Österreichische Unternehmen leiden unter hohem IT-Fachkräftemangel

Initiative Future Business Austria hat ihren neuesten Infrastrukturreport veröffentlicht.

Gibt es ausreichend Fachkräfte im Telekommunikations- und Informationstechnologiebereich? 59 Prozent der österreichischen ManagerInnen sagen im neuen Österreichischen Infrastrukturreport 2021 der Initiative Future Business Austria (FBA) klar: "Nein."

Leichte Verbesserung zum Vorjahr

Die leichte Verbesserung um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr zeige zwar, dass die gesetzten Maßnahmen für mehr IT-Fachkräfte wirksam werden, der Handlungsbedarf bleibe jedoch "weiter erheblich", warnt der Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). 91 Prozent fordern daher, dass der Fachkräftemangel im IT-Bereich dringend gelöst werden muss.

"Dies unterstreicht einmal mehr, dass Österreich seine Bemühungen intensivieren muss, um den Betrieben die IT-Fachkräfte zu sichern, die wir gerade jetzt für Wachstum und Wertschöpfung in Österreich brauchen", betont UBIT-Obmann Alfred Harl.

"Informatikunterricht muss in der Volksschule beginnen"

Der Infrastrukturreport zeigt ein klares Bild: 93 Prozent der befragten Manager wünschen sich mehr Forschungs- und Entwicklungsförderungen für Digitalisierung in Unternehmen. 91 Prozent mahnen die Förderung der IT-Fachkräfteausbildung ein. 40 Prozent fordern, dass niemand das Schulsystem verlassen soll, ohne eine Programmiersprache erlernt zu haben.

Harl: "Die Schülerinnen und Schüler von heute sind die IT-Fachkräfte von morgen. Ein tiefgreifender und flächendeckender Informatikunterricht in allen österreichischen Schulen ab der ersten Schulstufe ist daher ein Muss."

Forderung nach Förderung

Der Report unterstreicht auch die wachsende Bedeutung des Know-how der heimischen IT-Berater für mehr Cybersicherheit. 88 Prozent der Befragten fordern, dass Österreich seine Cybersicherheitsaktivitäten verstärkt und noch enger koordiniert.

Für Harl ist klar: "Ein erfolgreicher digitaler Standort Österreich braucht ausreichend IT-Fachkräfte und eine starke Breitband-Infrastruktur. Umso erfreulicher ist die heutige Zusage von Bundesministerin Elisabeth Köstinger, 102 Millionen Euro Förderungen für Breitbandausbau freizugeben. Denn: Je rascher wir diese Voraussetzungen schaffen, desto besser das Wachstum und der Wohlstand in Österreich."

Breitband rechnet sich

79 Prozent der Befragten befürchten, dass durch fehlende Investitionen in den Breitbandausbau der Wirtschaftsstandort zurückbleiben würde. Zudem sehen sie die Gefahr, dass Arbeitsplätze verloren gehen (38 Prozent) und der Technologiefortschritt gehemmt werden (20 Prozent) könnten. Dass digitale Anwendungen einen Schub für die Produktivitätssteigerung am Standort Österreich bringen können, ist für die befragten Manage klar. Sie geben die erwartete Produktivitätssteigerung durch den Einsatz neuer digitaler Anwendungen mit 14,2 Prozent an. Umgelegt auf das BIP 2019 ist das ein Produktivitätsgewinn von rund 56,61 Milliarden Euro.

"In Relation zu den mit zehn Milliarden Euro veranschlagten Kosten für den Breitbandausbau rechnen sich diese Investitionen deutlich. Jeder investierte Euro bringt einen fast sechsfachen Wertschöpfungseffekt", bilanziert der Herausgeber des Österreichischen Infrastrukturreports, David Ungar-Klein. (as)

www.ubit.at

www.create-connections.com

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