Lange galten Fleisch- und Milchprodukte als fester Bestandteil einer ausgewogenen und gesunden Ernährung. Allerdings haben neuere Forschungen gezeigt, dass tierische Produkte die Gesundheit durchaus negativ beeinträchtigen können. Mit Blick auf den Fleischverzehr wird immer wieder von einem erhöhten Krebsrisiko oder einem gesteigerten Risiko für Herzkrankheiten und Diabetes sowie chronisch entzündliche Darmerkrankungen gesprochen. Der Konsum von Milch hingegen kann unter anderem zu einer chronischen Verschleimung der Atemwege oder zu Verdauungsbeschwerden führen. Als Folgen gelten wiederkehrende Erkältungserkrankungen, Halsentzündungen, Nasenpolypen bis zum Kopfschmerz.
Eine Alternative zur omnivoren Ernährung stellt der Veganismus dar, der sich durch den Verzicht tierischer Produkte auszeichnet. In der Vergangenheit musste die pflanzenbasierte Ernährung viel Hohn und Spott überstehen – Stichwort: Mangelernährung. Und auch heute noch ist ein gewisser Prozentteil der Menschen davon überzeugt, dass der Körper ohne Milch, Eier und Fleisch nicht funktioniere. Das ist natürlich Unsinn, wie die vegane Ernährungspyramide zeigt.
In Österreich ist schon länger eine Veränderung spürbar. Das Land gilt inzwischen als Spitzenreiter beim Anteil von vegan und fleischlos lebenden Menschen. Mehr als die Hälfte der Österreicher:innen hat nach eigenen Angaben seit 2021 ihren Fleischkonsum reduziert, wie aus dem Smart Protein European Costumer Survey hervorgeht.
Pflanzliche Ernährung auf dem Vormarsch
Dass die Ernährungsmythen der Omnivore, sprich Allesesser, nicht mehr haltbar sind und langsam ihren Anklang verlieren, untermalt eine neue Umfrage der Offerista Group Austria, die sich mit der pflanzenbasierten Lebensweise auseinandersetzt. Laut dieser ist die vegane Ernährung auf dem Vormarsch. Zu diesem Fazit kam die Office Group Austria bei der Betrachtung des Pro-Kopf-Verbrauchs. Laut Untersuchung ist dieser hierzulande mit Blick auf Fleisch im Zehnjahresvergleich um 10,9 Kilogramm gesunken und auch der Milchkonsum geht immer weiter zurück.
So gaben über 41 Prozent der Befragten an, an einem veganen Lebensstil interessiert zu sein – wobei 17 Prozent regelmäßig, zwölf Prozent manchmal und 12,5 Prozent selten pflanzenbasierte Produkte kaufen. Als Hauptgründe, warum mit dem Kauf veganer Produkte gezögert wird, haben 54 Prozent gesagt, es sei der Geschmack und 38 Prozent sehen die Hürde beim Preis. Doch gerade Letzteres ist eigentlich kein haltbares Argument mehr, denn einige Supermärkte, z. B. Lidl, haben ihre Preise für vegane Produkte radikal gesenkt. Damit sind sie stellenweise sogar billiger als ihr tierisches Pendant. Weitere zehn Prozent der Befragten gaben wiederum an, dass mangelnde Informationen sie vom Kauf pflanzenbasierter Nahrungsmittel abhalte.
© Offerista Group Austria
Der Veganuary
Der Veganuary bezeichnet den Monat Jänner, der durch diese Aktion ganz im Zeichen der veganen Ernährung steht. Ziel ist es, sich einen Monat lang ohne tierische Produkte zu ernähren. Elf Prozent der Umfragteilnehmenden haben zumindest schon einmal an der Challenge teilgenommen. Während der Teilnahme haben 65 Prozent vegane Produkte ausprobiert. 37 Prozent haben neue Rezepte getestet und je 21 Prozent haben in Geschäften sowie Restaurants mehr auf pflanzliche Alternativen geachtet und sogar Freund:innen sowie Familie dazu gebracht, ebenfalls vegane Produkte zu verkosten.
Als Hauptmotivator für eine vegane Ernährung nannten 62 Prozent die gesundheitlichen Vorteile. Für 48 Prozent spielen ethische Gründe bzw. das Tierwohl eine entscheidende Rolle und weitere 38 Prozent verweisen auf das Thema Nachhaltigkeit.
Vegane Produkte im Einkaufskorb
Gefragt nach dem Konsum von veganen Produkten, haben 53 Prozent ausgesagt, sie kaufen wöchentlich pflanzliche Produkte. 31 Prozent hingegen greifen täglich auf diese zurück. Die häufigst gekauften plant based Alternativen sind allen voran pflanzliche Milch (68 Prozent), gefolgt von Fleischalternativen (44 Prozent) und Snacks (42 Prozent). Um sich über vegane Produkte zu informieren, nutzen 55 die Supermärkte, 48 Prozent nehmen Social Media dafür her und 33 Prozent vertrauen auf digitale Prospekte.
"Mit unserer Umfrage konnten wir zeigen, dass der Veganuary und vegane Produkte im Trend liegen. Vegane Produkte sind nicht nur für vegan lebende Menschen von Interesse. Viele Konsument:innen sind offen für Veränderungen und probieren neue pflanzliche Alternativen aus. Digitale Informationskanäle spielen dabei eine zentrale Rolle, um die Menschen dahingehend zu informieren, die es für den LEH gezielt zu nutzen gilt", so Oliver Olschewski, Geschäftsführer der Offerista Group Austria.
www.offerista.com
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