EV Charging Index 2025
Österreich spielt beim Ausbau öffentlicher Ladestationen vorne mit

| Tobias Seifried 
| 15.09.2025

Die weltweite Elektromobilität wächst laut einer großangelegten Analyse weiter, allerdings mit regionalen Unterschieden. Österreich punktet im Ländervergleich mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Schnellladepunkten.

Wie der aktuelle EV Charging Index 2025 von Roland Berger, der auf einer Umfrage unter 12.000 Personen in 33 Ländern basiert, zeigt, gewinnt die E-Mobilität rund um den Globus weiter an Fahrt. Laut der großangelegten Studie gibt es aber nach wie vor teils große regionale Unterschiede. So führt China das Ranking erneut an, gefolgt von Norwegen und den USA. Österreich liegt auf Rang 16 und punktet laut der Unternehmensberatung mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Schnellladepunkten.

"Die Elektromobilität wächst weltweit weiter, jedoch mit regionalen Unterschieden", sagte Gundula Pally, Managing Partner bei Roland Berger Österreich. Während China die Elektrifizierung konsequent vorantreibe, hätten Märkte in Südostasien oder im Nahen Osten zuletzt deutlich an Akzeptanz gewonnen. In Europa und den USA würden dagegen Kosten, Lieferkettenprobleme und politische Unsicherheiten bremsen.

Österreich mit hohem Schnellladeanteil

2024 standen Roland Berger zufolge in Österreich rund 27.000 öffentliche Ladepunkte zur Verfügung – ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit einem Anteil von 24 Prozent Schnellladepunkten liege die Alpenrepublik über Deutschland (22 %), der Schweiz (16 %) und dem europäischen Schnitt (14 %). 79 Prozent der heimischen E-Auto-Fahrer:innen nutzten öffentliche Ladeinfrastruktur mindestens einmal pro Woche.

Allerdings sei die Zufriedenheit mit der Ladegeschwindigkeit leicht gesunken: Nur noch 57 Prozent bewerteten sie als ausreichend, nach 61 Prozent im Vorjahr. In Deutschland (70 %) und der Schweiz (64 %) lagen die Werte höher. Beliebte Ladeorte in Österreich seien Einkaufszentren (32 %), Autobahnraststätten (25 %) und öffentliche Parkflächen (22 %).

Laut Pally sei in Österreich "eine gute Basis gelegt" worden. Für die Zukunft seien der Ausbau außerhalb von Ballungsräumen sowie die Optimierung von Preismodellen entscheidend, um die Verbreitung von E-Mobilität weiter zu fördern.

EV Charging Index 2025© Roland Berger

E-Autos im Alltag angekommen

Weltweit stieg der Anteil von Elektroautos an den Neuwagenverkäufen von 20 auf 25 Prozent. Neben ökologischen Gründen gewinnen laut Studie auch geringere Betriebskosten an Bedeutung – besonders in Asien und Nordamerika. 80 Prozent der Befragten gaben an, mehr als 10.000 Kilometer pro Jahr mit ihrem E-Auto zu fahren, 73 Prozent nutzen es an mindestens vier Tagen pro Woche.

Gleichzeitig sinke der Anteil der Besitzer:innen, die ausschließlich zu Hause laden, leicht von 87 auf 85 Prozent. Dies deute laut Roland Berger darauf hin, dass die Elektromobilität zunehmend über die Gruppe der Early Adopter hinausgeht. Betreiber:innen von Ladeinfrastruktur sollten daher verstärkt auf den Bedarf nach "mehr – und schnelleren – Ladepunkten" reagieren, so Pally.

www.rolandberger.com

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