Bilanz nach dem ersten Quartal
Erfolgreicher Start für das Einwegpfand

Seit Jänner 2025 gilt in Österreich das Einwegpfand auf Kunststoffflaschen und Metalldosen. Mit rund 255 Millionen in Umlauf gebrachten und 36 Millionen retournierten Gebinden zieht die zuständige Organisation Recycling Pfand Österreich nach drei Monaten eine positive Zwischenbilanz. Ziel ist eine Rücklaufquote von 90 Prozent bis 2027.

Drei Monate nach der Einführung des Einwegpfandsystems zieht Recycling Pfand Österreich eine erste positive Bilanz. Rund 255 Millionen pfandpflichtige Einweg-Getränkeverpackungen – also PET-Flaschen und Dosen – wurden seit Jahresbeginn in Umlauf gebracht. Etwa 36 Millionen davon sind bereits retourniert worden. "Der Start des Einwegpfandsystems ist großartig angelaufen und wird gut von den Konsument:innen angenommen", erklären Monika Fiala und Simon Parth, die Geschäftsführung von Recycling Pfand Österreich. Das System gilt als wichtiger Hebel im Kampf gegen das sogenannte Littering, also das achtlose Wegwerfen von Verpackungsmüll in der Umwelt und als Schritt hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.

Vier bis acht Wochen Verzögerung

Der bisherige Rücklauf von 36 Millionen Verpackungen bedeutet nicht, dass das System hinter den Erwartungen zurückbleibt. Vielmehr ist laut der Betreiberorganisation eine Verzögerung zwischen Kauf und Rückgabe von durchschnittlich vier bis acht Wochen üblich. Das bedeutet: Ein Großteil der bereits gekauften Gebinde wird voraussichtlich erst in den kommenden Wochen retourniert. Um eine möglichst flächendeckende Rückgabe zu ermöglichen, stehen österreichweit fast 13.000 Rücknahmestellen zur Verfügung. Über 6.000 davon sind automatisierte Rücknahmeautomaten – vor allem in Supermärkten. Österreichs hohe Supermarktdichte begünstigt die breite Verfügbarkeit des Systems.

Nur noch Flaschen und Dosen mit Pfandlogo erlaubt

Mit 1. April ist außerdem eine wichtige Umstellungsphase abgeschlossen: Getränkeproduzenten dürfen seither nur noch Einwegverpackungen mit dem offiziellen österreichischen Pfandlogo in Umlauf bringen. Gebinde ohne Logo, die vor dem Stichtag produziert wurden, dürfen noch bis Ende des Jahres verkauft werden. Das Pfandlogo ist oberhalb des Strichcodes zu finden und kennzeichnet die Verpackung eindeutig als pfandpflichtig. Pro Flasche oder Dose wird ein Pfandbetrag von 25 Cent eingehoben – dieser wird bei der Rückgabe vollständig rückerstattet.

Hohe Akzeptanz

Das Pfandsystem wird von einer breiten Mehrheit der österreichischen Bevölkerung unterstützt. Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts marketagent fühlen sich 75 Prozent der Befragten gut über das neue System informiert. 85 Prozent erkennen Pfandgebinde am Logo, und 87 Prozent wissen, dass die Flaschen und Dosen unzerdrückt zurückgegeben werden müssen. Knapp 80 Prozent der Bevölkerung stehen dem Pfandsystem grundsätzlich positiv gegenüber. "Das Einwegpfandsystem funktioniert nur mit der Unterstützung der Konsument:innen", betont Monika Fiala. "Deshalb setzen wir auf ein benutzerfreundliches, serviceorientiertes Angebot."

Langfristig strebt Recycling Pfand Österreich eine Rücklaufquote von 90 Prozent an. Schon im ersten Jahr soll eine Quote von 80 Prozent erreicht werden. Jährlich werden in Österreich rund 2,2 Milliarden Einweggebinde erwartet – deren möglichst vollständige Rückführung ist essenziell für die Kreislaufführung der Materialien. "Unser Ziel ist es, aus Flaschen wieder Flaschen und aus Dosen wieder Dosen zu machen", erklärt Simon Parth. Hochwertiges Recycling ist der Schlüssel, um Ressourcen zu schonen und die Abfallmenge in Österreich spürbar zu reduzieren. Das Pfandsystem soll dabei eine zentrale Rolle spielen – für mehr Umweltschutz, mehr Rohstoffeffizienz und weniger Müll.

Der lange Weg bis zur Einführung des Einwegpfandes wurde auch in einem Buch festgehalten. LEADERSNET war bei der Buchpräsentation in Wien mit dabei. Die besten Fotos vom Event finden Sie hier.

www.recycling-pfand.at

www.marketagent.com

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