Aufgrund der aktuellen Zinserhöhungen und der angespannten wirtschaftlichen Lage ist die Zahl der vergebenen Kredite jüngst eingebrochen. Mittlerweile erhebt die Europäische Zentralbank (EZB) einen Leitzins von 3,5 Prozent, was auch die Kreditzinsen für Hypothekendarlehen und Verbraucherkredite in die Höhe treibt. Da die Inflationsraten sich zwar beruhigt haben, aber nach wie vor auf relativ hohem Niveau verbleiben, wird die Zinspolitik sich in der näheren Zukunft auch nicht umkehren. Zu erwarten sind eher weitere Erhöhungen des Leitzinses. Wer aktuell auf der Suche nach einem Darlehen ist, sollte sich daher mit dem Vertragsabschluss nicht mehr zu lange Zeit lassen.
Woraus erklärt sich der Einbruch bei der Kreditvergabe?
Die wesentliche Ursache, die zum momentan beobachtbaren Einbruch bei der Vergabe von Immobilien- und Konsumentenkrediten geführt hat, ist in den steigenden Zinsen und damit den höheren Kreditkosten zu sehen. Verschärft wird diese Lage noch durch den generellen Rückgang der Kaufkraft und damit der verfügbaren Einkommen, die zur Rückzahlung eines Kredits zur Verfügung stehen, sowie den derzeitigen Turbulenzen auf dem Finanzmarkt.
Experten befürchten nun ähnliche Tendenzen wie bei der Finanzkrise 2008, während derer das Misstrauen in die Stabilität des Finanzsystems sich zwischenzeitlich in einem nahezu vollständigen Erliegen jeglicher Kreditvergabe zeigte. Die strengere Regulierung der Banken als Reaktion auf die damalige Krise, erschwert es den Banken heute zusätzlich Kredite zu vergeben, die nicht durch Eigenkapital gedeckt sind. Die österreichische Regierung hat hier jüngst mit einer leichten Lockerung der Bilanzierungsregeln reagiert, um die Nachfrage nach Immobilienkrediten wieder zu befeuern.
Ob diese Maßnahmen von Erfolg gekrönt sein werden, sich das Finanzsystem wieder stabilisiert oder in eine erneute Krise gerät, wird die Zukunft zeigen. Derzeit zögern die Banken aber bei der Kreditvergabe, was angesichts weiter steigender Zinsen für Verbraucher teuer zu werden droht. Traditionelle Banken mit einem umfangreichen Geschäftsmodell können es sich leisten konservativ zu sein und zunächst die weitere Entwicklung abzuwarten.
Direkt- und Onlinebanken, deren Geschäftsmodell hauptsächlich in der Vergabe von Krediten besteht, zeigen sich eher geneigt, weiterhin Kredite ohne Sicherheiten zu vergeben und können häufig auch mit den besseren Konditionen überzeugen. Für weitere Informationen und aktuelle Angebote, hier klicken.
Die Vorteile von Online- und Direktbanken
Online- und Direktbanken sind bei der Kreditvergabe häufig kulanter, flexibler, schneller und bieten bessere Konditionen als die Konkurrenten mit Filialnetz und umfangreicher Geschäftstätigkeit in allen Bereichen des Finanzmarktes.
Niedrigere Zinsen und Gebühren
Aufgrund ihrer Spezialisierung auf die Kreditvergabe, vor allem aber da sie sich das Filialnetz und viele tausend Mitarbeiter sparen, können Online- und Direktbanken oft günstigere Zinsen bieten und geringere Gebühren erheben als traditionelle Banken. In der aktuellen Lage können sich größere Bankhäuser außerdem auf andere Geschäftsbereiche wie den Unternehmens- oder den Investmentbereich konzentrieren und sich bei der Vergabe von Krediten an Privatleute zurückhalten.
Schnellere Kreditvergabe
Angesichts der Nervosität auf dem Finanzmarkt kaum verwunderlich, hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach der letzten Erhöhung der Leitzinsen am 16.03. keine weiteren Zinsschritte angekündigt. Experten gehen jedoch davon aus, dass in den kommenden Monaten weitere Anhebungen geplant sind, da die Inflationsrate weiterhin hoch bleibt und sogar noch einige Zweitrundeneffekte erwartet werden.
Eine schnelle Prüfung des Kreditantrags kann daher zu einem entscheidenden Kostenfaktor werden. Hier sind Online- und Direktbanken erneut klar im Vorteil, denn ihre Prüfung der notwendigen Unterlagen geschieht ausschließlich online und ohne dass ein Termin mit einem Bankberater notwendig wäre.
Flexibler und kulanter
In Sachen Flexibilität und Kulanz können die Direktbanken ebenfalls überzeugen. Sie bieten häufig frei wählbare Darlehensbeträge – auch geringe, die traditionelle Banken nicht im Programm haben – und viele verschiedene Rückzahlungsmodelle mit frei wählbarer Zinsbindung, Sondertilgungsoptionen und flexiblen Laufzeiten.
Sie prüfen allerdings ebenso sorgfältig die Bonität der Kreditinteressenten wie traditionelle Banken, kommen jedoch häufiger zu dem Ergebnis, dass die Bonität gegeben ist, als ihre Konkurrenten. Einige Online- und Direktbanken prüfen die Bonität außerdem komplett eigenständig und greifen nicht auf externe Daten und Bewertungen, etwa im Kataster KonsumentenKredit-Evidenz (KKE) zurück, sodass auch belastete Kunden eine faire Chance erhalten.