Branche spendet jährlich 22.000 Tonnen an Sozialorganisationen
Lebensmittelverschwendung: Handel wehrt sich gegen Vorwürfe

Nachdem zuletzt Vorwürfe laut geworden sind, wonach der Handel ein Hauptverursacher von Lebensmittelverschwendung sei, wehrt sich die Branche nun. Der Handelsverband weist die Kritik zurück: Nur sieben Prozent der Lebensmittelabfälle seien dem Handel zuzurechnen. 

Der österreichische Lebensmittelhandel engagiert sich seit vielen Jahren aktiv gegen die Verschwendung wertvoller Ressourcen. Das betonte der Handelsverband in einer Aussendung. Ein zentrales Mittel dabei ist die enge Zusammenarbeit mit Sozialorganisationen. So werden jährlich rund 22.000 Tonnen noch genießbarer Lebensmittel gespendet – das entspricht mehr als 44 Millionen Mahlzeiten. Damit gehört der heimische Handel im internationalen Vergleich zur Spitze. Lebensmittel werden laut Handelsverband nur dann entsorgt, wenn sie definitiv nicht mehr für den Verzehr geeignet sind – weder für den menschlichen Konsum noch als Futtermittel. Die betriebsinterne Vermeidung von Abfällen sei gelebter Standard.

Private Haushalte produzieren am meisten Abfall

In der aktuellen Debatte um gesetzliche Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung fordert der Handelsverband eine faktenbasierte Diskussion. Geschäftsführer Rainer Will betont: "Laut den aktuellsten Zahlen stammen 58 Prozent der Lebensmittelabfälle aus privaten Haushalten und 19 Prozent aus der Gastronomie sowie von Großküchen. Im Vergleich dazu sind der gesamte Lebensmitteleinzelhandel und Lebensmittelgroßhandel nur für knapp sieben Prozent verantwortlich, und beide Branchen arbeiten permanent an einer weiteren Optimierung. Daher sollte man dort regulieren, wo tatsächlich was zu holen ist."

Kein Bedarf für gesetzliche Verbote

Während Länder wie Frankreich ein gesetzliches Verbot der Lebensmittelvernichtung eingeführt haben, sieht man in Österreich keinen Bedarf für eine solche Regelung. Maßnahmen, die andernorts per Gesetz vorgeschrieben werden mussten, seien hierzulande längst gängige Praxis. "Ein Lebensmittelwegwerf-Verbot ist in Österreich nicht erforderlich", stellt Will klar. Selbst Organisationen wie die Tafeln, die stark in der Lebensmittelweitergabe engagiert sind, sprechen sich gegen ein solches Gesetz aus – weil die bestehenden freiwilligen Systeme bereits sehr gut funktionieren.

www.handelsverband.at

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