Kapitalismuskritische "Komplizen" am Burgtheater

Der Erfolgsregisseur Simon Stone hat aus zwei Gorki-Dramen ein neues Stück erschaffen.

Privatgelehrte und Industrielle, Schauspielerinnen und Filmemacher, Therapeuten und Anwältinnen, Geschäftsführer und Investorinnen – sie kreisen in ihrem kleinen Orbit um sich selbst und umeinander, häufen finanzielle und emotionale Schulden an und spinnen Pläne zur Rettung der Menschheit oder ihres eigenen kleinen Unglücks. Dafür haben sie sich mit Dienstleister*innen umgeben, die vor allem die Aufgabe haben, das Leben möglichst auf Abstand zu halten. "Draußen" fordert die um sich greifende Pandemie nicht nur Tote auf Intensivstationen, sondern zunehmend auch soziale Opfer. Es kommt zu Entlassungen und Schließungen, ein Arbeitskampf eskaliert.

Erfolgsregisseur Simon Stone hat Maxim Gorkis Dramen "Kinder der Sonne" (1905) und "Feinde" (1906) als Basis für sein Stück "Komplizen" genommen. Das gesellschafts- und kapitalismuskritische Werk hat am Sonntag am Wiener Burgtheater seine Premiere gefeiert. Das Schauspielerensemble, bestehend unter anderem aus Mavie Hörbiger, Birgit Minichmayr, Peter Simonischek, Lilith Häßle, Roland Koch und Bardo Böhlefeld, durfte sich am Ende über viel Applaus freuen. Und während in der Burg der Kapitalismus in der Kritik stand, schaffte es die Kommunistische Partei (KPÖ) in Graz erstmals als stärkste Kraft bei der Gemeinderatswahl.

Wer sich die Premiere nicht entgehen ließ, sehen Sie in unserer Galerie.

www.burgtheater.at

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