Malheur über dem Pazifik
Flugzeug musste umdrehen, weil Pilot seinen Reisepass vergessen hat

| Larissa Bilovits 
| 26.03.2025

Da sich bei der Einreise nach China erhebliche Probleme ergeben hätten, musste der Pilot die Maschine umkehren und sein Malheur via Durchsage beichten. Der geplante 14-Stunden-Flug von Los Angeles nach Shanghai endete somit nach drei Stunden Flugzeit in San Francisco. Ganz zum Ärger der Passagiere. 

Wer schon einmal in den Urlaub geflogen ist, kennt es vielleicht: Man überprüft mehrmals, ob man denn eh nicht seinen Reisepass zu Hause vergessen hat – immerhin ist dieser für den Check-in und teils auch für die Einreise in das Zielland unerlässlich. Aber nicht nur Passagier:innen, sondern auch die Crew an Bord des Flugzeugs muss daran denken, alle notwendigen Papiere dabeizuhaben. Ein Pilot der United Airlines hat ebendies jüngst ordentlich vermasselt – weil er seinen Reisepass vergessen hat, musste er seine Maschine mitten auf ihrem Weg von Los Angeles nach Shanghai umkehren. Ganz zum Ärgernis der Passagier:innen.

Peinliches Missgeschick

14 Stunden sollte der Flug von der US-amerikanischen Westküste, über den Pazifik, bis hin nach Asien dauern. Der Start war gut verlaufen, und die Passagier:innen sowie die Crew bereiteten sich auf den Langstreckenflug vor. Während sich unter der Maschine bereits endloses Blau auftat, kam plötzlich die Schocknachricht: Der Pilot stellte fest, dass er seinen Reisepass vergessen hatte. Die Crew war sich bewusst, dass dies bei der Einreise in China vermutlich erhebliche Probleme verursachen müsse, und zwar sowohl für den Piloten und die Crew, als auch für die Passagier:innen sowie die Fluggesellschaft. Letzterer hätte unter Umständen eine hohe Geldstrafe gedroht.

Also hat man sich kurzerhand entschlossen, den Flieger lieber umkehren zu lassen. Die Aufgabe, den Passagier:innen davon zu beichten, hatte natürlich der Pilot, der sich mit einer Durchsage meldete, wie eine Passagierin gegenüber dem US-Sender CNN berichtete. Ihr zufolge habe der Pilot sein Missgeschick und die damit einhergehende Zwangsumkehr der Boeing 787 mit einer "sehr frustrierten Stimme" verkündet. Die Passagierin selbst sei zwar zufrieden mit der Ehrlichkeit des Piloten – immerhin sind Fehler menschlich -, allerdings hätten sich zahlreiche Mitinsass:innen lautstark über die Situation geärgert.

"Nur" drei Stunden war der United-Airlines-Flieger in der Luft, bevor er in San Francisco (USA) landete. Die Fluggesellschaft bestätigte den Vorfall und berichtete, dass man umgehend eine neue Crew organisiert habe (die ursprüngliche Crew hätte sonst ihre maximale Dienstzeit überschritten), um die Passagier:innen an diesem Abend trotzdem noch an ihr Ziel zu bringen. Mit rund sechs Stunden Verspätung sei man schließlich in Shanghai gelandet. Zudem hätte man den Passagier:innen Entschädigungen sowie Essensgutscheine zugesprochen.

Wie konnte das passieren?

Eine Frage bleibt natürlich: Wie konnte das überhaupt passieren? Nun ja, während Fluggäste sich bereits vor Betreten des Flugzeugs mittels Reisepass ausweisen müssen, reicht für Crewmitglieder eine sogenannte "Crew ID". Dieser Ausweis, der von der jeweiligen Fluggesellschaft ausgestellt wird, ermöglicht es Pilot:innen und Flugbegleiter:innen, auch ohne Reisepass an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Im Falle eines internationalen Fluges müssen die Crewmitglieder selbst dafür sorgen, dass sie über alle erforderlichen Dokumente verfügen – sei es nun Reisepass, Visa oder etwaige Gesundheitsnachweise. Beim Check-in müssen sie dann lediglich bestätigen, sämtliche Unterlagen dabei zu haben – vorgezeigt werden muss nichts. Und auch innerhalb der Crew gibt es keine gegenseitigen Kontrollen – eine Praktik, die eventuell überdacht werden sollte...

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