Bei Spar läuft es weiter rund. Das in Salzburg ansässige Unternehmen ist in Österreich und sieben Nachbarländern in drei Geschäftsfeldern - Lebensmittelhandel, Sportfachhandel und im Bereich Shopping-Center - tätig. Der Brutto-Verkaufsumsatz der gesamten Gruppe wuchs 2021 um insgesamt 4,7 Prozent auf 17,37 Milliarden Euro. Besonders erfolgreich war Spar in Österreich, wo im Lebensmittelhandel mit einem Verkaufsumsatz von 8,63 Milliarden Euro (+3,9 Prozent) die Marktführerschaft weiter ausgebaut werden konnte. Auch in zwei Regionen in Norditalien konnte die Marktführerschaft gehalten werden.
Shopping-Center und Sportartikel
Bei den Shopping-Centern wurden ebenfalls Zuwächse erzielt. So erreichte Spar European Shopping Centers (SES) ein Umsatzplus über alle Länder von 7,6 Prozent und erhielt für die "Mall Aleja" im slowenischen Ljubljana den RLI Global Award als bestes neues Shopping-Center. Die Sportartikeltochter Hervis erzielte trotz weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen (Corona, Lieferketten, etc.) eine Umsatzsteigerung von über 14 Prozent.
Hohe Investitionen geplant
Die positive Entwicklung im gesamten Unternehmen zeigt sich auch an dieser Zahl: Es konnte ein Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) von 334 Millionen Euro erzielt werden. 2021 investierte der Konzern insgesamt über 750 Millionen Euro. Für die Expansion mit einem aktuellen Schwerpunkt in Norditalien und für Infrastruktur, Innovation und Digitalisierung sind für 2022 Investitionen von über 800 Millionen Euro geplant. Die Spar Österreich-Gruppe betreibt aktuell 3.291 Standorte und beschäftigt über 90.000 Mitarbeiter:innen, rund 50.000 davon arbeiten in Österreich.
Fritz Poppmeier, Spar-Vorstandsvorsitzender, sagt zur Jahresbilanz: "2021 war für die Spar Österreich-Gruppe ein pandemiebedingt zwar erneut herausforderndes, gleichzeitig aber auch ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir haben es geschafft, trotz oft schwieriger Rahmenbedingungen, Lockdowns und deutlich weniger Urlaubsgästen, das Unternehmen in allen Bereichen und in allen Ländern voranzubringen und ein sehr gutes Konzernergebnis zu erzielen. Dies ermöglicht uns, die geplanten Investitionen in die Infrastruktur und in die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Wir haben in allen unseren Geschäftsbereichen und in allen Ländern Kundenvertrauen gewonnen, in dem wir Sicherheit großgeschrieben und alle verordneten Maßnahmen perfekt, aber für die Kundinnen und Kunden so einfach wie möglich umgesetzt haben. Darauf, dass wir die Marktführerschaft im Lebensmittelhandel in Österreich nicht nur halten, sondern sogar weiter ausbauen konnten, sind wir natürlich besonders stolz. Das lässt uns mit Zuversicht in die Zukunft blicken! Mein aufrichtiger Dank gilt den über 90.000 Mitarbeitenden – jede und jeder Einzelne von ihnen ist wichtig für das Gelingen des Ganzen!"
Aus Spar wird Eurospar wird Interspar
Neben der Expansion mit neuen Märkten setzt Spar stark auf die organische Weiterentwicklung der Märkte, also den Ausbau von bestehenden Supermärkten. Fast 70 ehemalige Spar-Filialen (400 bis 1.000 Quadratmeter Verkaufsfläche) wurden mittlerweile zu Eurospar-Märkten (1.000 bis 2.500 Quadratmeter Verkaufsfläche) erweitert, acht davon im Jahr 2021. Zehn Spar-Supermärkte, die von selbstständigen Kaufleuten betrieben werden, wurden ebenfalls zu Eurospar-Märkten ausgebaut, vier davon 2021.
Interspar setzt ebenfalls auf den Ausbau bestehender Standorte: In Perg (OÖ) wurde ein Eurospar zu einem Interspar-Hypermarkt erweitert. Die Eröffnung fand im März 2021 statt. Ein vergleichbares Projekt entsteht derzeit in Gänserndorf (NÖ). Der seit 26 Jahren bestehende Eurospar- wird durch einen Interspar-Markt ersetzt. Baubeginn war Ende Februar 2022, die Eröffnung ist für 2023 geplant. In Leibnitz (Stmk.) wird noch in der ersten Jahreshälfte 2022 der Baubeginn für einen neuen Interspar-Hypermarkt erwartet, der den bestehenden Eurospar ersetzen wird. Auch in Norditalien, Slowenien, Ungarn und Kroatien expandiert die Gruppe mit Interspar.
E-Commerce und Logistik
In Ungarn, Slowenien und Österreich führt die Spar auch Lebensmittel-Online-Shops, bei denen die Umsätze deutlich gestiegen sind: In Slowenien verzeichnet die Gruppe ein Online-Umsatzplus von 60 Prozent, in Ungarn von 16 Prozent. In Österreich erreichten die Lebensmittel-Online-Shops weinwelt.at und interspar.at ein Umsatzplus von 10 Prozent. Im November 2021 nahm Interspar ein neues Weinlager für die weinwelt.at in Betrieb: In Loosdorf entstand ein voll digitalisiertes Weinlager, von dem aus täglich über 2.500 Bestellungen abgewickelt werden können. 20 neue Arbeitsplätze wurden durch das neue Lager geschaffen.
Einen weiteren Schwerpunkt markiert die Logistikkette, die mittlerweile ebenfalls voll digitalisiert ist. Kürzlich wurde ein Forschungsprojekt gestartet, bei dem mittels Künstlicher Intelligenz (KI) die Lagerbestände prognostiziert werden sollen. Frischwaren werden in allen Ländern täglich, in Stoßzeiten sogar mehrmals täglich, zu den Märkten gebracht.
Nachhaltigkeit und Bio
Bewusst essen und ganz generell bewusst einkaufen, lautet aktuell die Devise bei den heimischen Konsument:innen. Diesen Wünschen will Spar mit einem breiten Angebot entgegentreten: 28.000 regionale Produkte, unverpackte und zunehmend plastikfrei verpackte Produkte, ein großes Angebot an Getränken in Mehrweggebinden im heimischen Lebensmittehandel, alte Obst- und Gemüsesorten, ausschließlich heimisches Kalb-, Rind- und Schweinefleisch und gleichzeitig eine große Auswahl an Fleischersatz-Produkten zählen hier zum Angebot. Auch Lösungen gegen die Lebensmittelverschwendung hat Spar zu bieten: Mit dem Startup Too Good To Go konnten innerhalb von nur 10 Wochen 100.000 Überraschungssackerl an Kund:innen verkauft und 300 Tonnen Lebensmittel damit gerettet werden (LEADERSNET berichtete).
Der Bio-Trend, der bereits seit einigen Jahren Umsatzzuwächse im zweistelligen Bereich zur Folge hat, hat auch 2021 nicht nachgelassen. 150 neue Bio-Produkte und ein Umsatzplus von 12 Prozent verzeichnet die Bio-Linie SPAR Natur*pur im Jahr 2021. Laut eigenen Angaben bietet der Konzern in Österreich mittlerweile ein Sortiment von über 3.000 Bio-Produkten in allen Sortimentsbereichen an.
Die Trends im Sportfachhandel
Laut Hervis lassen sich derzeit zwei große Trends im Sporthandel erkennen: Zum einen seien alle Outdoor-Aktivitäten sehr beliebt, zum anderen würden immer mehr Kund:innen auf nachhaltige Produkte, speziell bei der Kleidung, setzen. Stark wachsend sei der Bereich Radfahren, wobei das Radeln nicht nur als Sportart, sondern auch als klimafreundliche Mobilität immer wichtiger werde.
Ausblick 2022
"Wir blicken grundsätzlich zuversichtlich in die Zukunft, auch wenn 2022 derzeit von den Nachwirkungen der Corona-Pandemie und den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine beeinflusst ist. Beides hat Folgen auch für den Lebensmittelhandel: Zum einen sind wir mit massiven Preissteigerungen quer durch das ganze Sortiment konfrontiert. Die Gründe dafür sind vielfältig. Unsere Aufgabe ist es, den Forderungen seitens der Hersteller genau nachzugehen und die Preise für die Konsumentinnen und Konsumenten so niedrig wie möglich zu halten. Zum anderen ist die Bevölkerung derzeit auch mit Preissteigerungen in anderen Segmenten des täglichen Lebens konfrontiert, etwa bei Mobilität und Energie. Es ist daher wichtig, dass den Menschen mehr „im Börserl" bleibt. Für eine Senkung der Lohnnebenkosten wäre jetzt der richtige Zeitpunkt! Dies hätte nämlich auch einen positiven Effekt auf den leergefegten Arbeitsmarkt, der uns sehr beschäftigt: Mehr Geld fürs Arbeiten zu bekommen würde viele Menschen in den Arbeitsprozess zurückbringen. 2022 wird also wieder ein Jahr der Herausforderungen, ich bin aber davon überzeugt, dass wir sie als Spar und als Gesellschaft gut meistern werden," so Poppmeier abschließend. (ts)
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