In der Landeshauptstadt Salzburg gibt es mehr als 10.000 Wohnungen, die aktuell nicht als Hauptwohnsitze genutzt werden. Viele davon seinen zwar legal – etwa von Pendlern genutzt oder als Dienstwohnungen – im Einsatz, es gibt aber auch mehrere tausend Wohnungen, die leer stehen und als "Betongold" dienen. Mit einem "Zweitwohnsitz- und Wohnungsleerstands-Abgabengesetz" sollen diese nun wieder auf den Markt gebracht werden.
Das neue Gesetz soll noch vor der Sommerpause vom Landtag beschlossen werden, schreibt orf.at. Salzburg ist damit das erste Bundesland, das eine derartige Abgabe einführt.
"Es ist eine rechtlich sehr komplexe Materie, von der die jeweilige Gemeinde aber profitiert", so der Klubobmann der ÖVP im Salzburger Landtag, Wolfgang Mayer, zu orf.at. Immer öfter würden Mayer zufolge große Investoren Wohnungen nur kaufen, um alleine vom Wertgewinn zu leben. Diese Immobilien würden als reines Anlageobjekt gesehen. Das gelte es zu verhindern.
Reinvestieren in leistbares Wohnen
Wenn eine Wohnung leer stehe, können sie auch keine Ertragsanteile vom Bund einbringen und trotzdem müsse die Gemeinde die nötige Infrastruktur aufweisen. Mit einer entsprechenden Abgabe könne die Gemeinde die kommunale Infrastruktur erhalten und reinivestieren – beispielsweise in leistbares Wohnen. Es sei inakzeptabel, dass sich in Salzburg große Teile der Bevölkerung das Wohnen nicht mehr leisten könnten, so Wohnbausprecher Josef Scheinast, "wir ziehen jetzt alle an einem Strang." (jw)
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