In einer aktuellen Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstitutes Marketagent wählte die heimische Bevölkerung aus rund 1.400 Marken unterschiedlicher Kategorien die jeweiligen Gruppen-Innovations-Sieger aus. Pearle ging dabei als Sieger und somit innovativste Marke der Warengruppe "Optik, Kontaktlinsen und Brillen" hervor. LEADERSNET nahm dies zum Anlass und hat Christoph Gruber, Geschäftsführer Pearle Österreich, zum Interview gebeten.
LEADERSNET: Pearle kann als Innovationssieger punkten. Was verschafft dem Unternehmen den Vorsprung vor der Konkurrenz?
Gruber: Bei Pearle stehen der Kunde und seine Bedürfnisse im Fokus. So ist es uns sehr wichtig, unseren Kunden stets den besten Service und die besten Produkte zu liefern und dies gelingt nur, indem man zukunftsorientiert plant und vorausschauend handelt. Marketagent hat dies in seiner Studie zu Innovation on Point auf den Punkt gebracht. Dabei attestierten die Befragten Pearle beim Segment Brille als auch Kontaktlinse ein zukunftsweisendes Vorgehen. Uns ist und war bewusst, dass gerade der Onlinehandel auch für unsere Branche ganz entscheidend sein wird. Wir haben diese Chance erkannt, genutzt und einen umfassenden Online-Shop etabliert, welcher in den Bereichen Kundenservice und Kundenzufriedenheit vom ÖGVS mit dem ersten Platz als Branchenmonitor Champion 2020 ausgezeichnet wurde. Gerade die Vorkommnisse der letzten Monate haben gezeigt, dass dieser Schritt Richtung E-Commerce genau rechtzeitig erfolgte.
LEADERSNET: Ist es dem Fachoptiker auch in der Corona- Situation möglich, Innovationen voranzutreiben?
Gruber: Das Schöne an Innovationen ist, dass sie jederzeit erfolgen können, solange es die finanzielle Lage zulässt. Gerade Krisensituationen machen es oft einfacher kreative Ansätze umzusetzen. So müssen Mängel beispielsweise schneller behoben und Bedürfnisse rascher gedeckt werden. In „normalen“ Zeiten verzögert sich die Umsetzung und man schläft vielleicht noch das eine oder andere Mal darüber. Wir bei Pearle haben dies Krisenzeit genutzt und unseren Online-Shop zusätzlich optimiert. So wurde etwa ein Tool integriert, über welches sich Kunden mit nur wenigen Klicks einen Termin für einen kostenlosen Sehtest, eine Brillenanprobe oder ein Beratungsgespräch in der Filiale ihrer Wahl vereinbaren können. Dadurch werden unnötige Wartezeiten vermieden und Kunden können ihren Besuch bei uns gezielt planen. Das Praktische daran ist die einfache Handhabung, welche es auch weniger computer-affinen Menschen ermöglicht, dieses zu nutzen. Auch für bestehende Kunden haben wir eine bislang einzigartige Neuerung implementiert: Mit nur einem Klick kann man bei der Bestellung einer Brille oder optischen Sonnenbrille die Sehwerte einer vorherigen Bestellung übernehmen und muss nicht erst alle Daten einzeln eingegeben. Zusätzlich vertreibt Pearle als einziger Online-Anbieter auch Gleitsichtbrillen online, somit können alle Arten von Sehhilfen problemlos im Internet bestellt werden.
LEADERSNET: Wird es auch im kommenden Winter Neuigkeiten geben?
Gruber: Wir bei Pearle sind ständig bestrebt uns weiterzuentwickeln. Der Fokus liegt dabei vor allem auf dem Kunden und der Frage, wie wir diesen noch besser unterstützen können. Wir haben hierzu viele Ideen, an deren Umsetzung wir aktuell arbeiten. Dabei geht es nicht nur um Serviceleistungen, sondern natürlich auch um Neuerungen im Produktbereich. Erst dieses Frühjahr haben wir die exklusiv bei Pearle erhältliche Trend-Marke Privé Revaux aus Hollywood, zu deren Gründern unter anderem Oscar-Preisträger Jamie Foxx zählt, in unser Sortiment aufgenommen. Daneben führen wir auch Marken von exklusiv für uns arbeitenden Designern. All dies macht Pearle zu einem Trendsetter für den österreichischen Markt und sichert unseren Kunden stets top Angebote und qualitativ hochwertige Produkte nach State of the Art. Ob es schon im Winter wieder Neuigkeiten geben wird, werden wir zu gegebener Zeit verkünden.
LEADERSNET: Welche Sparten des Unternehmens entwickeln sich wirtschaftlich am besten?
Gruber: Pearle entwickelt sich allgemein sehr gut. Auch wenn dieses Jahr - für die gesamte Wirtschaft - gewiss kein einfaches war, können wir doch positiv auf die vergangenen Monate zurückblicken. In der Fachoptik ist der stationäre Handel ein wesentliches Standbein – vor allem im Hinblick auf einen qualitativ hochwertigen Service. Das ist unser USP, das wollen wir bieten. Der Onlinehandel ist hierzu eine wichtige Ergänzung.
LEADERSNET: Ist aktuell auch die Preisgestaltung ein wichtiger Wettbewerbsfaktor?
Gruber: Im allgemeinen Wettbewerb spielt natürlich auch der Preis stets eine Rolle. Als Handelskette ist es unser Ziel immer tolle Angebote für unsere Kunden zu haben. So feiern wir aktuell 40 Jahre Pearle und bieten 40% auf alle Brillen, aber auch bei Sonnenbrillen und allen Kontaktlinsenprodukten gibt es bei Pearle laufend attraktive Angebote.
LEADERSNET: Stationärer Handel vs eCommerce: Wie steht es um den Online-Verkauf?
Gruber: Wie bereits erwähnt, hat sich der E-Commerce in den letzten Monaten toll entwickelt. Gerade während des Lockdowns, währenddessen unsere Filialen geschlossen waren, konnten wir eine deutliche Verschiebung hin zu unserem Online-Shop verzeichnen. Aber auch jetzt im Normalbetrieb, natürlich unter Einhaltung der erforderlichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen, wird der Online-Shop noch immer sehr gut angenommen. Er nimmt jedoch weder unseren Filialen noch unseren Franchisepartnern Kundenfrequenz oder Umsatz weg, sondern kommt vielmehr noch on Top dazu.
LEADERSNET: Hat die Corona-Krise wirtschaftliche Auswirkungen auf das Unternehmen?
Gruber: Natürlich war auch Pearle, wie jedes andere Unternehmen, von der Corona-Krise betroffen. Dennoch können wir sagen, dass wir mit unseren Umsätzen unter Anbetracht der Umstände bislang sehr zufrieden sind. Durch maßgeschneiderte Angebote konnten wir online wie auch offline sehr gute Umsätze erwirtschaften und lagen nach dem Lockdown schnell wieder beim Vorjahresniveau. Aber auch allgemein betrachtet hat Pearle die Krise bislang sehr gut überstanden. Seit Anfang Mai waren wir als erster Optiker wieder in Vollbetrieb und hatten all unsere Mitarbeiter direkt zu Beginn aus der Kurzarbeit zurückgeholt. Wir mussten außerdem keine unserer Filialen schließen und auch keine Mitarbeiter kündigen, wie es bei vielen Unternehmen leider der Fall war und nach wie vor ist. Ganz im Gegenteil, wir wollen auch weiterhin expandieren, sei es in Form eigener oder auch Franchise-Filialen und sind so auch stets auf der Suche nach weiteren, motivierten Mitarbeitern. Wir haben in diesem Jahr, entgegen der Markttendenz, zudem die Zahl unserer Lehrlingsplätze nicht nur beibehalten, sondern sogar erhöht.
LEADERSNET: Finden trotz Corona regelmäßige Besuche beim Optiker statt?
Gruber: Für viele Menschen ist eine Sehhilfe ein wichtiger und meist unverzichtbarer Begleiter im Alltag. Regelmäßige Sehtests sind insofern wichtig, um sicherzustellen, ob die Augen noch optimal unterstützt werden. Geänderte Sehwerte erfordern schnelles Handeln, weil nicht nur schlechtes Sehen, sondern auch andere unangenehme Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen und ähnliches die Folge sein können. Während des Lockdowns waren Besuche beim Optiker nicht möglich und auch nach der Wiedereröffnung war anfangs die Zurückhaltung bei Kunden bemerkbar. Bei Pearle achten wir jedoch sehr streng auf die Einhaltung der notwenigen Hygienemaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen, um unseren Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz und unseren Kunden einen sicheren Besuch beim Optiker zu ermöglichen und so können wir uns auch trotz Corona wieder über sehr gute Besucherzahlen freuen.
LEADERSNET: Bei einer Brillen-Anpassung ist der Ein-Meter-Corona-Abstand schwer einzuhalten, oder?
Gruber: Das stimmt, jedoch haben wir - wie bereits erwähnt - sehr hohe Standards was Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen betrifft. Die Maskenpflicht hatten wir für unsere Mitarbeiter durchgehend aufrecht gehalten. Daneben setzen wir auf regelmäßiges Händewaschen sowie das lückenlose Desinfizieren von Geräten und Produkten sowie die Einhaltung des Sicherheitsabstands, sofern das möglich ist.
LEADERSNET: Welche Hygienemaßnahmen setzen Sie um?
Gruber: Wir setzen alle erforderlichen Maßnahmen um, um unsere Kunden sowie auch unsere Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. Unsere Mitarbeiter haben auch während der Lockerungen durchgehend Masken getragen. Regelmäßiges Händewaschen und Hinweise auf die Einhaltung des Sicherheitsabstands sind mittlerweile zur Routine geworden. Auf unseren Beratungstischen und an den Kassen haben wir zusätzliche Plastiktrennwände aufgestellt.
LEADERSNET: Wie sehen Sie die Zukunftschancen von Pearle?
Gruber: 2020 war gewiss kein leichtes Jahr für den gesamten Markt. Da für Medizinprodukte, wie Sehhilfen, jedoch auch in Krisenzeiten ein Bedarf besteht, hat es die Optiker-Branche zum Glück nicht so hart getroffen wie etwa die Bekleidungsindustrie. Pearle ist, als Teil des weltweit größten Optikkonzerns GrandVision, sehr gut aufgestellt und gilt in Österreich zudem als Marktführer unter den Optikern. Somit sind wir uns sicher, dass sich Pearle auch in Zukunft sehr gut weiterentwickeln wird.
LEADERSNET: Welche Visionen haben Sie für die nahe Zukunft?
Gruber: Wir wollen noch weiter expandieren und natürlich auch unseren Online-Shop laufend optimieren, denn gerade während der Krise hat sich gezeigt, wie wichtig E-Commerce heutzutage, auch als Ergänzung zum stationären Handel, ist. (jw)
www.pearle.at