Die "Covid Fighters" sind insolvent

| Redaktion 
| 30.08.2023

Eigentlich sollte das Unternehmen im Winter die Corona-Tests an den Schulen abwickeln. Der Auftrag wurde jedoch storniert, jetzt ist man pleite. 50 Mitarbeiter:innen und rund 50 Gläubiger:innen sind betroffen.

Während der Corona-Pandemie galten sie als einer der Vorreiter am Sektor der mobilen und schnellen PCR-Testungen. Am Freitag wurde über Eigenantrag das Konkursverfahren über die sogenannten "Covid Fighters" eröffnet.

Das Konkursverfahren betrifft eigentlich die Artichoke Biotech GmbH mit Sitz in Göstling. Laut Meldung des Kreditschutzverbandes von 1870 stehen rund 5,1 Millionen Euro an Passiva, rund 3 Millionen Euro an Aktiva gegenüber. Dazu kommt noch weiteres Anlagevermögen. Von den drei Millionen Euro seien laut KSV aber fast 2,9 Millionen Euro an offenen Forderungen, die jedoch strittig sind. Betroffen sind laut Angaben der Artichoke Biotech GmbH 50 Mitarbeiter:innen und rund 50 Gläubiger:innen

Aufstieg und Fall

Die Firma gründete nach Beginn der Coronapandemie die Idee, PCR-Tests auf das Coronavirus in mobilen Container-Laboren durchzuführen. Diese "Covid Fighters" Initiative war zuerst erfolgreich, konnte sogar die Ausschreibung über die Durchführung von Covid-19 Testungen an Schulen gewinnen. Von September 2021 bis Februar 2022 wurden so regelmäßig Testungen an allen Pflichtschulen in Nieder- und Oberösterreich sowie in Pflegeheimen sowie Abwasser-Testungen an Kläranlagen in ganz Österreich durchgeführt.

Bei einer weiteren Ausschreibung erhielt die Artichoke Biotech GmbH den Zuschlag für die Schultestungen für das Schuljahr 2022/2023. Zur Sicherstellung der Leistungsbereitschaft wurde ein neues Großraumlabor in Mödling eingerichtet und eine Personalaufstockung auf 190 Mitarbeiter:innen vorgenommen.

Auftrag storniert

Aufgrund der Entschärfung der Corona-Situation wurden jedoch die Schultestungen aufgehoben. Dieser Umstand verursachte bei dem Unternehmen bis Juni 2023 massive monatliche Vorhaltekosten.

Die Artichoke Biotech GmbH hatte in Folge den Personalstand zwar drastisch reduziert und versuchte neue Projekte aufgrund des erworbenen Know-hows zu entwickeln, da jedoch die hierfür benötigte Liquidität nicht aufgebracht werden konnte und auch Gespräche bezüglich einer Bankfinanzierung gescheitert sind, mussten die Konsequenzen in Form des vorliegenden Konkursantrages gezogen werden.

www.ksv.at

www.artichoke.eu

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