Fotos der Ausstellung
Lorenz Estermann – Related Distance

| Gerhard Krispl / LEADERSNET-ART Herausgeber 
| 30.06.2025

Die Sonderausstellung im Museum Liaunig ist nicht nur eine Würdigung des bisherigen Werkes des österreichischen Künstlers, sondern auch ein bedeutender Moment in seiner künstlerischen Laufbahn.

Das Museum Liaunig unter der Leitung von Peter Liaunig widmet dem österreichischen Künstler Lorenz Estermann (*1968) mit der Sonderausstellung Related Distance seine erste Retrospektive. Die Ausstellung im Museum Liaunig ist nicht nur eine Würdigung seines bisherigen vielseitigen Werkes, sondern auch ein bedeutender Moment in seiner künstlerischen Laufbahn.

Als jüngster Künstler, dem bisher eine Retrospektive im Museum Liaunig gewidmet wurde, markiert Related Distance einen neuen Höhepunkt in Estermanns künstlerischer Entwicklung.

Lorenz Estermann nähert sich dem Schein der gebauten Umwelt auf spannende Art und Weise. Medienübergreifende Denkansätze an den Schnittstellen von Malerei und Skulptur, Fotografie, Architektur und Typografie bestimmen sein bisheriges Oeuvre. Im Fokus seiner Werkserien bis 2015 stehen collageartige Arbeiten auf Papier sowie dreidimensionale Architekturmodelle und Rauminstallationen, die mit ironischer Distanz von real existierenden Architekturen der 1960er- und 1970er-Jahre abgeleitet scheinen. Seine Motive entdeckt Estermann auf Fotorecherche-Reisen, die ihn unter anderem in die Vororte und Industriegebiete Mittel- und Osteuropas führen. Daraus entstehen Bildwelten, die mit kritischem Blick und subtiler Ironie die großen Utopien der Moderne ebenso hinterfragen wie den Massengeschmack unserer Alltagskultur.

Lorenz Estermann
Lorenz Estermann, 2025, Glacier burns, Öl auf Leinwand © Lorenz Estermann

In den aktuellen Werken von 2024/2025 setzt Erstermann wieder ein starkes Zeichen als Maler. Er greift auf gegenstandslose Arbeitsansätze von vor 25 Jahren zurück und bringt diese abstrakten Elemente in sein aktuelles Schaffen zurück. Die abstrakten Leinwände sind Ausgangspunkt für den Ausstellungstitel und Fixpunkt der Ausstellung, die somit einen Bogen über 25 Jahre spannt.

Lorenz Estermann studierte an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Ernst Caramelle und diplomierte bei Oswald Oberhuber. Bereits früh fand sein Werk Eingang in bedeutende Museen und private Sammlungen im In- und Ausland. 1997 wurde er mit dem STRABAG Art Award ausgezeichnet, es folgten zahlreiche weitere Preise und Stipendien, darunter das Österreichische Staatsstipendium für Bildende Kunst. International war Estermann in Gruppenausstellungen mit renommierten Künstlern wie Antony Gormley, Rachel Whiteread, Thomas Schütte, Julian Opie und Thomas Demand, im österreichischen Kontext mit Arnulf Rainer, Valie Export, Gunter Damisch, Martin Schnur uva. vertreten.

Nach seinem ersten großen internationalen Erfolg auf der Art Cologne 2008 war er stark in europäischen Galerien und Institutionen präsent und übernahm zudem Lehraufträge an Hochschulen im In- und Ausland. Einzelausstellungen waren unter anderem in Galerien in Paris, Madrid, Basel, Köln, Berlin, Hamburg und Mexico City zu sehen. Zahlreiche Gruppenausstellungen erfolgten zudem in Institutionen wie dem Rudolfinum Prag, Lentos Linz, JP Morgan Chase Art Collection New York, "The Peekskill Project, New York" und "New Talents" der Art Cologne.

Anerkannte Kurator:innen und Museumsleiter:innen verfassten Essays und Texte zu seiner Arbeit. Hier wären unter anderem Lioba Redekker, H.P. Wipplinger, Simon Baur, Dieter Buchhart, Florian Steininger, Johanna Schwanberg und Belinda Grace Gardner zu nennen.

Darüber hinaus arbeitete Estermann mehrere Jahre für das Leopold Museum in Wien, wo er den Gründer Rudolf Leopold in Ausstellungsvorbereitungen als Assistent begleiten durfte. Heute zählt Estermann zu der aktuell verstärkt in den Fokus rückenden und an Bedeutung gewinnenden mittleren Generation österreichischer Bildender Künstler.

Nach einer Phase der Zurückgezogenheit ab 2015 wandte er sich in der Folge verstärkt als gestaltender Akteur dem österreichischen Kunstmarkt zu. Seit 2020 leitet er unter anderem eine eigene Galerie für moderne Kunst im Zentrum Wiens mit Fokus auf Kunst nach 1960, Wiener Aktionismus und die 1980er-Jahre. Er ist seit 2012 Eigentümer und Herausgeber des Editionsverlages instant-edition und hat zahllose Kunsteditionen mit namhaften Künstlern und Künstlerinnen und Museumsinstitutionen produziert.

Die Ausstellung Related Distance zeigt Beispiele aus zentralen Werkphasen von den späten 1990er-Jahren bis heute – darunter frühe abstrakte großformatige Ölbilder, architektonische Skulpturen, übermalte Fotografien sowie die aktuellen abstrakten Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen. Damit entsteht ein dichter, spannungsgeladener Überblick über ein konsequent eigenständiges, zugleich vielschichtiges Werk.

Zur Ausstellung erscheint eine limitierte Publikation im Ludvig Rage Verlag (Hrsg. Olivia Hontas) Wien/Berlin mit dem Titel "The Wanderer."

Der eigentliche Ausstellungs-Katalog des Liaunig Museums erscheint gegen Ende der Ausstellung zu einem eigenen Termin im Herbst 2025.

Werke von Lorenz Estermann sehen Sie in unserer Galerie

Lorenz Estermann – Related Distance
3. August bis 31. Oktober 2025
Eröffnung: Samstag, 2. August 2025, ab 14:00 Uhr
Eröffnungsansprache: Florian Steininger (Kunsthalle Krems)

Museum Liaunig, Neuhaus/Suha, Kärnten
www.museumliaunig.at

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Herausgeber von LEADERSNET-ART ist Gerhard Krispl.

 

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