Ein Fünftel nutzt KI-gestützte Einkaufsassistenten
Smart Shopping: Zwischen Hype und Hemmschwelle

Digitale Einkaufstechnologien sind auf dem Vormarsch. Doch in Österreich bleibt die Nutzung hinter dem europäischen Durchschnitt zurück. Laut einer aktuellen Studie mangelt es weniger an Technik als am Vertrauen und an verständlichen Anwendungen.

Self-Checkout-Kassen, virtuelle Anproben oder KI-gestützte Einkaufsassistenten: Der Handel bietet zunehmend digitale Lösungen entlang der Customer-Journey. Doch nur 20 Prozent der Österreicher:innen nutzen beim Einkauf tatsächlich solche Tools – zwei Prozentpunkte weniger als im europäischen Durchschnitt. Zehn Prozent zeigen sich grundsätzlich offen, entsprechende Technologien künftig auszuprobieren. Das geht aus der aktuellen Studie "The State of Shopping 2025" von Shopfully hervor, einem europaweit tätigen Anbieter für digitales Handelsmarketing. "Das Potenzial für digitale Innovation im Einzelhandel ist da – aber viele Konsument:innen fühlen sich noch nicht abgeholt", erklärt Oliver Olschewski, Geschäftsführer von Shopfully für Österreich, Deutschland und CEE.

Warum viele noch offline bleiben

70 Prozent der österreichischen Konsument:innen verzichten bislang ganz auf digitale Einkaufstools. Die Gründe sind vielfältig: 40 Prozent geben an, den Nutzen nicht zu erkennen, 31 Prozent misstrauen den Ergebnissen, 15 Prozent haben noch nie davon gehört und zwölf Prozent wissen nicht, wie sie die Tools anwenden sollen. Technische Hürden spielen offenbar eine untergeordnete Rolle – im Vordergrund stehen Informationsdefizite und mangelnde Alltagstauglichkeit. Unter jenen, die digitale Hilfsmittel nutzen, sind Self-Checkout-Kassen besonders verbreitet: 55 Prozent dieser Nutzer:innen setzen sie regelmäßig ein. Im Ländervergleich liegt Österreich damit allerdings im hinteren Feld – in Bulgarien (84 %), Ungarn (76 %) und Frankreich (73 %) ist diese Technologie deutlich populärer.

© Shopfully 

Dafür zeigen sich Österreichs digitale Shopper:innen in anderen Bereichen fortschrittlich: 23 Prozent nutzen bereits KI-gestützte Einkaufsassistenten – deutlich mehr als im EU-Schnitt (14 %). Ebenso beliebt sind immersive Online-Shops und virtuelle Anproben. Live-Shopping in sozialen Medien ist hingegen eine Randerscheinung.

Offenheit für erlebbare Technik

Auch unter jenen, die bislang keine digitalen Tools verwenden, zeigt sich Potenzial: Die Hälfte würde gerne Self-Checkout-Kassen testen. Virtuelle Anproben, immersive Einkaufserlebnisse und KI-basierte Empfehlungen folgen auf den weiteren Plätzen. Was Konsument:innen wirklich interessiert, zeigt eine zentrale Zahl der Studie: 68 Prozent der Österreicher:innen wünschen sich vor allem Technologien, die beim Sparen helfen, wie Apps, die Rabatte in Echtzeit anzeigen. Für 71 Prozent der Europäer:innen gilt das gleichermaßen. Der Wunsch nach digitalen Einkaufslösungen ist also vorhanden, aber er ist an Bedingungen geknüpft. "Digitalisierung im Handel muss einen erlebbaren Mehrwert schaffen", sagt Olschewski. "Und dieser entsteht nur, wenn Konsument:innen mitgenommen werden."

www.shopfully.com

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