So viel zahlt der Einzelhandel seinen Mitarbeitern an Coronaprämien aus

Rewe, Spar, Hofer, Lidl, dm und Co. bedanken sich mit Pandemie-Boni Millionenhöhe bei ihren Angestellten.

Der Fiskus erlaubt es Unternehmen im Coronajahr ihren Angestellten steuerfrei einen Bonus von bis zu 3.000 Euro auszuzahlen, wenn diese während der Pandemie harte Bedingungen meistern mussten. Diese Bedingungen sind vor allem in den systemrelevanten Betrieben und dem Gesundheitssektor gegeben, auf Unternehmensseite aber nirgendwo mehr als im Einzelhandel: Nach verrückten Hamsterkauf-Aktionen im Frühjahr, leeren Regalen, aufbrausenden Gemütern und einem internationalen Hype um Klopapier präsentiert sich die zweite Welle beim Kaufverhalten zwar ruhiger, doch mit der heftigen zweiten Welle und dem zweiten Lockdown in Kraft stehen noch herausforderndere Zeiten bevor: Nicht zuletzt, weil die Weihnachtszeit bevorsteht, in der der Handel den Großteil seines Umsatzes generiert.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter großer Handelsketten  erhalten dieser Tage nicht zuletzt im Wissen um die erschwerten und herausfordernden Bedingungen der zweiten Welle ihren zweiten Corona-Bonus. Diesen hatte die Gewerkschaft nach Abschluss der Verhandlungen um die neuen Kollektivverträge fürs neue Jahr aktiv eingefordert, und wurde weitgehend erhört: "Wir werden sehr genau hinsehen, wer der Aufforderung nach Auszahlung einer Corona-Prämie nachkommt und alle Unternehmen vor den Vorhang holen, die trotz positiver Umsätze ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Prämie verweigern", meinte der Vorsitzende des Wirtschaftsbereiches Handel Martin Müllauer bei der Gewerkschaft.

Rewe: Zweite Coronaprämie in Millionenhöhe

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Billa, Merkur, Penny und Bipa erhalten dieser Tage ihre zweite Coronaprämie in diesem Jahr. Nachdem die Angestellten des Rewe-Konzerns, welche in den Filialen, aber auch in den Lagern und im Logistikbereich heuer "Außerordentliches unter schwierigsten Bedingungen" leisteten und leisten, wie die Rewe Group in einer Aussendung schreibt, werden sie nun dafür mit einem zweiten Corona-Bonus dafür belohnt, nachdem das Unternehmen bereits im April eine erste Corona-Prämie ausbezahlt hatte.

"Wir stimmen den Arbeitnehmer-Vertretern zu: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen, Lagern, der Logistik und in der Online Shop-Logistik waren und sind heuer äußerst gefordert. Mit ihrem unglaublichen Einsatz an vorderster Front sorgen sie dafür, dass unsere Kundinnen und Kunden verlässlich und sicher bekommen, was sie täglich brauchen", betont Marcel Haraszti, Vorstand der Rewe International AG. "Dieser Einsatz bedeutet uns sehr viel, daher haben wir uns entschieden, als Zeichen dieser Wertschätzung in den nächsten Wochen eine zweite Corona-Prämie auszubezahlen", gab der Rewe-Chef infolge der neuen Kollektivvertrags-Verhandlungen von Arbeitnehmerseite bekannt.

Spar: "Dank-Prämie" für Mitarbeitende

Auch alle Mitarbeitenden des Spar-Konzerns in Österreich erhalten erneut einen Corona-Bonus. Nachdem bereits im April rund drei Millionen Euro an Coronaprämien an Mitarbeitende ausgeschüttet wurde, gibt es nun zum zweiten Mal in diesem Jahr eine "Danke-Prämie" für Angestellte von Spar, Eurospar und Interspar. Die "Danke-Prämie" von Spar wird jedem und jeder Mitarbeitenden in Gutscheinen in Höhe von 300 Euro ausgehändigt. Dies soll "vor allem ein Dankeschön für den vorbildlichen Einsatz während der letzten Monate" sein. Gemeinsam mit der Prämie, die bereits im April an Beschäftigte ausgeschüttet wurde, stellt das Unternehmen heuer insgesamt 13 Millionen Euro Corona-Sonderbonus für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung. (LEADERSNET berichtete)

"Wir haben heuer gezeigt, zu welchen Höchstleistungen wir fähig sind. Jeder einzelne Mitarbeiter und jede einzelne Mitarbeiterin hat dieses Jahr einen wertvollen Beitrag geleistet, dass wir zu jeder Zeit perfekte Nahversorgung in jeder Lebenslage bieten konnten. Dies gelingt ja nur, wenn alle Bereiche des Unternehmens Hand in Hand arbeiten. Daher gibt es eine „Danke-Prämie" für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so Gerhard Drexel, Vorstandsvorsitzender von Spar Österreich.

Diskonter: Hofer und Lidl schütten Coronabonus an Angestellte aus

Auch die beiden größten Diskonter des Landes, Hofer und Lidl Österreich, bedanken sich mit Sonderprämien bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre außergewöhnlichen Leistungen inmitten der Coronapandemie. Beide Unternehmen leisteten und leisten diese Prämienausschüttung zwei Mal: Sowohl in Reaktion auf die erste Welle im Frühjahr, als auch nun im Herbst in der zweiten Welle.

"Uns ist bewusst, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Jahr wirklich Außergewöhnliches geleistet haben. Eine Mehrarbeit in diesem Ausmaß mit derart großartigem Engagement zu meistern, ist nicht selbstverständlich. Um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür unsere Anerkennung auszudrücken, möchten wir ihnen nicht nur unseren allergrößten Dank aussprechen, sondern ihre Leistungen auch entsprechend honorieren und zahlen ihnen erneut einen Bonus aus", so Hofer-CEO Horst Leitner.

"Wir stimmen der Arbeitgeberseite zu: Was unsere Kolleginnen und Kollegen in den vergangenen, schwierigen Monaten geleistet haben und nach wie vor leisten, ist großartig und nicht selbstverständlich", so Alessandro Wolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Lidl Österreich. Deshalb wird als Zeichen der Anerkennung ein weiterer Corona-Bonus an die Lidl-Teams ausgeschüttet. Der Bonus geht an jene Mitarbeiter, "die an vorderster Front in den Filialen und Logistikzentren die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen", erläutert Wolf.

Drogerie: dm-Mitarbeiter erhalten "COVID-Betrag"

dm bedankt sich bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einem "Covid-Beitrag" in Höhe von 400 Euro. Dieser Betrag wird allen Angestellten der Drogeriekett in Form einer Guthabenkarte, die in den Drogeriefilialen, im dm friseur- und kosmetikstudio sowie in der "gesunde pause Frischetheke" des Unternehmens eingelöst werden kann, ausgehändigt. "Im Sinne der Solidarität innerhalb unserer Wirtschaftsgemeinschaft wollen wir auf diesem Weg einerseits die individuellen Belastungen der letzten Monate anerkennen und andererseits die besondere Gemeinschaftsleistung honorieren", so dm-Geschäftsführerin Petra Mathi-Kogelnik. (red)

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