Eine Filiale und Muttergesellschaft betroffen
Bekannte vegane Burgerkette insolvent

Nachdem zunächst eine Filiale der Burgerkette Insolvenz angemeldet hatte, gab nun auch die Holding bekannt, insolvent zu sein.

Wie kürzlich bekannt wurde, hat eine Filiale der Burgerkette Swing Kitchen Insolvenz angemeldet. Dabei handelt es sich um die Swing Kitchen 019 Wien Mitte GmbH im dritten Wiener Gemeindebezirk. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilte, wurde am Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.

Die betroffene Filiale sperrte erst Ende 2023 auf. Laut Angaben des Unternehmens seien aktuell 28 Gläubiger:innen betroffen. Die Gesamtverbindlichkeiten würden rund 1,9 Millionen Euro betragen. Die 19 Mitarbeitenden, die derzeit in der Invalidenstraße 13–15 tätig sind, wurden bisher bis einschließlich Juni 2025 bezahlt. 

Begründet wird die Insolvenz mit gestiegenen Energie- und Personalkosten sowie einer allgemeinen Konsumzurückhaltung. Zudem habe man trotz Investorengelder und außergerichtlichen Verhandlungen mit den Gläubiger:innen keine Einigung erzielen können. Das Unternehmen will dennoch fortgeführt werden und sieht einen Sanierungsplan von einer Quote von 20 Prozent vor – zahlbar innerhalb von zwei Jahren. Wie der AKV mitteilte, seien bereits erste Maßnahmen geleitet worden, darunter Personalabbau, Preisanpassungen und ein neuer Markenauftritt. Nun wird seitens Kreditorenverband geprüft, ob der Sanierungsplan umsetzbar ist. Michaela Tschiederer ist als Insolvenzverwalterin eingesetzt.

Auch Muttergesellschaft insolvent

Einen Tag, nachdem die Filiale in der Invalidenstraße ihre Insolvenz bekannt gegeben hatte, vermeldete auch die Muttergesellschaft, insolvent zu sein. Die Passiva der Schillinger Vegan Holding werden mit 4,3 Millionen Euro angegeben, wie der AKV mitteilte. Rund 40 Gläubiger:innen sind von der Insolvenz betroffen. 13 Dienstnehmer:innen sind aktuell beschäftigt. Löhne und Gehälter wurden bis einschließlich Juni 2025 bezahlt.

Begründet wurde die Insolvenz auch bei der Muttergesellschaft mit gestiegenen Energie- und Personalkosten sowie Konsumzurückhaltung. Zudem soll der Markt für vegane Schnellgastronomie stark umkämpft sein, neue Anbieter:innen und der Delivery-Boom würden den Wettbewerb verschärfen. 

In beiden Fällen beabsichtige man ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Die Insolvenzverwalterin im Falle der Schillinger Vegan Holding ist Susi Pariasek. Laut AKV soll das schuldnerische Unternehmen fortgeführt und über einen Sanierungsplan entschuldet werden. Die Insolvenzgläubiger:innen erhalten eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Sanierungsplanes. Zudem werde man seitens der Muttergesellschaft weitere Maßnahmen ergreifen. Darunter die Schließung dreier Standorte in Deutschland, eine strategische Neuausrichtung mit einer Anpassung des Sortiments und Überarbeitung des Markenauftritts sowie Personalabbau. 

Rückzug des Gründers aus dem operativen Geschäft

Warum sich der einstige Gründer der Swing Kitchen, Charly Schillinger, aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat, können Sie in diesem LEADERSNET-Interview lesen. 

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