Bei der Jahresauftaktpressekonferenz von Stellantis Austria kündigte Managing Director Markus Wildeis eine große Modelloffensive sowie die Ziele für das heurige Jahr an (LEADERSNET berichtete). Nun wurde im Rahmen eines Pressevents im niederösterreichischen Luberegg eine Zwischenbilanz gezogen. Und diese konnte sich durchaus sehen lassen. So kamen die Konzernmarken Abarth, Alfa Romeo, Citroën, DS Automobiles, Fiat, Opel, Jeep, Peugeot und Leapmotor im heurigen April auf einen Marktanteil von 12,4 Prozent, was 2,7 Prozentpunkte mehr als 2024 sind. Im Vergleich zum Vorjahr gab es bei den Neuzulassungen bei den Pkw und leichten Nutzfahrzeugen ein sattes Plus von 45 Prozent.
Erfolgskurs hält an
Im Mai 2025 setzte sich die positive Entwicklung fort (siehe Infobox 1): Mit 2.659 neu zugelassenen Autos verzeichnete Stellantis Austria ein Plus von 53 Prozent. Der Pkw-Marktanteil stieg demnach auf 10,9 Prozent (+2,2 Punkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Wildeis sieht aber durchaus noch Potenzial nach oben – vor zwei Jahren kündigte er als Langfristziel einen Marktanteil von 20 Prozent an. Beim Absatz von Elektroautos sieht man sich im laufenden Jahr auf Kurs, um die eigenen Elektrifizierungsziele zu erreichen und so möglichen CO₂-Strafzahlungen zu entgehen. Laut eigenen Angaben verzeichnet Stellantis in Österreich heuer einen E-Anteil von 19 Prozent bei den Pkw-Neuzulassungen.
"Unsere ikonischen Marken setzen ihren erfolgreichen Weg unbeirrt fort. Ein Plus von 45 Prozent bei den Neuzulassungen im Mai ist eine klare Ansage, unser Gesamtmarktanteil konnte auf 12,4 Prozent gesteigert werden. Das ist ein Plus von 2,7 Punkten. Und der Elektroanteil von bereits 19 Prozent seit Jahresanfang zeigt: Das Interesse an E-Mobilität ist da. Wenn Angebot und Rahmenbedingungen stimmen, entscheiden sich die Menschen bewusst für ein E-Auto. Unsere Marken beweisen: Wir haben das richtige Angebot für die individuellen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen in Österreich – ob elektrisch oder mit Verbrennungsmotor", sagte Markus Wildeis bei der Pressekonferenz.
Den Grund für den anhaltenden Erfolg sieht der Managing Director vor allem darin, dass Stellantis konsequent auf moderne Multi-Energy-Plattformen, die laut Wildeis eine hohe Flexibilität bieten, setzt. Ob klassischer Verbrenner, Hybrid, Plug-in-Hybrid oder vollelektrisch – auf ein und derselben Fahrzeugarchitektur können demnach verschiedene Antriebsarten produziert werden, weshalb man schnell auf eine geänderte Nachfrage reagieren könne. Das bedeute Wirtschaftlichkeit für alle, schnellere Markteinführungen und mehr Auswahl für Kund:innen, die je nach Bedürfnis auf den passenden Antrieb setzen können. Wildeis dazu: "Unsere Multi-Energy-Plattform-Strategie ist unschlagbar und bringt wesentliche Vorteile für alle. Die Multi-Energy-Plattformen sind der Schlüssel zur Demokratisierung von modernen Antriebstechnologien und echter Wahlfreiheit: ein Fahrzeug – mehrere Antriebe. So verbinden wir Effizienz mit maximaler Flexibilität für unsere und Kund:innen." Insgesamt bringt Stellantis in Österreich heuer 28 neue Modelle auf den Markt (siehe Infobox 2).
Marktführer bei Nutzfahrzeugen
Noch erfreulicher sei die Entwicklung bei den Nutzfahrzeugen, wo man laut eigenen Angaben sogar Marktführer ist. Trotz insgesamt rückläufigen Marktes konnte die Nutzfahrzeugsparte Stellantis ProOne mit den Marken Citroën, Fiat Professional, Opel und Peugeot die Zahl der zugelassenen leichten Nutzfahrzeuge um 30 Prozent (inkl. Umbauten) steigern. Ohne Umbauten lag das Plus bei 26 Prozent. Der Marktanteil legte um 14,7 Punkte zu und erreichte 30,2 Prozent. Damit stamme weiterhin rund jedes dritte leichte Nutzfahrzeug in Österreich von Stellantis, zeigte sich Wildeis erfreut und fügte hinzu: "Bei den Nutzfahrzeugen lastet die angekündigte Abschaffung der NoVA per Juli schwer auf dem Markt. Wir begrüßen zwar die Abschaffung der NoVA, aber die lange Übergangszeit ist weiter schwierig." Die eigenen Nutzfahrzeugmarken seien in diesem negativen Marktumfeld trotzdem erfolgreich unterwegs. Im dritten Quartal erwarte man jedoch einen Nachholeffekt, nachdem die angekündigte NoVA-Streichung aktuell viele Kund:innen bei der Neuanschaffung abwarten lasse. Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen sei laut dem Managing Director jedenfalls stark.
Entwicklung bei Opel, Citroën, Fiat und Leapmotor
LEADERSNET.tv hat im Rahmen des Pressevents auch noch mit den Markendirektor:innen von Opel, Citroën, Fiat und Leapmotor gesprochen.
Judith Porstner, Managing Director Opel Austria, sagt zur derzeitigen Entwicklung "ihrer" Marke: "Der derzeitige Erfolg lässt sich einerseits auf unsere außergewöhnlich starke Community zurückführen. In Österreich besteht nach wie vor eine ausgeprägte Markenbindung zu Opel, und zahlreiche Kund:innen haben mit großer Erwartungshaltung den Launch unserer neuen Modelle in diesem Jahr verfolgt. Mit dem Grandland, dem Mokka, dem Frontera und dem in Kürze erscheinenden Rocks-e können wir ein breit aufgestelltes und modernes Portfolio präsentieren. Besonders der Grandland spricht sowohl Geschäfts- als auch Privatkund:innen an. Der neue Frontera wiederum überzeugt durch ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und bedient damit ein besonders nachgefragtes Segment – vor allem Familien schätzen das großzügige Raumangebot und die Option auf sieben Sitze. Dies spiegelt sich deutlich in der starken Nachfrage und den zahlreichen Kaufanfragen wider. Ergänzend zu unserem neuen Modellangebot verfügen wir über eine umfassende Nutzfahrzeugpalette. Als Vollsortimenter sind wir somit in der Lage, den unterschiedlichsten Kundenbedürfnissen gerecht zu werden – sei es im privaten oder gewerblichen Bereich."
Stephanie Haider, Managing Director Citroën Österreich, ist vor allem über den Erfolg des neuen Einstiegsstromers erfreut: "Elektrofahrzeuge sind heute fester Bestandteil des Automobilmarkts – und auch Citroën trägt diesem Wandel Rechnung: Mit dem neuen ë-C3 bieten wir ein attraktives Elektromodell bereits ab 21.000 Euro an. Die Resonanz spricht für sich. Seit der Bestellstart im vergangenen Jahr eröffnet wurde, erfreut sich der ë-C3 großer Beliebtheit. Besonders bemerkenswert: Bereits zu Beginn entfielen rund 60 Prozent der Bestellungen auf die vollelektrische Variante – ein klares Zeichen dafür, dass der österreichische Markt bereit ist für Elektromobilität im B-Segment." Laut Haider stehe Citroën seit jeher für herausragenden Komfort und ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis. "Unser Anspruch ist es, Kund:innen das Beste zu bieten, was wir am europäischen Markt fertigen können – sowohl technologisch als auch in puncto Ausstattung. Unsere Modellpalette reicht vom kompakten Zweisitzer wie dem Ami bis zum geräumigen Neunsitzer-Van. Dabei ist ein hoher Komfortstandard – unter anderem dank unserer eigens entwickelten Komfortsitze – über alle Modellvarianten hinweg selbstverständlich. Für alle, die noch nach Gründen suchen: Wer sich heute für einen Citroën entscheidet, erhält ein durchdachtes Gesamtpaket aus Alltagstauglichkeit, Komfort, Innovation und einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis."
Christian Bley leitet mit Fiat und Leapmotor gleich zwei Marken. Zur erst in diesem Jahr in Österreich gestarteten Marke Leapmotor, bei der es sich um eine Joint Venture von Stellantis und dem chinesischen Autobauer handelt (LEADERSNET berichtete), sagt er: "Leapmotor wurde 2015 als Start-up gegründet – mit dem ambitionierten Ziel, nicht nur innovative Automobile zu entwickeln, sondern auch sämtliche Prozesse rund um deren Herstellung selbst zu gestalten. Heute versteht sich das Unternehmen als reine Tech-Company, die ihre technologischen Kompetenzen zunehmend international einsetzt und global expandiert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Produktion. Mit einer bemerkenswerten Fertigungstiefe von über 60 Prozent werden die meisten Fahrzeugkomponenten in Eigenregie hergestellt. Die hochautomatisierte Produktion garantiert nicht nur Effizienz, sondern ermöglicht auch ein attraktives Preisniveau in Kombination mit modernster Fahrzeugtechnologie. Durch das strategische Joint Venture eröffnen sich für beide Partnerunternehmen umfassende Synergien. Für Leapmotor bedeutet dies insbesondere Zugang zu einem etablierten globalen Vertriebs- und Servicenetzwerk – inklusive der flächendeckenden Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Händler:innen. Diese Partnerschaft schafft die Voraussetzungen für ein dynamisches internationales Wachstum und eine rasche Marktdurchdringung."
In Bezug auf Fiat freut sich Bley besonders auf den Launch von mehreren Neuheiten im Kleinwagen- und Kompaktsegment sowie darüber, dass die Neuauflage des Bestsellers Cinquecento, die es bisher ausschließlich vollelektrisch gab, noch heuer wieder als Verbrenner (Mildhybrid) erhältlich sein wird. "Bei Fiat steht aktuell alles im Zeichen spannender Neuheiten. Besonders im Fokus: der neue Grande Panda – unser kompaktes City-Modell, das zunächst als reine Elektrovariante und ab sofort auch als Hybrid verfügbar ist. Beide Versionen werden ab sofort in den Schauräumen unserer Händler:innen präsentiert. Ein weiteres Highlight ist die Rückkehr des beliebten Cinquecento mit Verbrennungsmotor, der Ende des Jahres wieder Teil unseres Angebots sein wird. Ganz besonders freut es mich, dass auch unser kleinstes Modell, der Topolino, nun offiziell in Österreich eingeführt wird. Mit seinem charmanten Design und urbaner Alltagstauglichkeit stellt er ein echtes Highlight im Micro-Mobility-Segment dar", zeigt sich Bley überzeugt.
Video-Interviews
Was Markus Wildeis, Judith Porstner, Stephanie Haider und Christian Bley zu den Entwicklungen am heimischen Automarkt und den Stellantis-Marken noch sagen und welchen Ausblick sie auf das heurige Autojahr geben, sehen Sie im LEADERSNET.tv-Video.
www.stellantis.com
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