So können Betriebe ihren Treibhausgasausstoß ermitteln

| Redaktion 
| 14.11.2022

Eine Mischung aus hohen Energiepreisen und immer strengeren Vorgaben sorgen für einen Run auf Effizienz- und Transparenzmaßnahmen. 

Auf EU-Ebene tritt schon bald eine wichtige Änderung in Kraft: Die seit 2017 geltende Non Financial Reporting Directive (NRFD) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung wird schrittweise von der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) abgelöst. Bereits mit 2025 wird die EU-Richtlinie voraussichtlich für all jene Unternehmen gelten, die bereits bisher von der NRFD betroffen sind. Ab 2026 gilt sie für alle großen Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden. In vielen Betrieben laufen daher bereits jetzt die Vorbereitungen.

Treibhausgas-Emissionen offenlegen

Der bei Quality Austria für Umwelt, Energie und CSR zuständige Fachexperte Axel Dick erklärt die Hintergründe: "Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive wird die Vergleichbarkeit der Informationen in den Nachhaltigkeitsberichten erhöht. Zudem werden die Freiräume für die Unternehmen kleiner und die Berichte müssen von akkreditierten Prüfern zertifiziert werden." Die CSRD hat unter anderem auch zur Folge, dass die betroffenen Unternehmen künftig ihre Treibhausgas-Emissionen gemäß dem ESRS E1-Standard umfassender darlegen müssen. Das ist mit ein Grund dafür, warum Quality Austria derzeit ein stark gestiegenes Interesse für Verifizierungen und Validierungen nach der Treibhausbilanz-Norm ISO 14064 und für dazugehörige Trainings verzeichnet.

Firmenkunden pochen auf Transparenz

Der Run auf die ISO 14064 erkläre sich aber auch dadurch, dass Unternehmen von ihren Lieferant:innen zunehmend die Bilanzierung und Offenlegung ihrer Treibhausgas-Emissionen einfordern. Zudem würde die Norm auch auf die EU-Taxonomie-Verordnung referenzieren, die Bestandteil des "Green Deals" der EU ist. Die EU-Taxonomie enthält Bedingungen, wann eine Wirtschaftstätigkeit als nachhaltig anzusehen ist und wann nicht. "Ziele der ISO 14064 sind unter anderem die systematische Überwachung und Reduktion der Treibhausgas-Emissionen sowie die Erstellung einer Treibhausgas-Bilanz", erläutert Dick.

Bis zu 50.000 Euro Förderung

Generell gestiegen sei aber auch das Interesse nach dem Aufbau von Energiemanagementsystemen, zumal Unternehmen derzeit dafür beim Austria Wirtschaftsservice (AWS) einen Zuschuss von bis zu 50.000 Euro beantragen können. Viele Organisationen würden sich an der Energiemanagementnorm ISO 50001 orientieren. Die Treibhausgasnorm ISO 14064 stelle sowohl zur ISO 50001 als auch zur Umweltmanagementnorm ISO 14001 eine gute systemische Ergänzung zur Steuerung und Überwachung der Treibhausgase dar.

www.aws.at

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