Microsoft will sein Angebot für Sprachverarbeitungslösungen ausbauen und hat zu diesem Zweck soeben einen Zukauf in Milliardenhöhe getätigt. Der US-Softwareriese hat sich für fast 20 Milliarden Dollar (entspricht 16,8 Milliarden Euro, Anm.) Nuance Communications einverleibt, ein auf künstliche Intelligenz (KI) und Sprachverarbeitung spezialisiertes Software und Technologieunternehmen.
Microsoft auf Milliarden-Einkaufstour
Der Mega-Deal im zweistelligen Milliarden-Bereich geht sehr schnell über die Bühne: Erst am vergangenen Wochenende waren Gerüchte um eine mögliche Übernahme aufgekommen, die auf damaligem Informationsstand noch auf einer Bewertung des Eigenkapitals (Equity Value) von rund 16 Milliarden Dollar (entspricht 13,46 Milliarden Euro, Anm.) basierten. Nun ist der Deal so gut wie in Stein gemeißelt, und das zu noch besseren Konditionen als ursprünglich gedacht: Der Deal verleiht Nuance einem Börsenwert von rund 56 US-Dollar je Aktie, was wiederum einen Aufschlag von fast einem Viertel im Vergleich zum letzten Schlusskurs von Freitag und Montag, als eine Aktie noch mit einem Wert von etwa 45,58 Dollar beziffert wurde, entspricht.
Der neue Nuance-Deal ist die jüngste Akquisition in einer Reihe von Zukäufen für den Großkonzern. Microsoft befindet sich bereits seit einiger Zeit auf einer groß angelegten "Einkaufstour": Erst kürzlich hat sich der Tech-Riese den Zukauf von Zenimax Media einige Milliarden kosten lassen, um so seine Gaming-Sparte um die Spielkonsole Xbox zu stärken, und im März waren Gerüchte über eine mögliche Übernahme von Discord durch Microsoft aufgetaucht. Bloomberg hatte über diesbeszügliche Gespräche berichtet, wonach der wachsende US-amerikanische Onlinedienst für Sprach-, Video- und Textkommunikation, dessen ursprüngliche Zielgruppe vor allem Computerspieler waren, für über 10 Milliarden US-Dollar von Microsoft übernommen werden könnte.
Zweitgrößter Deal in der Geschiche von Microsoft
Der Übernahme von Nuance durch Microsoft geht eine zweijährige Kooperation voraus: Die beiden Unternehmen arbeiten nämlich bereits seit 2019 zusammen – so etwa an einer Technologie, die es Ärzten ermöglicht, Unterhaltungen mit Patienten aufzunehmen und direkt in die elektronische Patientenaktie einzufügen. Die Tatsache, dass Microsoft Nuance um die stolze Summe von 20 Milliarden US-Dollar übernimmt, macht dies zum zweitgrößten Deal in der Geschichte von Microsoft – nach der Übernahme von LinkedIn im Jahr 2016, der damals mit einem Volumen von 26 Milliarden US-Dollar als größter Deal in die Konzerngeschichte einging. (red)
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