Involvenz Brucha Gesellschaft m.b.H.
Großer Dämmstoffproduzent insolvent: 504 Mitarbeiter betroffen

| Tobias Seifried 
| 31.01.2024

Der niederösterreichische Traditionsbetrieb kann auf eine 75-jährige Firmengeschichte zurückblicken. Nun ist er mit Passiva von rund 59 Millionen Euro in finanzielle Schieflage geraten.

Der KSV1870, der AKV und Creditreform haben am Mittwoch darüber informiert, dass über das Vermögen der Brucha Gesellschaft m.b.H. ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung am Landesgericht St. Pölten eröffnet wurde. Von der Insolvenz des international tätigen Dämmstoffproduzenten sind 504 Dienstnehmer:innen und 702 Gläugiber:innen betroffen. Gemäß vorgelegten Vermögensstatus betragen die Passiva den Kreditschützern zufolge circa 59 Millionen Euro, von denen nach eigenen Angaben rund 20,6 Millionen Euro fällig sein sollen.

Brucha wurde 1948 gegründet und ist in der Herstellung und Verarbeitung von Polystyrol (Schaumstoff) und Isolierungen (einschließlich Kühlhaus-Isolierung) tätig. Ferner werden Kühlzell-Elemente und Kühl-/Dachpaneele hergestellt. Zudem baut der Traditionsbetrieb auch Kühlhäuser und Kühlhallen. Das Unternehmen verfügt weltweit über Niederlassungen. Der Vertrieb wird jedoch von Österreich und Deutschland aus geführt.

Gründe für die Pleite

Die Insolvenz führt Brucha u.a. auf die schlechte Marktlage und die mangelnde Vertriebsstruktur am Standort in der Schweiz zurück, welcher in weiterer Folge auch geschlossen wurde. Bei den Eidgenossen hätten die erwarteten Umsätze nicht erreicht werden können. Darüber hinaus sei es bei der Niederlassung in der USA (Brucha Corporation) ebenfalls zu Umsatzausfällen gekommen. Am Standort in Singapur sei es wiederum aufgrund von Corona-bedingten Einreisebeschränkungen zu Umsatzausfällen gekommen. Weiters werde die Pleite auf Reklamations- und Reparaturschäden, den erhöhten Energiekosten sowie Anstieg bei den Rohstoffpreisen zurückgeführt.

Sanierung geplant

Für die Dienstnehmer:innen gibt es aber Hoffnung. Brucha soll unter Aufsicht der Insolvenzverwaltung fortgeführt werden. Es sollen Reorganisationsmaßnahmen umgesetzt werden. Insbesondere Personalreduktion und die Schließung einzelner Niederlassungen seien geplant, was letztendlich doch auch Jobs kosten wird. Der vorgelegte Sanierungsplan sieht wie folgt aus: Die Gläubiger:innen erhalten eine 30-prozentige Quote, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans. Dessen Erfüllung aus der Unternehmensfortführung und einer Finanzierung von dritter Seite finanziert werden.

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