NÖ-Journalismuspreis: "KI in den Medien – Chance oder Gefahr"

| Redaktion 
| 20.11.2023

Dieses Jahr wurde der begehrte Award zum 13. Mal vergeben.

Ausgerichtet wird der Bewerb vom Verein zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich, der heuer sein 15-jähriges Jubiläum feiert. Die Preisverleihung im "Haus der Industrie" am Wiener Schwarzenbergplatz wurde daher auch genutzt, um auf die Entstehung und Entwicklung des Vereines zurückzublicken.

Und die Sieger:innen sind ...

Der erste Preis ging an den 22-jährigen Daniel Kruppa aus Wien für eine Ö1-Reportage auf einer Messe für zeitgenössische Kunst. Er spricht dazu unter anderem mit einem Künstler, dessen vermeintliche Fotografien mithilfe einer Künstlichen Intelligenz hergestellt wurden und beschreibt, wie die KI selbst eine beliebte Technik in der Kunst-Szene werden könnte. Das Beitragskonzept, die Interviews sowie Text und Schnitt stammen von Daniel Kruppa. Gesprochen wird der Beitrag von einer Sprecherin.

Der 20-jährige Nikolai Dangl aus Amaliendorf erhält den zweiten Platz für einen Artikel über die KI im Sport-Journalismus, in dem er die Frage aufwirft, "ob nicht genau dieser Sektor dafür prädestiniert wäre." Ein Blick in die Zukunft zu Beginn des Artikels entführt die Leserschaft in eine Welt des Journalismus, in der die KI schon Sekunden nach dem Abpfiff des Fußballspiels detaillierte journalistische Artikel fertig geschrieben hat und welche Gefahren damit einhergehen könnten. Nikolai Dangl ist seit mehr als vier Jahren für die Waldviertler Sportredaktion der Niederösterreichischen Nachrichten tätig.

Den dritten Platz belegten heuer gleich zwei junge Journalis:innen: Über den Einfluss, den die KI bei der Entdeckung von Fake News – etwa in den sozialen Medien – hat, schreibt die 20-jährige Mia Weisz aus Mödling. Sie hat dieses Jahr ein Praktikum bei Ö1 absolviert. Der in Wien wohnhafte 27-jährige Maximilian Ryba analysiert die Chancen, aber auch die Gefahr für Medienhäuser in wirtschaftlich prekären Situationen, welche die KI bietet. Maximilian Ryba hat nach diversen Praktika auch das Stipendium des niederösterreichischen Journalismusvereins absolviert.

Einen Anerkennungspreis erhält die 18-jährige Schülerin Julia Elsigan aus Retz (Bezirk Hollabrunn) für ihre Ausführungen über die allwissende KI, die in der Medienwelt zwar zu Beiträgen in Rekordzeit, gleichzeitig aber auch zu weniger Diversität in der Berichterstattung führen könnte.

"Talentschmiede"

Der von Johannes Coreth und Richard Grasl initiierte Verein zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich sei "eine Erfolgsgeschichte" und sei "zu einer Talenteschmiede geworden", meinte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Zuge der Veranstaltung zu Moderatorin Pia Seiser, die selbst Absolventin des Förderprogrammes ist.

"Kritischer Journalismus gehört zu einer funktionierenden Demokratie", betonte die Landeshauptfrau: "Das bedeutet aber auch eine große Verantwortung für die Journalist:innen". Gerade der regionale Journalismus habe Zukunft, zeigte sie sich überzeugt: "Es ist wichtig für die Menschen, zu erfahren, was vor ihrer Haustür passiert."

"Gefahr oder Bereicherung"

Zu Wort kamen im Zuge der Veranstaltung auch der Obmann des Vereines, Daniel Lohninger, der Gastgeber, IV-Präsident Thomas Salzer, der Vereinsgründer Richard Grasl und die ehemalige Stipendiatin Birgit Zrost. In einer Diskussionsrunde sprachen Grasl sowie der Chefredakteur des ORF Niederösterreich Benedikt Fuchs und der Chefredakteur der NÖN Daniel Lohninger über das Thema "KI im Journalismus – Gefahr oder Bereicherung". Der Juryvorsitzende, Krone-Chefredakteur Georg Wailand, begründete schließlich die Entscheidungen der Jury.

LEADERSNET war bei der Veranstaltung dabei. Eindrücke gibt es hier.

www.noe-journalismusverein.at

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