Vertikalbegrünung
"Coole" Revolution: vertikale Begrünung gegen die Hitze

| Rebecca Rabenstein 
| 03.09.2024

Österreich erlebt derzeit einen Hitzesommer, der Mensch und Natur vor große Herausforderungen stellt. Besonders in Städten führt die Verdichtung des Lebensraums zu urbanen Hitzeinseln. In diesen einwohnerstarken Gebieten bietet Vertikalbegrünung ein großes Potenzial.

Österreichische Norm im internationalen Fokus: Anfragen nehmen zu

Mit der Önorm L 1136 hat Austrian Standards bereits 2021 umfassende Anforderungen an die Planung, Ausführung, Pflege und Kontrolle von Vertikalbegrünungen im Außenraum veröffentlicht. Damit setzt diese Önorm klare Standards und erlangt auch international Aufmerksamkeit. Aufgrund der Nachfrage aus dem nicht-deutschsprachigen Raum wird diese Önorm nun ins Englische übersetzt.

"Standards spielen bei allen Zukunftstrends eine wichtige Rolle. Standards sind kein Selbstzweck, sondern sollen dabei helfen, Probleme zu lösen. Mit der Önorm L 1136 unterstreicht Austrian Standards die Bedeutung der Bauwerksbegrünung und Österreichs Vorreiterrolle in der nachhaltigen Stadtentwicklung. Die Übersetzung dieses Standards ins Englische ermöglicht es künftig Städten weltweit, auf dieses wertvolle Wissen made in Austria zuzugreifen", betont Valerie Höllinger, CEO und Managing Director von Austrian Standards.

Das Ziel der Önorm L 1136 ist es, eine Grundlage für eine dauerhafte Begrünung zu schaffen, die die bestmögliche Leistung im Sinne der Biodiversität, der Gesundheit der Bevölkerung und des Klimaschutzes entfalten kann. Federführend an der Erarbeitung dieser Norm beteiligt waren unter anderem Expert:innen von Verband für Bauwerksbegrünung, Wiener Wohnen, dem Ministerium für Klimaschutz, dem Land Niederösterreich, der Landwirtschaftskammer und den Wiener Stadtgärten MA 42.

Stadt Wien als grüne Pionierin

Die Stadt Wien fördert Begrünungsmaßnahmen von Privatpersonen und Betrieben. Die Begrünung von Fassaden, Dächern und Innenhöfen ist nicht nur optisch ansprechend und ökologisch sinnvoll, sondern sie bringt oft auch wirtschaftliche Vorteile. "Es handelt sich um den ersten umfassenden Standard, der es Immobilienbesitzer:innen und Kommunen ermöglicht, zeitgemäße Vertikalbegrünungen zu errichten. Auch die ausführenden Unternehmen können damit planen sowie vergleichbare Angebote erstellen. Das bedeutet, dass bei der fachgerechten Umsetzung eine langlebige, kostengünstige und funktionserfüllende Begrünung möglich ist. Die Stadt Wien nutzt diese Önorm, um Ziele wie Klimaresilienz, Biodiversitätssteigerung und die Reduktion von sogenannten ,Urban Heat Islands (UHI)‘ zu erreichen", sagt Hans Heider, Vorsitzender des Komitees 229 "Grünräume" und Leiter des Referats "Gartentechnik" von Wiener Wohnen.

Wie viel alleine an den von Wiener Wohnen betreuten Immobilien Potenzial vorhanden ist, zeigen die Zahlen ganz klar auf. Wiener Wohnen verwaltet, saniert und bewirtschaftet die städtischen Wohnhausanlagen Wiens. Dazu gehören rund 220.000 Gemeindewohnungen, rund 6.000 Lokale und über 47.000 Garagen- und Abstellplätze. Damit ist Wiener Wohnen die größte kommunale Hausverwaltung Europas. In den 1.800 Gemeindebauten wohnen rund 500.000 Wiener:innen – das ist ein Viertel der gesamten Wiener Bevölkerung.

 

 

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