Nachhaltige Exportschlager made in Austria

Gastkommentar von Rechtsanwalt Martin Schiefer über das Beschreiten neuer Wege.


Als Kanzlei für Vergaberecht bringen wir Auftraggeber und Auftragnehmer zusammen und regen beide Seiten dazu an, gemeinsam neue Wege zu beschreiten. Aktuell geht es vermehrt darum, Nachhaltigkeit so zu übersetzen, dass sie finanzierbar bleibt und wird.

Vergaberecht und Nachhaltigkeit sind eng miteinander verwoben. Jeder Euro, der als Steuergeld jetzt ausgegeben werden soll, soll nachhaltig ausgegeben werden. Wir als Kanzlei haben uns die Frage gestellt: was bedeutet nachhaltig eigentlich konkret? Nachhaltig ist alles oder nichts. Daher versuchen wir Nachhaltigkeit so zu interpretieren, dass der investierte Euro auch doppelt und dreifach so viel wert wird.

Wir beschäftigen uns nicht mit Sonntagsreden und politischen Ankündigungen, sondern orientieren uns bei Immobilien-, Liefer- und Dienstleistungs-Aufträgen an der EU-Taxonomie. Wir orientieren uns am Finanzmarkt, sowie am Versicherungsmarkt. Die Experten dort haben schon ganz klar ermittelt, was man machen muss damit ein Gebäude in 30 Jahren noch nachhaltig ist, nämlich auch tatsächlich werthaltig ist. Wir werden nachhaltig mit werthaltig gleichsetzen müssen.

Neue Kriterien

Für Nachhaltigkeit braucht es aber auch neue Kriterien. Diese können aus dem Finanzmarkt, aus der Wirtschaft geholt und müssen in die Ausschreibung eingearbeitet werden, damit Unternehmen die jetzt schon in Richtung Nachhaltigkeit denken, auch eine faire Chance haben. Mit einem Billigbieterkonzept werden wir Nachhaltigkeit nicht umsetzen können. Auch regionale Aspekte können in den Ausschreibungen berücksichtigt werden. Man muss es nur tun. Statt Altes fortzuschreiben, gilt es Neues in die Unterlagen zu bringen. Und dazu gehört Mut.
Exportschlager. Oberstes Ziel ist, etwas Nachhaltiges im Sinne von wirtschaftlich nachhaltig zu schaffen. Viele Ideen, die jetzt im Moment kursieren, gerade im Bereich Photovoltaik und Umwelttechnik - das werden Exportschlager.

Immer wieder äußern sich Unternehmen in Österreich zum selben Problem "bei öffentlichen Ausschreibungen können wir nicht gewinnen, weil die Unterlagen nicht passen. Und wenn wir im Ausland antreten, werden wir immer wieder gefragt, warum denn die eigene Regierung die Produkte nicht kauft".

Dieses Thema könnte man locker auflösen, indem man die Ausschreibung so gestaltet, dass österreichische Unternehmen, die kreativ und innovativ sind, eine Chance haben, um gemeinsam mit der öffentlichen Hand auf den Weltmarkt zu gehen und dort mit ihren Referenzen zu reüssieren.


www.schiefer.at


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