Dänisches Unternehmen mit Expansionsfokus
Das sind die skandinavischen Palmers-Retter

| Wolfgang Zechner 
| 01.07.2025

Der dänische Wäschekonzern Change of Scandinavia hat den insolventen Traditionsbetrieb übernommen. Mit der frischen Kapitalzufuhr ist die Fortführung des Unternehmens gesichert.

Der traditionsreiche Wäschehersteller Palmers hat einen neuen Eigentümer: Das dänische Unternehmen Change of Scandinavia, bekannt für seine Modemarke Change Lingerie, übernimmt den insolventen österreichischen Wäschehändler zu 100 Prozent und sichert damit dessen Fortbestand.

Die Übernahme ist ein zentraler Baustein des bereits im Mai angenommenen Sanierungsplans, in dem die Gläubiger auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichteten. Dank der frischen Kapitalzufuhr aus Dänemark konnte nun auch die erste fällige Fünf-Prozent-Quote fristgerecht überwiesen werden. Weitere Zahlungen über jeweils fünf Prozent sollen in den kommenden 24 Monaten folgen – finanziell getragen vom neuen Eigentümer.

Skandinavischer Spezialist für Dessous

Change of Scandinavia produziert und vertreibt primär Damenunterwäsche mit Fokus auf große Körbchengrößen. Das Unternehmen wurde in den 1990er-Jahren von Claus Walther Jensen gegründet, der zunächst in China gefertigte Nachtwäsche nach Europa importierte. Seit 1995 vertreibt das Unternehmen Produkte unter der eigenen Marke Change – seit 2001 auch in eigenen Stores. Heute zählt die Kette über 300 Geschäfte in Europa und Kanada, betreibt Onlineshops und beschäftigt weltweit rund 2.000 Mitarbeiter:innen.

Besonders bekannt ist Change für seine breite BH-Größenpalette und Unterwäschekollektionen, die unter Submarken wie Charade, Intimate und Basic firmieren. Im Jahr 2020 übernahm das Unternehmen bereits die schwedische Wäschemarke Twilfit und wurde damit zur größten Lingerie-Kette Skandinaviens. Trotz eines leichten Verlusts 2024 infolge umfangreicher Expansionsmaßnahmen ist der Konzern solide aufgestellt.

Aufschwung für Palmers?

Mit dem Einstieg bei Palmers setzt Change of Scandinavia ein klares Zeichen für die österreichische Traditionsmarke, die in den vergangenen Jahren wirtschaftlich stark unter Druck geraten war. Ob Palmers künftig in das bestehende Change-Filialnetz eingebunden oder weiterhin eigenständig auftreten wird, ist bisher nicht bekannt. Für Palmers und seine Belegschaft ist der Deal vorerst jedenfalls ein Befreiungsschlag – und für die Branche ein spannender Strategiewechsel. Nach dem Rückzug österreichischer Investoren übernimmt nun ein internationaler Akteur das Ruder und will das Label wieder auf Erfolgskurs bringen.

www.change.com

www.palmers.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV