Eurasisches Medienforum: Auf der Suche nach neuen Bedeutungen

Zur aktuellen Lage in Kasachstan spricht exklusiv Clemens Machal, der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Almaty.

Experten aus Wirtschaft, Politik, Umwelt, Bildung und Medien aus 25 Ländern trafen sich zum 17. Eurasischen Medienforum (EAMF), um die wichtigsten Themen der Gegenwart zu diskutieren. Die ersten beiden Sitzungen wurden am 16. September abgehalten und waren dem 30. Jahrestag der Unabhängigkeit Kasachstans sowie dem Einfluss der Pandemie auf die Welt gewidmet.

Österreichische Perspektiven

"Kasachstan ist immer daran interessiert, eine konstruktive Agenda zu unterstützen, und bereit, gemeinsame Projekte in allen Themenbereichen, einschließlich des Medien- und Kreativsektors, umzusetzen," meinte der kasachische Präsident Qassym-Schomart Toqajew zur Begrüßung.

Die österreichischen Importe aus Kasachstan bestehen zu über 99 Prozent aus Erdöllieferungen. Kasachstan ist mit einem Umsatzvolumen von 1,5 Milliarden Euro einer der größten Erdöllieferanten Österreichs. Das "AußenwirtschaftsCenter Almaty" schätzt, dass mindestens 400 österreichische Firmen mit Kasachstan in aktiver Geschäftsbeziehung stehen.

Einblicke in die allgemeinen Lage in Kasachstan gab auch der österreichische Delegierte Clemens Machal: "Die COVID-19-Pandemie hat auch Kasachstan wirtschaftlich getroffen – 2020 schrumpfte die Wirtschaft um 2,6 Prozent. Dank weitreichender finanzieller Unterstützungsmaßnahmen für die kasachische Wirtschaft, der Erholung der Weltmarktnachfrage nach kasachischen Rohstoffen und einer besseren Wirtschaftslage in den wichtigsten Partnerländern wird die kasachische Wirtschaft aber 2021 wieder stark wachsen und das Vorkrisenniveau bereits heuer wieder überschreiten."

Vielfältige Geschäftschancen

Einen sehr wichtigen Teilbereich des geschäftlichen Engagements österreichischer Firmen in Kasachstan stellt traditionell das Projektgeschäft dar. Hier würden weiterhin die Chancen beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur sowie im Elektrizitäts- und Umweltsektor bestehen, so Machal. 

Neben den genannten Sektoren bestünden Marktchancen für österreichische Waren und Dienstleistungen in den Sektoren Öl, Gas und Bergbau, in der Landwirtschaft, in der Industriemodernisierung und im Konsumgütersektor. Vor allem die Absicht der kasachischen Regierung, bis 2060 klimaneutral zu sein, würden neue Geschäftschancen für Umwelttechnologie aus Österreich eröffnen.

Die Finanzierungen von größeren Projekten erfolgt oft über internationale Finanzinstitutionen und unter bestimmten Voraussetzungen ist die Unterstützung von Projektfinanzierungen durch die Österreichische Kontrollbank möglich. (ca)

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