Herausforderungen bleiben aber

Wiener Handel wächst wieder

Der Wiener Handel zeigt im ersten Halbjahr 2025 erstmals seit 2022 wieder reale Zuwächse. Die Umsätze stiegen laut Wirtschaftskammer Wien (WKW) nominell um drei Prozent auf rund 61 Milliarden Euro netto. Preisbereinigt ergibt das ein Plus von 1,6 Prozent. Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der WKW, sieht darin ein positives Signal: "Die Konjunktur erholt sich. Aber steigende Kosten, Inflation und ein schwacher Arbeitsmarkt drücken weiter auf die Stimmung." Der Ausblick bleibe daher verhalten optimistisch.

Einzelhandel zieht an, Kfz-Wirtschaft schwächelt

Als Treiber der Entwicklung gilt der Einzelhandel, der auf ein Umsatzplus von 3,1 Prozent bzw. 8,8 Milliarden Euro kommt. Real ergibt das ein Wachstum von 1,8 Prozent. Auch der Großhandel wächst um 2,3 Prozent auf 48 Milliarden Euro (real +1,3 Prozent). Anders die Kfz-Branche: Trotz eines nominalen Plus von 0,9 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro ergibt sich real ein Rückgang von 1,7 Prozent.

Blumen, Baumärkte und Lebensmittel mit Plus

Im Einzelhandel entwickelten sich vor allem Blumen (+3,4 Prozent), Spiel- und Sportartikel (+2,7 Prozent) sowie Elektro, Möbel und Heimwerkerbedarf (+3,2 Prozent) überdurchschnittlich. Auch der Lebensmitteleinzelhandel konnte um 1,6 Prozent real zulegen. Rückgänge verzeichneten hingegen Drogerien und Apotheken (-1 Prozent), Buch- und Zeitungsverkauf (-5,8 Prozent) sowie der Uhren- und Schmuckhandel (-8 Prozent).

Optimismus mit Bedingungen

Gumprecht betont, dass es für einen nachhaltigen Aufschwung mehr brauche als nur steigende Umsätze: "Der Handel lebt von Stimmungen. Es braucht Zuversicht, unternehmerischen Mut und faire Rahmenbedingungen – etwa gegenüber internationalen Online-Plattformen." Der Trend zeigt jedenfalls nach oben. Jetzt gehe es darum, daraus dauerhaftes Wachstum zu machen.

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