Um jeweils 0,25 Prozent
Die Leitzinssenkung der EZB geht in die nächste Runde

| Redaktion 
| 17.04.2025

Während die Zinserträge für Sparer:innen deutlich nachlassen, soll der sinkende Leitzins wieder mehr Schwung in die Wirtschaft bringen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist seit Mitte 2024 siebenmal mit den Zinsen nach unten gegangen. Am 6. März 2025 wurden zuletzt die Leitzinsen gesenkt.

Zum siebenten Mal

Am Donnerstag, 17. April 2025, hat der EZB-Rat erneut beschlossen, die drei Leitzinssätze der EZB um jeweils 0,25 Prozent zu senken. Dementsprechend werden sich der Zinssatz für die Einlagefazilität sowie die Zinssätze für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte und für die Spitzenrefinanzierungsfazilität mit Wirkung vom 23. April 2025 auf 2,25 Prozent, 2,40 Prozent bzw. 2,65 Prozent belaufen.

Disinflationsprozess schreitet gut voran

Laut der EZB schreitet der Disinflationsprozess gut voran. Die Inflation habe sich weiterhin im Einklang mit den Erwartungen der Fachleute entwickelt. Im März sei sowohl die Gesamt- als auch die Kerninflation zurückgegangen. Auch der Preisauftrieb bei Dienstleistungen habe sich in den vergangenen Monaten deutlich abgeschwächt. Die meisten Messgrößen der zugrunde liegenden Inflation deuten laut den Expert:innen der EZB darauf hin, dass sich die Inflation nachhaltig im Bereich des mittelfristigen Zielwerts des EZB-Rates von zwei Prozent einpendeln wird.

Euroraum mit Widerstandsfähigkeit

In der Presseaussendung heißt es weiter, dass die Wirtschaft des Euroraums eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber globalen Schocks aufgebaut hat, die Wachstumsaussichten haben sich jedoch aufgrund der zunehmenden Handelsspannungen eingetrübt. Die erhöhte Unsicherheit dürfte das Vertrauen der privaten Haushalte und Unternehmen mindern. Die negative und volatile Marktreaktion auf die Handelsspannungen dürfte sich zudem restriktiv auf die Finanzierungsbedingungen auswirken. Diese Faktoren könnten die Wirtschaftsaussichten im Euroraum zusätzlich belasten.

Freud und Leid

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte im Juni 2024 die Zinswende eingeleitet und dann weitere Schritte folgen lassen. Ob man diese Entwicklung nun gut oder schlecht findet, hängt davon ab, auf welcher Seite man steht. Denn des einen Freud, des anderen Leid: Während der sinkende Leitzins der Wirtschaft im Zollstreit unter die Arme greifen soll, lassen die Zinserträge für Sparer:innen spürbar nach.

www.ecb.europa.eu

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