"Auch im Umfeld dieser beispiellosen Krise, bleibt die Rentabilität solide"

Trotz Pandemie stabil: Erste Group veröffentlicht Zwischenlagebericht.

"Auch im Umfeld dieser beispiellosen Krise, bleibt die Rentabilität der Erste Group solide. Für die ersten neun Monate des Jahres 2020 haben wir einen Nettogewinn von 637 Millionen Euro erwirtschaftet, wobei das dritte Quartal sehr stark war", so Stefan Dörfler, CFO der Erste Group. Die Betriebserträge gingen im Jahresvergleich lediglich um zwei Prozent zurück, die Rückstellungen für Kreditausfälle beliefen sich auf 70 Basispunkte und die anhaltende Kostendisziplin führte zu geringeren Aufwendungen im Jahresvergleich. "Diese Ergebnisse sprechen für die Stärke unseres Geschäftsmodells, unserer Kapitalposition und auch für die Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaften, in denen wir tätig sind", sagt Dörfler.

Im Detail

Im Zwischenlagebericht werden die Finanzergebnisse Jänner bis September 2020 mit jenen von Jänner bis September 2019 und die Bilanzwerte zum 30. September 2020 mit jenen zum 31. Dezember 2019 verglichen.

Der Zinsüberschuss stieg – vor allem in Österreich, aber auch in Rumänien – auf 3.589,3 Mio. Euro (+2,0 Prozent; 3.517,4 Mio). Der Provisionsüberschuss verringerte sich auf 1.448,3 Mio.  Euro (-2,4 Prozent; 1.484,3 Mio). Die Rückgänge bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen (17 Mio Euro davon in Zusammenhang mit der SEPA Zahlungsdiensterichtlinie) und im Kreditgeschäft konnten durch Anstiege bei den übrigen Provisionskategorien nicht zur Gänze kompensiert werden. Während sich das Handelsergebnis auf 9,0 Mio Euro ( 419,3 Mio) deutlich verringerte, verbesserte sich die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert auf 81,4 Mio Euro ( -189,4 Mio), die Entwicklung beider Positionen war getrieben durch Bewertungseffekte aufgrund gestiegener Marktzinsschwankungen infolge der Covid-19-Pandemie. Die Betriebserträge reduzierten sich auf 5.285,8 Mio  Euro (-2,0 Prozent; 5.394,1 Mio). Der Verwaltungsaufwand sank auf 3.123,2 Mio Euro (-1,2 Prozent;3.160,8 Mio), höheren Personalaufwendungen von 1.902,2 Mio Euro (+0,8 Prozent; 1.887,2 Mio) standen rückläufige Sachaufwendungen in Höhe von  819,0 Mio Euro  (-6,9 Prozent; 879,3 Mio) gegenüber. In den Sachaufwendungen wurden bereits fast gänzlich die für 2020 erwarteten Aufwendungen für Beiträge in Einlagensicherungssysteme in Höhe von EUR 100,3 Mio Euro ( 97,7 Mio) verbucht. Die Abschreibungen beliefen sich auf EUR 402,0 Mio ( 394,4 Mio). Insgesamt ging das Betriebsergebnis auf 2.162,7 Mio Euro (-3,2 Prozent;  2.233,3 Mio Euro) zurück, die Kosten-Ertrags-Relation stieg auf 59,1 Prozent (58,6 Prozent).

Ein Ausblick

Im Umfeld der Covid-19-Pandemie wird 2020 für Österreich und Zentral- und Osteuropa von einem deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung im Ausmaß zwischen 4 und 9% ausgegangen, gefolgt von einer Erholung im Jahr 2021. Abhängig von den Entwicklungen an der Gesundheitsfront und den getroffenen administrativen Maßnahmen wird sie allerdings nicht linear ausfallen. Infolge der verringerten wirtschaftlichen Aktivität werden rückläufige Betriebseinnahmen erwartet. Konkret wird angenommen, dass der Zinsüberschuss 2020 aufgrund von deutlichen Zinssenkungen in Tschechien, einem geringeren organischen Kreditwachstum und negativen Währungseffekten stabil bleiben wird. Der Provisionsüberschuss wird voraussichtlich vor allem unter der schwächeren Konjunktur leiden. Ein Rückgang des Handels- und Fair Value-Ergebnisses war angesichts der 2019 verbuchten stark positiven Bewertungsergebnisse bereits vor dem Ausbruch des Coronavirus zu erwarten.

Verbesserte Betriebsausgaben

Die Betriebsausgaben sollten sich in diesem Umfeld, unterstützt durch rückläufige Reisekosten, Einsparungen aufgrund höherer Effizienz und positive Fremdwährungseffekte, im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Der größte Ergebnistreiber 2020 werden die Risikokosten sein: Für das Gesamtjahr werden Vorsorgen im Ausmaß von 65 bis 80 Basispunkten des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands erwartet. Der Vorstand der Erste Group ist bestrebt, auf Basis makroökonomischer Daten und Prognosen, der Entwicklung von Bonitätseinstufungen und der Beurteilung des Privatkundenportfolios ein Maximum an vertretbaren Risikokosten so rasch wie möglich zu verbuchen. Basierend auf der Annahme, dass staatliche Hilfsmaßnahmen fortgesetzt werden und eine spürbare gesamtwirtschaftliche Erholung einsetzt, geht die Erste Group von einer moderaten Reduktion der Risikokosten 2021 aus. Sofern es nicht zu Firmenwertabschreibungen kommt, sollte sich das sonstige Betriebsergebnis 2020 verbessern, nachdem es 2019 durch erhebliche Einmaleffekte belastet war. Die Steuerquote wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ansteigen, da die Profitabilität in Ländern mit niedrigen Steuersätzen voraussichtlich sinken wird. Insgesamt wird für 2020 ein deutlicher Rückgang des Nettogewinns erwartet.

"Die ökonomischen Aussichten für 2021 werden vom Verlauf der Covid-19-Pandemie ab: Unser Anspruch bleibt es in jedem Fall, unsere Kunden in der Krise zu unterstützen und für unsere Aktionäre gute Ergebnisse zu erwirtschaften", so der CFO der Erste Group abschließend. (red)

Fotos folgen in Kürze hier.

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