23 Prozent Marktanteil
Christian Stocker erreichte mit Sommergespräch bis zu 576.000 Zuseher

| Janet Teplik 
| 02.09.2025

Weit über eine halbe Million Menschen sahen das ORF-Format von Klaus Webhofer, bei dem dieses Mal der österreichische Bundeskanzler Rede und Antwort stehen musste. 

Aktuell läuft die Formatreihe "ORF-Sommergespräche", bei der Klaus Webhofer vertretend für Martin Thür (LEADERSNET berichtete) – Vorsitzende der im Parlament vertretenden Fraktionen, in den Mediencampus am Küniglberg einlädt, wo sie sich den Fragen des Journalisten stellen müssen.

23 Prozent Marktanteil

Den Start der Reihe markierte das Interview mit der Grünen-Politikerin Leonore Gewessler, das bis zu 464.000 Zuseher:innen verfolgten (LEADERSNET berichtete). Die zweite Runde bestritt wiederum NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und erreichte dabei bis zu 476.000 Menschen (LEADERSNET berichtete). Bei der dritten Folge, die am 25. August 2025 gezeigt wurde, stand schließlich Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler Rede und Antwort. Bis zu 506.000 Zuseher:innen wollten das Gespräch nicht verpassen. Damit erzielte Babler bis zu diesem Zeitpunkt die bisher höchste Quote (LEADERSNET berichtete). Doch nun musste der Vizekanzler Platz machen. Denn am 1. September kehrte Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) in den Mediencampus ein und erzielte prompt die höchste Zuseher:innen-Anzahl.

Bis zu 576.000 Zuseher:innen sahen demnach am Montag das ORF-Sommergespräch. Durchschnittlich waren 531.000 - vorläufige Gewichtung – bei 23 Prozent Marktanteil via ORF 2 mit dabei. Die Analyse der "ZIB 2" erreichte dabei bis zu 613.000 Politikinteressierte.

Letzte Sendung

Am 8. September finden die ORF-Sommergespräche schließlich ein Ende. In der letzten Sendung wird Webhofer den FPÖ-Politiker Herbert Kickl im Mediencampus begrüßen. Damit holt sich der Journalist nicht nur einen der größten Kritiker der ORF-Haushaltsabgaben ins Haus, sondern bietet diesem auch die Möglichkeit, sich erneut medienwirksam zu inszenieren.

Allein im Jahr 2023 sorgte Kickls Auftritt bei den Sommergesprächen für harsche Kritik vonseiten der Regierungsparteien ÖVP und Grüne. Stocker nannte ihn dieser Zeit "die größte Gefahr für die Sicherheit Österreichs", denn der FPÖ-Politiker habe sich unter anderem so weit radikalisiert, dass er die Identitären nicht mehr als Gefahr ansehe, die sie tatsächlich darstellen. Aber auch andere Politiker:innen wie SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim und die grüne stellvertretende Klubobfrau und Generalsekretärin Olga Voglauer nahmen Bezug auf die Haltung Kickls gegenüber der rechtsextremen Szene. Während Seltenheim kritisierte, dass Kickl mit den Rechtsextremen "packelt" und gänzlich blank sei, wenn es um die Verbesserungen für Menschen in Österreich gehe, führte Voglauer an, dass Kickls Kurs "eine skandalöse Verharmlosung der rechtsextremen und antidemokratischen Gruppierung, die zu Recht unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehe" sei. 

Und übrigens: Im vergangenen Jahr durfte Kickl zudem, ebenso wie heuer, die ORF-Sommergespräche abschließen, obwohl diese zuvor immer mit dem Bundeskanzler endeten. 2024 nutzte er das Format unter anderem dafür, Martin Thür vorzuwerfen, "unsauberen Journalismus" zu betreiben, der in "juristischen Problemen" resultieren könnte, nachdem Thür Fragen zum ehemaligen Verfassungsschützer Egisto Ott und der Werbeagentur, mit der Kickl einen Treuhandvertrag unterhalten haben soll, stellte. Worüber Klaus Webhofer mit dem FPÖ-Politiker sprechen wird, erfahren die Zuseher:innen schließlich am 8. September. 

www.orf.at

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