Am Montag präsentierte die EHL ihren Immobilien-Investmentmarktbericht für das erste Quartal 2025 und den Vorsorgemarktbericht-Frühjahr 2025.
Turbulente wirtschaftliche Lage
Im ersten Quartal 2025 blieb der österreichische Immobilienmarkt von der turbulenten wirtschaftspolitischen Lage in Europa geprägt. Nachdem das Transaktionsvolumen in den letzten zwei Jahren erheblich gesunken ist, zeichnet sich aktuell eine leichte Trendwende ab, die sich in den Transaktionszahlen bisher jedoch noch nicht niedergeschlagen hat. Was jedoch positiv stimmt, ist, dass das Interesse der Anleger:innen merklich zunimmt, wobei die geringe Risikobereitschaft weiterhin das Marktgeschehen bestimmt.
Das im ersten Quartal verzeichnete Transaktionsvolumen beläuft sich auf knapp 270 Millionen Euro und liegt damit unter den Zahlen des Vergleichszeitraums 2024. Das niedrige Volumen ist laut den EHL-Expert:innen auch auf die anhaltende Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe zurückzuführen, was die Finanzierungsbedingungen für Investor:innen erschwert.
Die allgemeine wirtschaftliche Erholung dürfte jedoch vom angespannten Staatsbudget und von dem geplanten Sparkurs der Regierung gebremst werden. Zudem seien vom deutschen Konjunkturpaket indirekte Auswirkungen auf den österreichischen Markt zu erwarten.
Moderate Dynamik auf dem Investmentmarkt
Im ersten Quartal 2024 setzte sich die moderate Dynamik auf dem österreichischen Investmentmarkt fort. Mit einem Anteil von 46 Prozent am Transaktionsvolumen blieben die Büroimmobilien die dominierende Assetklasse.
Auch der Wohnimmobilienmarkt macht fast 18 Prozent des Transaktionsvolumens aus. Der Fokus liegt weiterhin auf Bestandsobjekten, während Transaktionen von Neubauprojekten aufgrund der geringen Bautätigkeit derzeit kaum stattfinden. Ebenfalls mit einem Marktanteil von rund 18 Prozent zeigt sich der Logistiksektor stark, was unter anderem auf ein wachsendes Flächenangebot zurückzuführen ist. Hotels und Serviced Apartments erfreuen sich zunehmender Investorennachfrage und tragen gemeinsam ebenfalls rund 18 Prozent zum gesamten Transaktionsvolumen bei.
Das Investoreninteresse konzentriert sich im Einzelhandelsimmobiliensegment auf etablierte Fachmarktzentren in gut frequentierten Standorten. Shopping-Center und neue Einzelhandelsentwicklungen stehen dagegen kaum im Mittelpunkt. Stattdessen liegt laut EHL der Schwerpunkt auf der Optimierung und Wertsteigerung bestehender Handelsimmobilien.
Positive Entwicklung für private Veranlagungen
Der Markt für private Veranlagungen in Wohnimmobilien hat sich im Jahresverlauf 2024 und im ersten Quartal 2025 sehr positiv entwickelt. Im Speziellen sind die Anfangsrenditen von Vorsorgewohnungen als Folge der deutlichen Aufwärtsentwicklung bei den Mietpreisen deutlich gestiegen und das geringe Angebot an Mietwohnungen bei gleichzeitig starker Nachfrage sorgt für minimale Leerstände sowie bei Mieterwechseln sehr kurzen Vermarktungszeiten.
Der am Montag veröffentlichte EHL-Vorsorgemarktbericht für das Frühjahr 2025 weist für Anlegerwohnungen im Jahr 2024 durchschnittliche Nettomieten in Höhe von 14,87 Euro pro Quadratmeter nach 13,90 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2023 aus. Die durchschnittlichen Kaufpreise legten mit einem 5.174 Euro pro Quadratmeter nach 4.903 Euro pro Quadratmeter etwas zu.
"Wohnimmobilien sind sicherer Hafen für Privatinvestor:innen"
"Die durchschnittliche Rendite von rund 3,5 Prozent ist vor allem deswegen bemerkenswert, weil jetzt auch an sehr guten Standorten, an denen üblicherweise vergleichsweise niedrige Anfangsrenditen akzeptiert werden, deutlich mehr als drei Prozent erzielbar sind", so Karina Schunker, Geschäftsführerin von EHL Wohnen und ergänzt: "An durchschnittlichen Standorten gehen die Renditen hingegen sogar bis gegen vier Prozent. In den Jahren davor waren solche Werte nicht erzielbar."
Die starke Nachfrage nach Mietwohnung ist dabei aber nicht der einzige Treiber des Markts: "Auch die wegen der gesunkenen Leitzinsen deutlich niedrigeren Finanzierungskosten motivieren viele Privatanleger:innen, jetzt wieder in Wohnungen zu investieren", so Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Immobilien Gruppe und fügt hinzu: "Und nicht zuletzt sind Wohnimmobilien traditionell ein sicherer Hafen für Privatinvestor:innen, der gerade in der aktuell schwierigen und unsicheren gesamtwirtschaftlichen Situation, gerne angesteuert wird."
www.ehl.at
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