Seit 2013 ist die Bezeichnung "Milch" für Pflanzendrinks aus Hafer, Soja, Mandeln etc. weitgehend verboten. Die Verwendung wurde laut EU-Verordnung geregelt: "Der Ausdruck 'Milch' ist ausschließlich dem durch ein- oder mehrmaliges Melken gewonnenen Erzeugnis der normalen Eutersekretion, ohne jeglichen Zusatz oder Entzug, vorbehalten", heißt es in dem Gesetzestext.
Die prekäre Gesetzeslage macht Erzeuger:innen von Pflanzendrinks erfinderisch. Kreatives Packaging-Design und Wortspiele sind vielmehr die Regel als die Ausnahme unter den Milchalternativen, doch an der Produktbezeichnung "Mlik" entbrennt der Konflikt in Österreich nun von Neuem.
"Mlik" laut AGES eine problematische Produktbezeichnung
Der Wiener Non-Dairy Hersteller Mona Naturprodukte GmbH, besser bekannt als Joya, hat seinen Haferdrink "Mlik" getauft, was laut Einschätzung der staatlichen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) vor den Supermarktregalen für Verwirrung sorgen führen könnte. Gegenüber der Zeitschrift Landwirt erklärte man die Gründe, unter anderem die phonetische Ähnlichkeit, deshalb sei "in dem vorliegenden Einzelfall von einer Irreführungseignung auszugehen".
Werberat und Gallup erkennen keine Irreführung
Die vegane Gesellschaft kontert nun mit den Ergebnissen eines Meinungsforschungsberichts von Gallup: 94 Prozent der Bevölkerung sollen laut der Untersuchung zweifelsfrei zuordnen können, dass "Mlik" pflanzlichen Ursprungs sei. Im Februar 2023 wurde eine Beschwerde zur Bezeichnung "Mlik" beim Werberat eingereicht, welche abgewiesen wurde, da keine irreführende Täuschung festgestellt werden konnte.
Felix Hnat, Obmann und Geschäftsführer der Veganen Gesellschaft Österreich, zeigt sich empört: "Der Versuch, das Wort 'Mlik' zu verbieten, ist komplett weltfremd. Sowohl Hausverstand als auch Werberat und Meinungsforschung zeigen, dass die Bevölkerung pflanzliche Mlik nicht mit Kuhmilch verwechselt."
www.joya.info
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