LEADERSNET-AEHRE-KOOPERATION
Start it, push it - Investitionen in Innovationen

Das neue aehre Nachhaltigkeits-Businessmagazin ist da. Im Rahmen der Kooperation zwischen LEADERSNET und aehre dürfen sich die Leser:innen dieses Mal auf einen spannenden Beitrag über die junge Wiener Company PUSH Ventures freuen, die mit ihrem ersten eigenen grünen Start-up-Fonds für Schlagzeilen sorgte. 

LEADERSNET veröffentlicht nun regelmäßig Interviews, Porträts und Servicegeschichten von aehre. Dabei befasst sich das Nachhaltigkeits-Businessmagazin stets mit einem der zentralen Themen der Gegenwart: Nachhaltigkeit, in allen ihren Facetten von Environment über Social bis Governance. 

Nachdem es in der vergangenen Woche um Sirkka Hammer gegangen war, die Lebensmitteln durch Fermentation zu einem langen Leben verhilft, geht es in dieser Woche um die junge Wiener Company PUSH Ventures. 

 

Text Uta Gruenberger  

Wenn sich das Wirtschaftskarussell immer nervöser dreht und der Zeitgeist sowie das Bedürfnis der Anleger:innen in Richtung Sicherheit gehen, bekommt allein schon das Wort "Risikokapital" fast einen dubiosen Anstrich und nur den wenigsten ist klar, dass mit Venturecapital-Investments ein elementares Entwicklungsfeld unserer Transformation in die Ökonomie von morgen steht oder fällt. Es sind die Erfinder:innen von zukunftsrelevanten Innovationen, die auf das oldschool Unternehmer:innenmotto "Wer wagt, gewinnt" letztendlich angewiesen sind.
Die junge Wiener Company PUSH Ventures sorgte mit ihrem ersten eigenen grünen Start-up-Fonds für Schlagzeilen – aehre ließ sich von den beiden Gründern das Venturecapital-Business von Grund auf erklären.

Ohne Pitchen geht nichts

Wer mit PUSH Ventures in Kontakt kommen will, landet in einem Pitch-Formular – keine E-Mail, kein Telefon. Aus gutem Grund, so heißt es, sei die Kontaktschleuse eine ziemlich enge und strenge, denn täglich melden sich Dutzende Visionär:innen, Kreative und Start-ups aller Art in der Hoffnung, auch für ihre Ideen und Initiativen das Prädikat "zukunftsreich und förderungswürdig" zu erhalten.

»Die Start-up-Szene ist wesentlich ernsthafter und bedachter geworden.« Lukas Püspök, CEO Push Ventures

Wer ist PUSH und was machen sie genau? Gegründet 2017 von Laurenz Simbruner, 43, und Lukas Püspök, 45, gestaltet die jung-dynamische Company ein Stück weit unsere Zukunft, indem sie erfindungsreiche Unternehmungen finanziell stützt und business-wise so begleitet, dass diese in Ruhe und mit System die nötigen Hard und Soft Tools für die Herausforderungen der anstehenden Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln können. Spotlight ihrer Fondsprojekte: der Klimawandel auf Planet Erde und die grüne Energie sowie die Zukunft des Gesundheitssektors.

Am Anfang der Idee

Für progressive Tech- und Softwarelösungen, digitale Strategien oder geniale logistische Verknüpfungen auf beiden Gebieten wird das heiß begehrte Risikokapital auf die Beine gestellt. In der sogenannten Seed-Phase, wenn Geschäftsmodelle gerade erst aufgebaut werden, oder gar noch früher, in der Pre-Seed-Phase, wenn buchstäblich nur ein Samenkorn von Idee vorhanden ist, wird in der Regel genau dieses Venturecapital als Initialzündung gebraucht, um überhaupt in die professionellen Puschen zu kommen.

 © Lukas Ilgner
Laurenz Simbruner, 43, sammelte nach dem Studium seine Erfahrungen im institutionellen Investmentbanking in Wien und London und kam durch eine gut verwertbare eigene Erfindung auf den Unternehmergeschmack © Lukas Ilgner

Von Start-ups bestürmt

Gut tausend solcher ins Haus geflatterter "Inbound"-Projekte aus Deutschland, Österreich und auch der EU nimmt das fünfköpfige Team von PUSH Ventures jährlich genauer unter die Lupe, berichtet Laurenz. Darunter auch warme Intros, das heißt Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis sowie die neuesten Start-up-Aktivitäten von renommierten Seria Entrepreneurs und nicht zuletzt die "Source"-Treffer aus der eigenen PUSH-Software, die Firmenbücher und soziale Netzwerke durchpflügt.
Mit dem Ohr stets am Puls der Erfinder:innen-Szene spricht man deshalb viele Jungunternehmen auch direkt selber an und die Nähe zu diversen Universitäten wird mit viel Engagement gepflegt.
Wie man fast vermutet, gibt es auf dem Markt weit mehr Start-ups als willige Investor:innen. Das PUSH-Team fungiert als klassischer Match-maker – baut die Brücke zwischen den beiden Fronten und auch den möglichst rentablen Marktplätzen.
Zwei Dutzend Start-ups sind mittlerweile Teil des PUSH-Portfolios, das aktuell ein Kapital zwischen 25 und 30 Millionen Euro aufweist. In der Branche läuft ein solches Volumen noch unter "micro", berichtet Laurenz. Das Closing des Fonds der zwei anerkannten und gut vernetzten Venture-Capitalists 2022 bekam allerdings reichlich Beachtung. 

Seit Kindheit zu zweit

Die großen Pluspunkte der sich ideal ergänzenden PUSH-Partner:innen sind deren solide Investmentexpertise sowie die renommierte Business-Angel-Kompetenz. Und auch die langjährige Freundschaft von Lukas und Laurenz seit Kindheitstagen schafft stets besonderes Vertrauen. Laurenz sammelte nach dem gemeinsamen Studium der internationalen Betriebswirtschaft in Wien mit CFA-Abschluss seine Erfahrungen im institutionellen Investmentbanking in Wien und London und kam durch eine gut verwertbare eigene Erfindung auf den Unternehmergeschmack.

»Die Auswahlkriterien für Start-ups: Team, Tech und Traction – und zwar genau in dieser Reihenfolge.« Laurenz Simbruner, CEO PUSH Ventures

Lukas wiederum arbeitete nach dem Master einige Jahre im Consulting, stieg dann in die Geschäftsführung von Püspök Erneuerbare Energie GmbH, dem Betrieb seiner Familie im Burgenland, ein und bekam so den profunden Einblick in die grüne Energiebranche. Nach ersten gemeinsamen Business-Angel-Investments starteten die beiden 2017 PUSH Ventures. Et voilà! Fünf Jahre später schon auf eigener Roadshow.

It’s a People Business

Bei Start-ups beruht das Auswahlverfahren auf drei Kriterien, erklärt Laurenz: "Team, Tech und Traction" – und zwar in genau dieser Reihenfolge. "It’s a People Business! Und nur die wirklich passenden Menschen im Verbund sind letztendlich in der Lage, die Leiter von der guten Idee in die erfolgreiche Umsetzung und Weiterentwicklung bis zur Skalierbarkeit hinaufzuklettern." Der konzentrierte Blick auf die Teams basiert auf psychologischer Erfahrung, auf Intuition und Vertrauen und eröffnet ein interessantes Spannungsfeld zur reinen Zahlen- und Faktenanalyse, wenn es um die Bewertung der Technologie oder Software im Sinne des realen Impacts auf die Zukunft geht. Zu guter Letzt dann die Bewertung der Traction – der Attraktivität für den Markt, der Trend- und Begeisterungsfähigkeit.

 © Lukas IlgnerKleines Team – große Effizienz. PUSH Ventures v. l. n. r.: David Aigner, Laurenz Simbruner, Magdalena Möslinger-Gehmayr, Lukas Püspök, Christopher Raithle © Lukas Ilgner

Hands-on-Betreuung und Pleitenquote

Hat es ein Start-up in den Brutkasten von PUSH geschafft, geht es "hands on" weiter. Da werden nicht nur sämtliche Kanäle des eigenen Netzwerks für Folgeinvestitionen geöffnet, da wird strategische Beratung in jeder Hinsicht geboten – insbesondere eben im Recruiting und Teammanagement. Als Investitionshorizont geben die "risikofreudigen Anschieber" sieben bis zehn Jahre an. Dann muss ein Start-up definitiv flügge sein und auf soliden Beinen stehen. Und wie sieht da die Erfolgsquote schlussendlich aus? Nimmt man zehn Unternehmungen, so Lukas, dann rechnet man mit ein bis zwei richtigen Superstars – in der Milliarden-Klasse "Unicorns" genannt.

Zwei, drei weitere kann man in der Regel zum Finale mit erfreulichem Liquiditätsergebnis weiterverkaufen und bei fast der Hälfte muss man mit einem Scheitern rechnen. Der Fondsgedanke an sich kompensiert jedoch derlei Misserfolge durch die Megahits auf der anderen Seite und sorgt so für grundsätzlich gleiche Chancen und Freiheiten.

Happy Exits

"Exit" wird jener strategisch günstige Zeitpunkt genannt, wenn sich der Fonds definitiv und mit freudig wehenden "Adios"-Fahnen von einem Zögling verabschiedet und dafür beeindruckende Summen eines großen, neuen Partnerunternehmens winken.
Zu den erfolgreichen PUSH-Exits zählen unter anderem mySugr, hitbox, allcyte und myclubs – Details siehe deren Website. Für ordentlich Medienpräsenz sorgte jüngst das Portfolio-Unternehmen Enspired, das die Optimierung von flexiblen Energieanlagen voranbringt und den voll automatisierten Stromhandel mithilfe von KI betreibt.
Für Enspired legte man eine richtig opulente, zweite Finanzierungsrunde aufs Parkett, weil dem innovativen Gründer-Duo durchaus Weltmarktführung zugetraut wird.

Die Laune der Branche

Wie steht es generell um die Laune auf dem aktuellen VC-Markt? Laurenz und Lukas sehen die Investitionslandschaft in einem großen Wandel. Die Start-up-Szene sei ernsthafter und bedachter geworden, und die sogenannten Touristen in der Branche hätten sich verflüchtigt.

»Jetzt ist der perfekte Moment, um bei Start-ups einzusteigen. Wir sind absolut optimistisch.«  Laurenz & Lukas, CEOs Push Ventures

Angesichts der jüngsten Hochzinsphase und allgemeinen Wirtschaftskrise zeigten gerade die großen Investor:innen natürlich eher Zurückhaltung, doch dass die Umstellung auf erneuerbare Energien und nachhaltiges Wirtschaften langfristig und zwangsläufig eine rigorose Transformation bedeutet, sei definitiv in allen Köpfen angekommen. PUSH Ventures sieht seine Zukunft als international orientiertes "Investment-Powerhouse" deshalb absolut optimistisch und der nächste Fonds ist bereits geplant.  – 

Mehr zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie im neuen Nachhaltigkeits-Businessmagazin aehre auf www.aehre.media und in der neuen Ausgabe.

aehre – das Nachhaltigkeits-Businessmagazin

Themen: Environmental-, Social- und Governance

Geschäftsführerinnen: Maria-Grazia Nordberg und Annabel Köle-Loebell

Gründung: März 2023

Praterstrasse 66/5

1020 Wien

Tel.: +43 1 890 44 06

Kontakt: hello@aehre.media

Homepage: www.aehre.media

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