Fotos der Alpbach-Veranstaltung
Women Economic Summit 2025 behandelte Hebel der Zukunft

Die Veranstaltung ging im Rahmen des heurigen European Forum Alpbach in die vierte Runde und brachte dabei erneut führende Frauen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien zusammen. LEADERSNET.tv begleitete das Event und fragte bei den Teilnehmenden und Verantwortlichen nach. 

Die Wirtschaftsgespräche im Alpbach neigen sich dem Ende. Doch bevor das Forum sich bis zum nächsten Jahr verabschiedete, fand der Women Economic Summit statt. Das Event ging mit diesem Jahr in die vierte Runde und vereinte erneut führende Frauen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien, die alle der Einladung von Barbara Gruszkiewicz, Head of Corporate Affairs, Public Relations und Marketing bei LeitnerLeitner, gefolgt waren. 

Ausschließlich weibliches Panel

Das diesjährige Motto "Recharge Austria: NextGen Standortpolitik – (Wie) bleiben wir wettbewerbsfähig?" wurde dabei heiß von Top-Managerinnen und Expertinnen diskutiert. Dabei ging es um die Hebel der Zukunft in Österreich im globalen Wettbewerb. An dem Panel beteiligt waren Elisabeth Zehetner (Staatssekretärin für Energie, Start-ups und Tourismus), Maimuna Mosser (Country Director Google), Edeltraud Stiftinger (Vize-Gouverneurin Österreichische Nationalbank), Sigrid Stagl (Klimaökonomin, Wissenschafterin des Jahres, WU Wien), Susanna Zapreva (Mitglied des Vorstands Verbund) und Natascha Stornig-Wisek (Partnerin LeitnerLeitner). Esther Mitterstieler, ORF-Landesdirektorin Tirol, moderierte die Gesprächsrunde. 

Die Eröffnung übernahm Michaela Fritz (Vizerektorin für Forschung und Innovation, Medizinische Universität Wien). Sie bedankte sich bei der Gastgeberin und betonte, dass der Summit inzwischen als Fixpunkt zum European Forum Alpbach gehöre. Gruszkiewicz wies zudem darauf hin, dass die Veranstaltung das einzige rein weiblich besetzte Panel in Alpbach ist und unterstrich dabei die Bedeutung der Ergebnisse des Dialogs: Österreich stehe an einem entscheidenden Punkt. Um die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern, brauche es Mut, strategisches Denken und den Willen, neue Wege zu gehen. 

Zukunft Österreichs

Elisabeth Zehetner stellte wiederum klar, dass Österreichs Zukunft nur im europäischen Rahmen gesichert werden könne. "Eine österreichische Lösung allein reicht nicht, wir müssen die Antworten im europäischen Kontext finden. Der Binnenmarkt ist unsere größte Stärke", so die Staatssekretärin. Zudem sprach sie offen über hohe Lohnkosten, betonte dennoch auch die Chancen, die Start-ups mit digitalen Lösungen und Prozessinnovationen etwa im Gesundheitsbereich schaffen können. Für sie sei es entscheidend, die vorhandenen Stärken konsequent zu nutzen und Optimismus zu bewahren. "Ein starkes Europa bedeutet ein starkes Österreich", meint sie. Darüber hinaus kündigte die Staatssekretärin im Gespräch mit dem Publikum an, einen Dachfonds für Start-ups einrichten zu wollen. Dieser soll privates Kapital mobilisieren. Österreich brauche mehr Risikobereitschaft und Entrepreneur-Spirit. "Es muss in Österreich selbstverständlich und attraktiv sein, Unternehmerin oder Unternehmer zu werden. Egal, wie groß oder klein ein Unternehmen ist, eine unternehmerische Kultur ist die Basis für unsere Zukunftsfähigkeit."

Fokus erneuerbare Energien

Suanna Zapreva, Mitglied des Verbund-Vorstands, kam auf das Thema Energie und dessen Rolle als Fundament einer starken Wirtschaft zu sprechen. Für sie ist klar: "Ohne Energie gibt es keine starke Wirtschaft." Erneuerbare Energien etwa würden Chancen bieten, Österreich als Wirtschaftsstandort neu aufzuladen und international eine Vorreiterrolle einzunehmen. Sie verdeutlichte, dass Österreichs Infrastruktur in den kommenden Jahren zu 70 Prozent erneuert werden müsse. Effizienzsteigerungen könnten ein Drittel des Energieverbrauchs einsparen und die Importabhängigkeit deutlich denken, zeigt sich Zapreva überzeugt. "Wenn wir nichts unternehmen, wird es am Ende sechsmal so teuer", warnt sie. Daher appellierte sie, es brauche eine dezentrale Energieversorgung, intelligente Netze und den Mut, neu zu investieren. "Die Medien spielen dabei eine zentrale Rolle, weil Klimaschutz und Transformation nicht immer wieder infrage gestellt werden dürfen, sondern als Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit verstanden werden müsse:"

Einfluss moderner Technologien

Die Country Director von Google, Maimuna Mosser, beleuchtete wiederum die Chancen digitaler Technologien. Sie ist sich sicher, dass Generative KI österreichischen Unternehmen helfen könne, effizienter zu arbeiten, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und schnell auf Marktveränderungen zu reagieren. Eine aktuelle Google-Studie zeige, dass der Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz in Österreich in den nächsten zehn Jahren ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von bis zu 40 Milliarden Euro ermöglichen könnte. "Die Technologien sind vorhanden und sicher. Das eigentliche Risiko besteht darin, die Möglichkeiten nicht zu nutzen", so Mosser. Sie plädiert für ein rascheres Handeln und eine solide digitale Infrastruktur. "Die Frage ist nicht mehr, ob wir KI einsetzen. Die Frage ist, wie wir sie einsetzen." Doch auch die Unternehmenskultur würde eine Rolle spielen. "Wir brauchen in Österreich eine stärkere Fehlerkultur. Ohne Fehler gibt es keine mutigen Innovationen."

Strukturelle Hindernisse heimischer Bürokratie

Natascha Stornig-Wisek, Partnerin LeitnerLeitner, richtete ihren Blick auf strukturelle Hindernisse, die Innovationen in Österreich bremsen. Sie zeigt sich überzeugt, dass heimische Unternehmen viel Kraft hätten, jedoch oftmals von bürokratischen Fesseln gebremst werden. Weiter sprach sie sich für die Modernisierung des Steuerwesens aus und ortete Defizite bei der Finanzierung von Wachstum. "Wir brauchen mehr Mut, in die nächste Phase der Unternehmensentwicklung zu investieren. Forschung allein reicht nicht. Wir müssen Ergebnisse in marktfähige Produkte und Dienstleistungen übersetzen." Zudem ging es in ihrem Beitrag um internationale Fachkräfte, denn der österreichische Arbeitsmarkt sei global eingebunden, doch lange Verfahren und steuerliche Hürden würden zu erschwerter Wettbewerbsfähigkeit führen. "Wir müssen qualifizierte Köpfe schneller und unbürokratischer nach Österreich holen, sonst verlieren wir den Anschluss."

Zentrales Thema Klimaschutz

Das Klimaschutz als Grundrecht verstanden werden müsse, hat wiederum Sigrid Stagl, Klimaökonomin und Wissenschaftlerin des Jahres, verdeutlicht. "Wir müssen den Weg zur Klimaneutralität klar und verlässlich gehen. Ein Zickzackkurs zerstört Vertrauen und verhindert Investitionen", so Stagl, die auf die hohen weltweiten Subventionen für fossile Energieträger verwies. Sie forderte Finanzströme in Richtung erneuerbarer Energien und klimafreundlicher Technologien umzulenken. Gleichzeitig betonte sie, dass es ein positives Zukunftsbild brauche. "Wir haben derzeit keine gemeinsame Vorstellung davon, wie ein klimaneutrales Österreich im Jahr 2040 aussehen könnte. Solche Bilder sind notwendig, um Menschen zu motivieren und gemeinsam an einem Strang zu ziehen."

Blick auf die Finanzierungsseite

Edeltraut Stiftinger, Vize-Gouverneurin Oesterreichische Nationalbank, gab zudem Einblicke in die Finanzierungsseite und erinnerte daran, dass Österreich seit Jahrzehnten über mangelndes Risikokapital diskutiere. Für sie sei ein wichtiger Schritt die geplante Einrichtung eines Dachfonds für Start-ups. Aber es brauche auch politischen Willen und eine Kultur des Investierens. "Österreich ist stark und resilient. Doch um vorne dabei zu sein, müssen wir in kluge Köpfe und durchsetzungsstarke Innovationen investieren", so die Vize-Gouverneurin. Darüber hinaus sprach sie über geopolitische Unsicherheiten, die ebenso Investitionen erschweren. Diese Entwicklungen müssten bei der Standortpolitik berücksichtigt werden, zeigt sich Stiftinger überzeugt.

Über 300 Teilnehmer:innen

Insgesamt nahmen über 300 Teilnehmer:innen am Summit teil, dass heuer von LeitnerLeitnerr umgesetzt wurde – darunter Ruth Moss (Head of Sustainability, CRIF Austria), Silvia Angelo (Mitglied des Vorstands, ÖBB Infrastruktur AG), Verena Kuen (CEO und Gründerin, 1030 Innovation Partners), Alexandra Geyer (Director of PR and Public Affairs, Falkensteiner Michaeler Tourism Group AG), Elke Pichler (Partnerin, MagnoliaTree) und Marianne Neumüller-Klapper (Operations and Sustainability Director, Nestlé) und viele mehr.

Einen Eindruck von der Veranstaltung können Sie sich hier und hier machen.

Im Video zu sehen

LEADERSNET.tv holte außerdem Barbara Gruszkiewicz (Initiatorin Womens Economic Summit Alpbach, Head of Corporate Affairs LeitnerLeitner), Elisabeth Zehetner (Staatssekretärin für Energie, Start-ups und Tourismus), Maimuna Mosser (Country Director Google), Susanna Zypreva (Mitglied des Vorstands, Verbund), Edeltraut Stiftinger (Vize-Gourverneurin Österreichische Nationalbank), Sigrid Stagl (Wissenschaftlerin des Jahres und Klimaökonomin), Esther Mitterstieler (ORF Landesdirektorin Tirol), Birgit Kraft-Kinz (Initiatorin "CEOs for Future"), Alexandra Geyer (Direktor of PR and Public Affairs Falkensteiner), Ruth Moss (Head of Sustainability Crif Austria), Joerg Spreitzer (Managing Director Great Place to Work) und Jennifer Isabella Schimanko (CEO Pair Finance Österreich) vor die Kamera.

www.leitnerleitner.com

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