sowie viele Solidaritätsbekundungen für das Orchester der Bühne Baden unter der Leitung von Chefdirigent Michael Zehetner. Dieses hatte an dem Abend auf Wunsch von Michael Lakner Werke von Arditi, Bizet, Kálmán, Lehár, Loewe, Millöcker, Offenbach, Puccini, R. Strauss, Weill, Wagner und Rodgers/Hammerstein gespielt. Die Krönung des Abends bildete Beethovens Finale aus Fidelio, dessen Text die Solist:innen eigens für Lakners besonderen Abend umgedichtet hatten.
Unter den Gästen
Neben den bereits erwähnten Solist:innen und Wegbegleiter:innen teilte Michael Lakner den Abend mit Georgij Makazaria (Sänger & Schauspieler), Birgit Sarata (ehemalige Opernsängerin, Honorarvizekonsulin sowie Zuckerbäckerball-Ball-Mutti), Walter Findeis (Schriftsteller), Michael Capek (Kulturstadtrat Baden, in Vertretung von Bürgermeisterin Carmen Jeitler-Cincelli), Helga Krismer-Huber (LAbg und Stadträtin Baden), Sabine Macha (Gemeinderätin), Paul Gessl (NÖKU Geschäftsführer), Christa Ertl (Bühne Baden), Robert Persché (Regisseur), Leonard Prinsloo (Regisseur), Christoph Wagner-Trenkwitz (Dramaturg & Musikwissenschaftler), Chris Lohner (Autorin & Moderatorin), Verena Barth-Jurca (Sängerin), Alexandra Guggemos (Digital Creator), Beppo Binder (Bühne Baden), Stefan Szirucsek (Badens Ex-Bürgermeister) sowie Robert Brunnlechner (Orchester Betriebsrat) und vielen mehr.
Einen Eindruck von Michael Lakners Abschlusskonzert können Sie sich mittels Galerie verschaffen.
www.buehnebaden.at
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