Hans Neuenfels: Einer der ganz großen Theater- und Opernregisseure ist verstorben

Schon bei seinem Festspieldebüt mit Mozarts Così fan tutte hat er kontroversielle Reaktionen und heftige Debatten ausgelöst. 

Der Regisseur, Autor und Filmemacher Hans Neuenfels ist im Alter von 80 Jahren in Berlin gestorben. Große Bekanntheit erreichte Neuenfels als Opernregisseur mit Inszenierungen von Verdi- und Mozart-Opern in Frankfurt, Berlin, Bayreuth und Wien. 2005 und 2008 wurde er als Opernregisseur des Jahres ausgezeichnet, 2016 erhielt er den Deutschen Theaterpreis Faust für sein Lebenswerk.

Große Erfolge und richtige Skandale

Bei seinem Festspieldebüt mit Mozarts Così fan tutte hatte er kontroversielle Reaktionen und heftige Debatten ausgelöst. 2001 sorgte er mit einer radikalen Deutung von Johann Strauß' Fledermaus für einen richtigen Festspiel-Skandal. 2018 kehrte er für Tschaikowskis Pique Dame nach Salzburg zurück. Und Publikum als auch Kritiker betitelten diese Produktion als großen Erfolg, den er gemeinsam mit dem unvergesslichen Mariss Jansons gefeiert hat.

"Hans Neuenfels war einer der ganz großen Theater- und Opernregisseure. Mit ihm verliert die Welt der Kultur einen seiner bedeutendsten und originärsten Protagonisten, einen Theatererfinder, der in all seinen Widersprüchen immer einem unbedingten Kunstgedanken gefolgt ist", mit diesen Worten drückt Salzburg-Intendant Markus Hinterhäuser seine Trauer aus.

Neben seiner Theaterarbeit drehte der mit der Wiener Schauspielerin Elisabeth Trissenaar verheiratete Regisseur Filme über Dichter wie Kleist und Robert Musil.

1994 erhielt der gebürtige Deutsche die Kainz-Medaille der Stadt Wien. Er ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 2016 wurde ihm der Deutsche Theaterpreis "Der Faust" für sein Lebenswerk verliehen. (red)

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