Aus diesen 5 Gründen wechseln Patienten ihren Arzt

Gastkommentar von DocFinder-Geschäftsführer Gerald Timmel.

Manchmal ist es ein schleichender Prozess über einen längeren Zeitraum, manchmal ein bestimmtes Erlebnis, das den Ausschlag für einen Arztwechsel gibt – oder Patienten zumindest einen Grund dafür liefert, sich ernsthaft mit einem Wechsel zu beschäftigen.

Grund 1: Kein gesamtheitlicher Ansatz

Wer einen Arzt aufsucht, der möchte neben der richtigen Diagnose natürlich auch Lösungswege aus seinem jeweiligen Leiden aufgezeigt bekommen. Neben der fachlichen Qualifikation, die unabdingbar ist, aber von Patienten als Laien nicht objektiv beurteilt werden kann, spielen vor allem subjektive Faktoren eine Rolle.

Die fachliche Qualität eines Arztes stellt nicht das alleinige Auswahlkriterium bei der Arztwahl dar. Für viele Patienten ist beispielsweise auch sehr wichtig, ob sie sich bei dem Arzt gut aufgehoben fühlen und sie den Eindruck haben, nicht nur von einem medizinischen Fachexperten, sondern auch auf menschlicher Ebene mit all ihren Sorgen, Ängsten und Befürchtungen wahrgenommen zu werden. Zusammengefasst: Die fachliche Expertise ist die Voraussetzung bei der Arztwahl, dazu kommt aber noch die menschliche Komponente. Beides muss passen.

Grund 2: Schlechtes Zeitmanagement

Haben Patienten das Gefühl, ihnen und ihren gesundheitlichen Anliegen wird nicht ausreichend Zeit eingeräumt, ist das ein weiterer potenzieller Grund dafür, einer Arztpraxis den Rücken zu kehren. Dabei verschreckt Patienten sowohl das lange Warten auf einen Termin als auch eine als zu lang empfundene Wartezeit in der Ordination selbst.

Zudem sind Patienten oft verärgert, wenn sie zwar viel Zeit in der Ordination verbringen müssen, der Arzt im Behandlungsraum dann jedoch kurz angebunden ist. Im Gegensatz dazu wird in vielen Erfahrungsberichten sehr positiv und lobend erwähnt, wenn sich Mediziner in den Augen der Patienten ausreichend Zeit nehmen und das Termin- und Zeit-Management in einer Ordination gut funktioniert.

Grund 3: Fehlende oder schlechte Kommunikation

Manchen Patienten ist es schon einmal passiert: Man bereitet sich gut auf einen Arzttermin vor, bewaffnet mit einer Fragenliste, die man mit dem Mediziner durchgehen möchte – und nach dem Termin hat man das Gefühl, bestenfalls ein paar Halbantworten bekommen zu haben. Oder man hat zwar lange mit dem Arzt oder der Ärztin gesprochen, hat beim Verlassen der Praxis jedoch das Gefühl, nicht klüger als vorher zu sein.

Im Arzt-Patienten-Verhältnis ist es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zu einem Paradigmenwechsel gekommen. Patienten sind heute viel anspruchsvoller als früher, sie holen sich Zweitmeinungen ein und wollen verstehen, warum ihnen ein bestimmter Lösungsweg aufgezeigt wird sowie welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind.

Umso wichtiger ist es für Ärzte daher sicherzustellen, dass sie die Sprache der Patienten sprechen und ihm Diagnosen und die weiteren Behandlungsschritte so erklären, dass er diese auch versteht. Die Entscheidung, welchen Weg ein Patient einschlagen möchte, trifft er immer noch selbst. Umso wichtiger ist es daher, dass Ärzte ihren Ansatz und ihr Handeln gut nachvollziehbar und transparent kommunizieren.

Grund 4: Störende Rahmenbedingungen

Natürlich ist im Zuge eines Arztbesuchs der Termin mit dem Mediziner Kern der Sache, doch auch das Rundherum trägt mit dazu bei, ob ein Patient mit dem Verlauf des Arztbesuchs zufrieden ist oder nicht. Der erste Eindruck beginnt bereits online. Wirkt die Praxis sympathisch? Gibt es ein Foto des Arztes und des Teams? Wie sieht die Ordination aus? Wissen Patienten, wer und was sie erwartet, trägt das dazu bei, allfällige Angst vor dem Termin und der Ungewissheit zu nehmen.

Ein freundlicher Empfang, eine angenehme Atmosphäre im Wartezimmer, die Möglichkeit, sich Kaffee zu holen – all das fließt positiv mit ein, wenn Patienten ihren Arztbesuch daheim Revue passieren lassen. Umgekehrt bleiben auch negative, störende Faktoren hängen. Das kann von als unfreundlich empfundenem Personal über unbequeme Sessel bis hin zu stickiger Luft reichen. Bei DocFinder haben Ärzte die Möglichkeit, sich und ihre Praxis sowohl in Worten als auch in Bildern näher vorzustellen und damit bei potenziellen neuen Patienten schon einmal einen guten ersten Eindruck zu erwecken.

Grund 5: Falsche Erwartungshaltung

Gehen Patienten zum Arzt, dann meist mit dem Ziel, dass ihnen geholfen wird und es ihnen nach der Behandlung besser geht als vorher. Werden sie enttäuscht, so hat das nicht selten mit einer falschen bzw. falsch gesetzten Erwartungshaltung zu tun. Denn ein Arzt kann sehr gut sein – für ein bestimmtes Anliegen aber vielleicht schlichtweg nicht der Richtige. Ganz klar geht es hier um Erwartungsmanagement. Je klarer Ärzte im Vorfeld ihre Schwerpunkte kommunizieren, desto eher werden die Erwartungen der Patienten erfüllt, was wiederum zu höherer Zufriedenheit führt.

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