Textilindustrie blickt optimistisch in Zukunft

| 22.06.2010

Mitte 2009 hat die österreichische Textilindustrie die Talsohle durchschritten. Im Herbst letzten Jahres wurde wieder ein Aufwind in der Nachfrage verzeichnet.


„Es wurden neue Aufträge vergeben, und wir haben den wiederkehrenden Optimismus bei unseren Mitgliedern gespürt“, so Reinhard Backhausen, Präsident des Gesamtverband Textil-Bekleidung-Schuh-Leder (TBSL). „Nichts desto trotz sind aufgrund des schwachen ersten Halbjahres 2009 die Zahlen für das Gesamtjahr eher verhalten, da wollen wir nichts beschönigen.“

So sind die Gesamtumsätze 2009 gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf € 2,05 Mrd. gesunken. Im Bereich Bekleidungs- und Heimtextilien war der Umsatzrückgang geringer (minus 16,5 Prozent auf 1,12 Mrd. Euro). Weitaus weniger Rückgang wurde bei den Beschäftigten verzeichnet (minus 9,2 Prozent auf 12.100). Während bei den Exporten ein stärkerer Einbruch stattfand (minus 21,9 Prozent), deutet das erste Quartal 2010 mit einer einprozentigen Steigerung in diesem Bereich auf einen neuerlichen Aufschwung hin.

Konzentration auf Heimatmärkte

„Die allgemeine Unsicherheit hat dazu geführt, dass Firmen ihre Kräfte verstärkt auf ihre ‚Heimatmärkte’ konzentrieren. Zukünftig werden Regionen wie China allerdings wieder an Bedeutung gewinnen“, erklärt Backhausen. Mit Verbindungsbüros in Shanghai und Moskau unterstützt der Fachverband seine Mitglieder bei der Erschließung neuer Märkte. „Gerade in schwierigen Zeiten heißt es konsequent Flagge zeigen und Marktpotenzial nützen, um beim Aufschwung wieder voll mit dabei zu sein – und die ersten Monate dieses Jahres entwickeln sich bereits recht positiv“, so Backhausen. Die Auslastung ist vielfach erfreulich hoch, die Textil-Pipeline muss wieder mit Ware gefüllt werden und aufgrund des schwachen Euros wird anstelle von asiatischen Importwaren vermehrt auf heimische Produzenten gesetzt – beste Voraussetzungen für die österreichische Textilindustrie. (red.)

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