Jeder dritte Wiener will aufs Tanzparkett: Die Veranstalter sagen aber fast alle Bälle ab

150 Millionen Euro an möglicher Wertschöpfung könnten 2022 wieder verloren gehen. 

Nächste Woche startet die Ballsaison – mit besonderen Vorzeichen. Nachdem im Vorjahr keine Bälle stattfinden konnten, sind in diesem Jahr aufgrund der geltenden Corona-Maßnahmen Ballveranstaltungen wieder möglich, wenn auch mit gewissen Einschränkungen. Diese Regeln werden aber von den potenziellen Ballbesuchern nicht nur erwartet, sondern auch unterstützt, wie eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftskammer Wien zeigt. Und sie zeigt auch, wie sehr sich die Wiener:innen  auf ihre Bälle freuen.

Vor der Pandemie waren Bälle weniger gefragt

"Das wahrscheinlich überraschendste ist, dass heuer mehr Wiener:innen  auf einen Ball gehen wollen, als in den Jahren vor der Pandemie. Waren es zuletzt rund 25 Prozent der über 15-Jährigen, die auf einen Ball gehen wollten, ist es heuer jeder Dritte, somit rund 33 Prozent", erklärt Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien. Er zeigt sich von den Ergebnissen, die die aktuelle Umfrage erbracht hat, selbst positiv überrascht.

Kurzfristige Planung

Rund zwei Drittel wollen ihren Ballbesuch erst innerhalb von zwei Wochen vor dem Termin planen, 32 Prozent planen ein bis zwei Monate vor dem Ball. Das ist, so Grießler, eine Herausforderung für die Veranstalter, die damit rechnen müssen, dass der Vorverkauf für die Karten diesmal später einsetzt als gewohnt.

Für die Wiener Wirtschaft ist die Ballsaison extrem wichtig – von der Gastronomie über Handel, die Veranstaltungstechnik, bis zu Floristik und Taxi-Branche:150 Millionen Euro Wertschöpfung bringt eine normale Ballsaison.

Viele Highlights finden nicht statt

Fest steht, dass es  2022 keinen Jägerball, keinen Ball der Pharmacie und auch keinen Technikercercle geben wird. "Schweren Herzens geben wir bekannt, dass der Jägerball, ein gesellschaftliches Highlight der österreichischen Ballsaison, im nächsten Jahr nicht stattfinden wird. Die Gesundheit der Gäste und aller Mitwirkenden hat oberste Priorität", teilte der Vereinsvorstand des Grünen Kreuzes und Organisator des Jägerballs bereits im September mit. Für den Opernball kann man bei Redaktionsschluss noch Karten kaufen, ebenso für den Zuckerbäckerball und den Kaffeesiederball.

Auch in den Bundesländern gibt es reihenweise Absagen: Kein Polizeiball, kein Rot-Kreuz-Ball, kein Edelweißkränzchen, kein Universitätsball und auch kein Offiziersball im Offizierskasino der Schwarzenbergkaserne in Salzburg. Auch der Tiroler Technikerball  fällt erneut Corona zum Opfer.

Die Steirer tanzen auf

Für alle, die auf jeden Fall tanzen wollen, öffnet der Steirerball heuer auch für nicht steirische Jäger, Pharmazeuten, für Techniker und Unternehmer seine Türen. "Während andere Ballveranstalter abgesagt haben, wollen wir unseren Gästen nach dem virtuellen Steirerball 2021 am 7. Jänner 2022 steirische Fröhlichkeit gepaart mit Wiener Eleganz endlich wieder live bieten. Der fröhligante Steirerball 2022 in der Wiener Hofburg ist in der kommenden Ballsaison somit die erste Adresse für Ball- und Tanzbegeisterte aus ganz Österreich", sagte Andreas Zakostelsky, Ballorganisator und Obmann des Vereins der Steirer in Wien, vor Kurzem. Größtmögliche Sicherheit für die Gäste werde selbstverständlich großgeschrieben: "Und deshalb gilt der Zutritt ausnahmslos für Geimpfte und Genesene mit zusätzlichem PCR-Test, entsprechend der aktuell geltenden Bestimmungen", so Zakostelsky. (jw)

www.steirerinwien.at

www.wko.at/branchen/w/tourismus-freizeitwirtschaft

 Eine Rückschau auf die vergangenen Steirerbälle sehen Sie hier:

 

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