Wie der Pfizer-CEO durch den Corona-Durchbruch seiner Firma abcasht

Albert Bourla hat am selben Tag, an dem der COVID-19-Impfstoff gelauncht wurde, den Großteil seiner Aktien veräußert.

Es waren wohl die internationalen Schlagzeilen der Woche, als am Montag bekannt wurde, dass Pfizer und Biontech in einem Schulterschluss nach monatelanger fieberhafter Forschung tatsächlich einen Corona-Impfstoff auf den Markt brachten, dem von Forschungsergebnissen zudem auch eine über 90-prozentige Wirksamkeit attestiert wird. 

Millionen-Deal zur rechten Zeit

Nicht nur die Neuigkeiten um den so lange und so heiß ersehnten Impfstoff schlugen hohe Wellen – auch die Pfizer-Aktien schossen erwartungsgemäß in die Höhe: am selben Tag noch kletterten die Aktienpreise auf 41,99 Dollar – einen Höchstwert, der so seit über einem Jahr nicht erreicht worden war.

Pfizer-CEO Albert Bourla, der seit Jänner 2018 die Geschicke des Pharmakonzerns leitet, nutzte den Moment und verkaufte am Montag Pfizer-Aktien im Wert von mehr als 5,5 Millionen Dollar. Bourla väußerte an diesem Tag 132.000 Anteile um jeweils 41,94 Dollar das Stück – nur 0,5 Cent unter dem eben beschriebenen Höchstwert. 

Pfizer-Chef hat über 60 Prozent seiner Anteile verkauft

Albert Bourla hat an nur einem historischen Tag somit über 60 Prozent seiner Pfizer-Anteile verkauft. Der 58-jährige gebürtige Grieche besitzt allerdings nach wie vor 78.273 Direktanteile und dazu noch 3.539 Anteile die ihm indirekt gehören. Der Verkauf war Insidern zufolge bereits lange im Voraus geplant – Bourla soll diesen im Einklang mit einem sogenannten "Regel 10b5-1 Trading Plan" (der es Personen in der Konzernleitung erlaubt, unter bestimmten Bedingungen im Vorfeld festgelegte Aktienverkäufe in einem Compliance-Abkommen mit Insider-Regeln des Unternehmens zu tätigen – Anm. d. Red.) bereits im August in die Wege geleitet haben.

Bourla hatte laut Konzernaufzeichnungen erst im Vorjahr über 15 Millionen Dollar an direkten Kompensationszahlungen von Pfizer erhalten und war auch bei weitem nicht der Einzige, der am Montag die Gunst der Stunde für einen Aktienverkauf im richtigen Moment nutzte. Sally Susman, Vizepräsidentin und Vorständin von Pfizer, soll über 43.000 Anteile um rund 1,8 Millionen Dollar veräußert haben. Susman soll dies unter den Bedingungen eines ähnlichen Reglements wie Bourla getan haben, das allerdings schon im November 2019 festgelegt worden sein soll. Von Seiten des Unternehmens, das seinen Hauptsitz in Manhattan, New York, hat, wurden die Transaktionen am Mittwoch noch nicht kommentiert. 

Ein Impfstoff – viele Hoffnungen

Fest steht, dass Pfizer's Anküdigung um den Corona-Impfstoff und seine hohe Wirksamkeit die Stimmung an der New Yorker Börse maßgeblich beeinflusst und gehoben hat: Viele hoffen, dass die Einführung des Impfstoffs der schwer angeschlagenen Wirtschaft dabei helfen wird, sich von den letzten, durch die Pandemie mehr als schweren Monaten zu erholen.

Der Dow Jones schoss um 834 Punkte in die Höhe und markierte damit seinen besten Tag seit Juni dieses Jahres und Pfizer beendete den Börsentag mit einem Plus-Wert von rund 7.7 Prozent auf 39,20 Dollar pro Aktie.Vorbörslich stieg der Wert der Unternehmensaktien von Pfizer am Mittwoch um 0,7 Prozent auf 38,95 Dollar an, nachdem er am Dienstag um rund 1,3 Prozent gefallen war. (rb)

www.pfizer.com

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