"Wir lassen uns nicht unterkriegen"

Ford-Austria-Chef Danijel Dzihic erklärt im Interview, wie man auch 2020 wachsen kann, welche Segmente heuer sogar boomen und was er Branchenkollegen an Mut und Motivation wünscht.

LEADERSNET: 2020: Viele sagen, den Kalender kann man gleich verbrennen. Wie beurteilen Sie das Jahr bis dato?

Dzihic: Von der gesellschaftspolitischen Entwicklungsseite her, muss man den Kalender wirklich verbrennen. Was Ford betrifft, haben wir aber gemäß dem Motto "In der Krise zeigt sich die wahre Stärke oder Schwäche" wirklich Stärke bewiesen und sind gut aus den Startlöchern herausgekommen. Seit Mai haben wir sukzessive Monat für Monat aufgeholt und konnten jeden Monat mehr Abschlüsse als letztes Jahr verbuchen. Natürlich wird man nicht alles aufholen können, aber unter dem Strich werden wir aller Voraussicht nach das fünfte Jahr in Folge beim Gesamt-Marktanteil (Pkw und Nutzfahrzeuge) wachsen, was der Marke Ford in Österreich seit der Nachkriegszeit nicht mehr gelungen ist.

Das große Highlight ist sicherlich, jetzt die Nummer 1 bei den Nutzfahrzeugen zu sein. Wir wollen zum ersten Mal in der Geschichte die Kollegen aus Salzburg überholen!

LEADERSNET: Was wird sich nächstes Jahr am Nutzfahrzeug Sektor tun?

Dzihic: Als wir vor paar Jahren gesagt haben, wir wollen Marktführer sein, hat man uns belächelt. Damals haben wir nur die Hälfte vom damaligen Marktführer verkauft. Wir haben das Ziel, die Nummer 1 zu sein hartnäckig weiterverfolgt und festgesetzt, dass, wenn wir es wirklich einmal werden, auch nachhaltig Marktführer bleiben wollen. Auch nächstes Jahr werden wir am Ball bleiben und zudem neue Nischen suchen.

Der Ranger ist mittlerweile ein Volumen-Modell für uns geworden. Das Pick-Up Segment wächst und gedeiht. Es bleiben aber trotzdem nicht viele Mitbewerber am Markt. Einige haben sich verabschiedet und wir werden natürlich reüssieren.

LEADERSNET: Stichwort E-Mobilität. Setzt die österreichische Regierung die richtigen Maßnahmen, um den Verkauf nächstes Jahr anzukurbeln?

Dzihic: Ich denke schon. Natürlich kann man immer mehr machen. Hierzulande klappt es durch die Förderungen, insbesondere auch durch die Investitionsprämie, immer besser. Die Zahlen sind aktuell zwar dennoch homöopathisch, aber E-Mobility ist zweifelsohne die Zukunft. Jeder Autobauer wappnet sich und rüstet auf. Wir werden hier nächstes Jahr mit unserem Mustang Mach-E richtig aufmischen.

LEADERSNET: Was würden Sie den Unternehmern für das nächste Jahr an Mut und Motivation gerne mitgeben?

Dzihic: Wenn ich jetzt einfach dieses Jahr Revue passieren lasse mit all dem Wahnsinn, der passiert ist, freue ich mich, dass wird trotz dieser noch nie dagewesenen Krise, 2020 so erfolgreich abschließen können. Das stimmt mich einfach zuversichtlich. Wir lassen uns nicht unterkriegen.

So sollten es viele Branchen und Firmen sehen. Wenn uns diese Krise nicht umgehaut hat, dann gibt uns das sehr viel Zuversicht, dass 2021 deutlich besser werden wird. Weiterwachsen und als Motor der österreichischen Wirtschaft den Wirtschaftsaufschwung unterstützen, so lautet unsere Devise. (jw)

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