In der Volkswagen-Gruppe stehen mitten in der größten Transformation, die die Autobranche bisher erlebt hat, grundlegende Veränderungen an, von den zwei besonders wichtige Konzernmarken betroffen sind. Die Kernmarke VW richtet ihre Modellnamen neu aus und überträgt bekannte Bezeichnungen auf Elektroautos. Audi startet wiederum mit einer radikal neuen Designsprache, die Klarheit und Reduktion ins Zentrum stellen soll.
Bekannte Namen für die E-Mobilität
Was die Vögel schon länger von den Dächern gepfiffen haben (LEADERSNET berichtete), ist seit 3. September offiziell: Volkswagen verabschiedet sich von rein technischen ID.-Bezeichnungen und überträgt künftig traditionelle Modellnamen in die elektrische Welt. Den Anfang macht 2026 der ID. Polo, der zum 50. Jubiläum des Polo vorgestellt wird. Damit soll einer der bekanntesten Namen der Marke zum Symbol für den Einstieg in die neue Ära werden.
Parallel dazu feiert auch die sportliche GTI-Marke ihr "Comeback" – in Form des vollelektrischen ID. Polo GTI, der dynamische Fahrleistungen mit E-Mobilität verbinden soll. Bisher hörten die Top-Modelle der Stromer auf die Bezeichnung GTX.
Neben dem klassischen Kleinwagensegment rückt auch jenes der kompakten SUVs in den Fokus: Ende 2026 bringt VW den ID. Cross als elektrisches Pendant zum T-Cross auf dem Markt. Mit dieser Strategie will der Hersteller die Orientierung im Modellangebot vereinfachen und gleichzeitig die emotionale Bindung zu traditionsreichen Namen erhalten.
Die neuen Modelle seien VW zufolge zudem als klares Signal an eine breitere Käuferschicht gedacht. Europas größter Autobauer verspricht erschwingliche Preise, höhere Qualität mit wertigen Materialien sowie ein intuitives Bedienkonzept, das digitale und klassische Elemente kombinieren soll. Damit reagiert die Marke offenbar auf Kundenfeedback, wonach viele Nutzer:innen eine Mischung aus modernen Displays und vertrauten Schaltern bevorzugen. Der Anspruch: Elektromobilität soll nicht nur technisch fortschrittlich, sondern auch nahbar, praktisch und im Alltag unkompliziert erlebbar sein.
Klarheit als neues Markenzeichen
Während VW auf bekannte Namen setzt, verfolgt Audi einen radikalen ästhetischen Neustart. Mit dem in Mailand vorgestellten Concept C definiert die Marke ihre Designsprache neu. Der Leitgedanke "Strive for Clarity" stehe für eine reduzierte, zeitlose Gestaltung, die den Kern der Marke betonen und Audi im Wettbewerb klar differenzieren soll, heißt es vom Premiumhersteller.
Die Studie zeigt die wichtigsten Eckpunkte: eine vertikale Frontgestaltung, inspiriert vom Auto Union Typ C, eine klare Schulterlinie und erstmals bei einem Roadster ein elektrisch versenkbares Hardtop. Ergänzt wird das Exterieur durch eine neue Lichtsignatur, die künftig alle Modelle prägen soll. Im Interieur setzt Audi auf hochwertige Materialien, klare Flächen und präzise platzierte Bedienelemente. Die Bedienung folgt dem Prinzip "Shy Tech": Technik ist präsent, drängt sich aber nicht auf. So soll das Fahrerlebnis intuitiv und emotional zugleich sein.
Möglicherweise sehen wir hier einen elektrischen Nachfolger für den TT. Porsche bringt ja einen elektrische Cayman und Boxster, die sich perfekt als Plattformbrüder für ein TT Coupé und einen TT Roadster eignen würden. Derzeit teilen sich beispielsweise bereits der Audi Q6 e-tron und der elektrische Porsche Macan die sogenannte Premium Platform Electric (PPE).
CEO Gernot Döllner betonte im Rahmen der Weltpremiere, dass Klarheit nicht nur das Design, sondern auch die Unternehmensprozesse leiten werde. Die neue Linie markiere einen Aufbruch, bei dem Strukturen gestrafft und Investitionen gezielt auf Innovation und Qualität gelenkt werden.
Parallel dazu läuft eine große Modelloffensive: Über 20 neue Modelle sollen in den kommenden zwei Jahren erscheinen, darunter ein rein elektrisches Einstiegsmodell, das ab 2026 in Ingolstadt gebaut wird. Audi verfolgt dabei laut eigenen Angaben eine Dreifach-Strategie aus reinen Elektrofahrzeugen, Plug-in-Hybriden und modernen Verbrennern, um international flexibel aufgestellt zu bleiben.
Ein weiterer Eckpfeiler der Transformation sei der Einstieg in die Formel 1 ab 2026. Dort will Audi neue Technologien unter Extrembedingungen erproben und anschließend in die Serienproduktion übertragen. Strategische Partnerschaften, etwa im Bereich Software, sollen zusätzlich helfen, die Innovationsgeschwindigkeit zu erhöhen.
Fazit
Während Volkswagen seine reinen Stromer durch vertraute Namen nahbarer machen will, setzt Audi auf eine grundlegende optische und unternehmerische Neuausrichtung. Beide Konzernmarken verfolgen unterschiedliche Wege, eint aber das Ziel, ihre Identität in einer vollelektrischen Zukunft zu schärfen.
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