Globalisierung und Digitalisierung sind bekannte Trends, die uns seit Jahren am Arbeitsmarkt beschäftigen. Vielfältige Anforderungen treffen auf eine junge Generation an Arbeitskräften, deren Selbstverständnis sich grundlegend gewandelt hat. Unter diesen Ansichtspunkten diskutierten Bundesminister Kocher und die Mitglieder der öko-sozialen Unternehmensplattform in Grieskirchen.
Der Arbeitsmarkt, insbesondere in Oberösterreich, habe sich gedreht. Nicht mehr die Arbeitnehmer würden sich bei den Unternehmen bewerben, sondern die Arbeitgeber bei den Arbeitskräften der Zukunft, meint etwa Kocher: "Bei einer Arbeitslosenrate von rund 4,5 Prozent kann man in Oberösterreich von Vollbeschäftigung sprechen." Rudi Bauer, ehemaliger Geschäftsführer von "Stepstone Österreich" sah das ähnlich und ergänzte: "Unternehmen müssen die neuen Realitäten anerkennen. Es braucht in Zukunft viel Flexibilität, um Mitarbeiter zu gewinnen."
Bewusstsein für Dienstleistungen
Themen wie die Höhe der Lohnnebenkosten, die auch zur derzeitigen Unattraktivität von Branchen wie dem Tourismus beitragen, hätten mehr Berücksichtigung verdient. "Ich würde meine Mitarbeiter gerne besser bezahlen können. Dazu müsste mehr Bewusstsein für den Wert einer Dienstleistung vorhanden sein", formulierte es die Geschäftsführerin des Welser Boutique Hotels "Hauser" Sophie Schick.
Auch das Thema Start-ups und die Frage, ob diese im Bereich Bildung Verbesserungen erzielen könnten, wurde diskutiert. Die Start-up-Beauftragte des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Lisa-Marie Fassl, stand dem positiv gegenüber. Auch in diesem Bereich bräuchte es verbesserte Rahmenbedingungen, um die positiven Effekte zu verstärken. Abschließend resümierte Senats-Präsident Erhard Busek: "Die Medien müssen ihres dazu tun, dass Arbeit wieder einen Wert hat. Wenn die Menschen in unserem Land nur auf das Wochenende oder gar die Pension warten, dann wird es schwierig werden. Wir alle brauchen den Mut, das auch anzusprechen." (ca)
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