Mehr Datenschutz
OeNB setzt auf Wiener Start-up Captcha.eu

| Redaktion 
| 18.03.2024

Das heimische Unternehmen will für mehr Datenschutz sorgen.

CAPTCHA, so die Abkürzung für "Completely Automated Public Turing tests to tell Computers and Humans Apart", kennen die meisten Internetnutzer:innen als verzerrten Text, der eingetippt werden muss oder als Bilderrätsel zum Anklicken. Was für den:die Nutzer:in ab und an eine lästige Schikane darstellen kann, sei für das Unternehmen unerlässlich, um sich vor unerwünschtem Spam durch Bots zu schützen, heißt es vonseiten Captcha.eu, einem österreichischen Start-Up.

Mit Google reCaptcha v3, hCaptcha, Cloudflare oder der österreichischen Alternative CAPTCHA.eu soll dies nun der Vergangenheit angehören. Ihre Systeme basieren auf einer barrierefreien Analyse des Nutzerverhaltens, was die Benutzerfreundlichkeit massiv verbessere. Gleichzeitig werfen die drei bekannten Anbieter Bedenken hinsichtlich der Datenschutzkonformität auf, da potenziell Daten wie IP-Adressen, Betriebssysteminformationen und Mausbewegungen erfasst und gespeichert werden können. Dies widerspreche der DSGVO, an die sich europäischen Unternehmen halten müssen. "Kein Wunder also, dass die außerhalb der EU gehosteten Dienste, wie Google reCAPTCHA, den europäischen Datenschutzaufsichtsbehörden ein massiver Dorn im Auge sind", heißt es in einer Aussendung. So reglementieren landesspezifische Gerichtsbeschlüsse die Verwendung von Captcha-Diensten in unterschiedlichster Weise.

Lösung aus Österreich 

Captcha.eu ein Wiener Start-up hat jetzt nach eigenen Angaben eine datenschutzfreundliche Alternative auf den Markt gebracht. "Uns war es sehr wichtig, absolut konform mit der Datenschutzgrundverordnung zu sein. So erheben wir keine personalisierten Nutzerdaten und setzen keine Cookies. Statt die Nutzer:innen mit Rätseln oder Bilderkennungsaufgaben zu beschäftigen, arbeiten wir im Hintergrund. Durch die Analyse von über 100 Signalen ist unser Machine Learning System in der Lage, zwischen menschliche Zugriffe und Bots zu unterscheiden, ohne auf invasive Datenerfassungsmethoden zurückgreifen zu müssen", erklärt Manuel Rostorfer, Geschäftsführer von Captcha.eu.

Auch für Kund:innen wie die Österreichische Nationalbank spiele der Datenverkehr eine wichtige Rolle. Während Player wie Google reCAPTCHA ihre Server außerhalb der EU haben und somit ein Datentransfer in die USA stattfinden kann, stehen die Server von Captcha.eu in Österreich. Der Datenverkehr wird über ein Content Delivery Network (CDN) global verteilt, kann jedoch wahlweise innerhalb Österreichs bleiben. Dies kann insbesondere für datenschutzsensible Anwendungen von Vorteil sein.

Martin Karanitsch, Direktor der Hauptabteilung IT und Kundenservice der OeNB betont darüber hinaus: "Für uns als Oesterreichische Nationalbank sind Informationssicherheit und Datenschutz sehr wichtige Themen. In diesem Bereich möchten wir so weit wie möglich digital souverän sein. Deshalb freut es mich besonders, dass wir hier eine innovative Lösung eines jungen österreichischen Start-Ups einsetzen können und so diesem Ziel wieder ein Stück näherkommen."

www.captcha.eu

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV